Interview Arpen – Von Feder und Apfel

Arpen gehört wohl zu der besonders umtriebigen Sorte Künstler, die Leipzig hervorgebracht hat. Neben seinen zahlreichen musikalischen Projekten, darunter A Forest und Kestalt, veröffentlicht der (Film-)Komponist und Musiker am 7. Oktober nun sein selbst betiteltes Solo-Debüt. Wir haben nachgebohrt und herausgefunden, welche Philosophie sich dahinter verbirgt.

Arpen gehört wohl zu der besonders umtriebigen Sorte Künstler, die Leipzig hervorgebracht hat. Neben seinen zahlreichen musikalischen Projekten, darunter A Forest und Kestalt, veröffentlicht der (Film-)Komponist und Musiker am 7. Oktober nun sein selbst betiteltes Solo-Debüt. Wir haben nachgebohrt und herausgefunden, welche Philosophie sich dahinter verbirgt.

Interview: Max Hunger

© Tobias Schultze

Ein treibender Beat, fließende, mystisch anmutende Synthie-Themen und eine sanfte Stimme; klingt nach experimentellen 20-Minuten-Sets? Falsch gedacht! Arpen erklärt: „Mir war es wichtig, eine Brücke zwischen elektronischen Elementen und klassischen Song-Formen zu schaffen.“ Die Produktion eines Solo-Albums stellt dabei natürlich auch Anforderungen an das eigene Selbst: „Ich musste mal wieder genau definieren, welchen Weg die Musik für mich gehen soll.“ 

Arpen: „Nicht groß werten, sondern jeden Zustand als wertvoll und reizvollendet ansehen.“ 

Eine Inspiration war dabei die Künstlerin und Fotografin Taryn Simon, der auch das Album gewidmet ist. „An jeder kleinen Feder und jedem Apfel, den sie fotografiert, hängt eine Wertschätzung. Diese Betrachtungsweise hat mich über Jahre beeinflusst. Das ist sehr intellektuell, aber auch extrem emotional und ein gesellschaftlicher Knackpunkt. Es geht darum, gar nicht groß zu werten, sondern jeden Zustand als wertvoll und reizvollendet anzusehen.“ Mit dieser Perspektive im Hinterkopf stößt man dann auch bei den kryptischen Musikvideos, wie etwa zu „For how long, how long“, auf eine tiefere Ebene.

Der steht aber komisch da

Etwas einfacher ausgedrückt: „Wenn ich da schief dastehe, geht es darum, nicht zu sagen: Der steht aber komisch da. Es ist ein bisschen wie bei einer abstrakten Malerei. Entweder man kann damit etwas anfangen oder halt nicht.“

Und was treibt Arpen, wenn er mal keine Musik macht? „Das kommt relativ selten vor. Ich lebe von der Musik, natürlich nicht nur von meiner. Ich schreibe z.B. auch Filmmusik. 2013 habe ich für einen Kurzfilm die Musik gemacht, der einen Studentenoscar als bester Nachwuchsfilm bekommen hat.“ (Von Hunden und Pferden, Reg. Thomas Stuber, Anm.d.Red.). 

Beim Releasekonzert am 26. Oktober im Pivatclub dürft ihr euch dann auf Live-Versionen der Songs inklusive Bandbesetzung freuen. „Wir spielen das nicht so ’jetzt kommt der Song, und jetzt freuen wir uns auf den nächsten Song’, sondern es sind durchgängige Sets, ein fließender und pulsierender Fluss.“

Infos: Album-Release-Konzert am 26. Oktober im Privatclub. Mehr Infos über Arpen findet ihr unter www.arpen.de