Interview mit Ollie Gabriel Energie und Happiness: Ollie Gabriel

Der Spirit seiner Debüt-EP „Running Man“ ist tatsächlich so mitreißend, dass man sofort alles stehen und liegen lassen möchte, um es dem Running Man gleichzutun und dreimal um den Block zu rennen.

© Presse/Semmel
Ollie Gabriel mischt Pop und Soul, hinzu kommen weitere Integrenzien, die er während seiner Kindheit in Louisiana aufgesaugt hat. Im Dezember spielt er im Musik und Frieden – also tanzfähige Klamotten anziehen und hin! Interview: Christian Mentz 

Ollie, hast du ein Geheimnis, was Musik positiv macht? 

Ein Geheimnis? Nun, es muss einfach aus dem Herzen der Person kommen, die sie macht. So lange die Musik wahr ist, ist sie gut, selbst wenn sie traurig ist. Ich bin zwar von Natur aus ein optimistischer Mensch, aber wie alle bin auch mal niedergeschlagen oder wütend. Ich bleibe aber nie allzulange in diesem Zustand, ich versuche mich immer wieder zu motivieren. Deswegen mag ich auch Musik mit viel Energie, Musik, die dir ein starkes Gefühl gibt und dich zum Tanzen bringt. 

Du hast das Video zu „Runnig Man“ mit dem Paralympics-Athleten Blake Leeper gemacht, der jetzt auch in Rio dabei war. Wie seid ihr zwei zusammengekommen? 

Nachdem ich Running Man geschrieben hatte, wollte ich natürlich ein passendes, inspirierendes   Video entwickeln. Das Grundthema des Songs ist, dass jemand beim Laufen seine Grenzen überwindet und alle Hindernisse hinter sich lässt. Als ich dann von Blake Leeper gehört hatte, fand ich ihn sofort sehr cool. Wer, wenn nicht er kann perfekt beschreiben, Grenzen zu überwinden? Er ist einfach unglaublich. Ein guter Freund kannte ihn zufällig, und ein paar Stunden später habe ich dann schon mit Blake telefoniert. Wir haben uns in L.A. getroffen, er mochte Running Man auf Anhieb, und so wurde er ein Teil des Videos. 

Als Produzent schreibst du auch Song für andere Musiker. Wie funktioniert das, denn einerseits sagst du, die Musik muss aus dem Herzen kommen, also authentisch sein, andererseits schreibst du für andere Leute. Ist das  nicht ein Widerspruch? 

Ich versuche immer, mich in die Erfahrungen der Person hineinzuversetzen. Wenn ich mit einem anderen Musiker arbeite und für ihn oder sie produziere, reden wir einfach viel miteinander, auch über Alltägliches, was so passiert, wir hängen häufig meiteinander rum. So kann ich ein Gefühl für das Leben des betreffenden Menschen entwickeln, und dann versuche ich Songs zu schreiben, die genau das wiedergeben.   

Das klingt nach einem sehr interessanten Job, du nimmst an dem Leben anderer Menschen teil und mischt sie mit deinem, indem du ihre Erfahrungen musikalisch interpretierst.  

Exakt. Ich glaube, auch wenn die Erfahrungen verschiedene sind, sind doch die menschlichen Grundthemen für uns alle dieselben, wie Liebe, Glück, Trauer und eben alles, was uns ausmacht. Unsere Leben sind verschieden, aber wir können uns alle verbinden, denn im Grunde verbinden uns alle die gleichen Dinge. 

Hattest du selbst in 2016 schon einen besonderen Happiness-Moment? 

Das Jahr war bisher für mich persönlich großartig, das Video für Running Man finde ich sehr gelungen und auch der Song ist auf viel Interesse gestoßen. Und es ist einfach toll, wie viele Leute mir schreiben, dass Running Man sie sehr inspiriert und berührt habe.

Das sind die großen Happiness-Momente. Was sind deine privaten? 

Ich mache Musik! (Lacht) Für mich ist es ein glücklicher Moment, wenn mir ein neuer Song einfällt, wenn es erst nur eine Idee ist, du dann ins Studio gehst und daran arbeitest. Wenn er dann fertig ist, wenn aus der kleinen Idee ein fertiger Song wurde, das ist sind meine Glückmomente. 

Running Man werde ich das nächste Mal beim Joggen hören. Machst du selber Sport? 

Absolut, ich bin ein totaler Fitness-Freak. Ich war heute morgen auch schon im Gym, das mache auch wenn ich auf Tour bin. Ich bin wirklich süchtig nach Workouts, denn meine Gedanken sind anschließend viel klarer und der Tag startet einfach besser. 

Du spielst im Dezember in Berlin, kennst du eigentlich Musiker aus Deutschland? 

Ich habe mit Mark Forster zusammen gespielt, ein großartiger Künstler. Aber ihr habt sowieso tolle Musiker. Ich bin ein großer Fan von Revolverheld, wir hingen mal zusammen vor einigen Monaten herum, ich mag ihre Musik. Herbert Grönemeyer habe ich auch schon gehört und ich mag ihn, allerdings verstehe ich noch nicht so viel von den Texten. Aber ich lerne jeden Tag etwas mehr deutsch. 

Infos: Ollie Gabriel: Running Man Tour 2016, am 18.12. in Berlin im Musik & Frieden