Buchtipps September Buchrezension: Berlin Gangstas & Berlin, Punk, PVC

Hier gibt es jetzt unsere Buchtipps für den September 2016: Stefan Schweizers „Berlin Gangstas“ und Gerrit Meijers „Berlin, Punk, PVC“

Hier gibt es jetzt unsere Buchtipps für den September 2016: Stefan Schweizers „Berlin Gangstas“ und Gerrit Meijers „Berlin, Punk, PVC“

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Berlin Gangstas (Roman)

Kolja und Kemal schmuggeln Flüchtlinge nach Berlin; alles läuft reibungslos, die Flüchtlinge kommen sicher im Zielort an und Koljas und Kemals Unternehmen „Kok“ wird immer beliebter. Doch dann will sie der brutale Clanchef Arafat dazu zwingen, Kinderprostituierte, Crystal Meth und Anti-Drohnen-Raketen zu transportieren. Die beiden Gangstas auf Sinnsuche wollen aussteigen – der blutige Kampf mit Arafat beginnt. In „Berlin Gangstas“ beschäftigt sich Stefan Schweizer mit den aktuellen Problemen der Gesellschaft. Unter anderem richtet er seinen scharen Blick auf den Umgang mit Flüchtlingen, die deutsche Einwanderungspolitik und die organisierte Kriminalität in Berlin. 

Vor der Kritik-Salve des Buches ist niemand sicher: nicht die amerikanische Regierung, nicht die deutsche Bürokratie und schon gar nicht der „besorgte Bürger“.  Stefan Schweizers „Berlin Gangstas“ ist ein farbenfroher Gesellschaftsroman, der sich durch seinen bizarren Humor, einen mitreißend rauschartigen Stil und den aktuellen Gangsta-Sprech auszeichnet. PS: Drogen, Sex und Gewalt gibt´s hier inklusive.

INFOS: Stefan Schweizer: „Berlin Gangstas“, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag 2016, 449 Seiten, 14,99 €

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Berlin, Punk, PVC – Die unzensierte Geschichte  (Sachbuch)

In „Berlin, Punk, PVC“ blickt Gerrit Meijer, der ehemalige Sänger und Gitarrist von PVC, der ersten deutschen Punkband, auf sein Leben zurück. Er erinnert sich etwa an die ersten Gigs mit Iggy Pop, den musikalischen Zusammenschluss mit Bela B und das On and Off der damaligen Punkszene. Mit »Wall City Rock« und »Berlin By Night« prägten PVC die gesamte Szene. 

Von Beginn an macht Gerrit deutlich, dass Punk eben mehr ist, als nur eine Musikrichtung – es ist politisches Statement und Lebenseinstellung. In seinem Werk entführt er den Leser in eine wilde Zeit und macht ihn mit den Rebellen der Generation bekannt, die viel riskierten um ihre Identität zu bewahren. So entsteht ein Bild der damaligen Zeit und der Situation, in der sich die Musikszene befand – als lange Haare zum Beispiel noch ein echter Tabubruch waren. Diese authentische Autobiografie ist immer direkt und ehrlich – zur damals drohenden Schließung des Berliner SO36 kommentierte Gerrit: „Endlich mach der Scheißladen dicht!“  

INFO: Gerrit Mejier, „Berlin, Punk, PVC“, Eulenspiegel Verlagsgruppe, 255 Seiten, 19,99 €