Gastro-Test Hand crafted Kuchen in Berlin

Selbstgemachten Kuchen in Spitzenqualität bekommt ihr nicht mehr in den aussterbenden großen Kaffeehäusern, sondern hier in den kleinen Pâtisserien.

Wir entführen euch dahin, wo Pâtisserie und Backhandwerk noch zu Hause sind – in den inhabergeführten Berliner Cafés.   

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Testsieger: DU BONHEUR 

Speisen & Getränke: 5 von 5 

Ambiente: 5 von 5 

Service: 5 von 5 

Glückseligkeit! Nichts Geringeres verspricht der kleine Laden im Norden von Mitte. Daher kommt sie in Form kleiner süßer Köstlichkeiten. Das Angebot orientiert sich an der klassischen Pariser Pâtisserie. Es gibt ausschließlich Stückdesserts. In der Vitrine buhlen Croissants, Pain aux Chocolat, saisonale Tartelets, Éclairs, Millefeuille, bunte Macarons und einiges mehr um unsere Aufmerksamkeit. Das Schoko-Éclair und die Tarte au Citron gewinnen. Die extrem freundliche Bedienung serviert zügigst den schmackhaften Kaffee dazu. Zur allgemeinen Überraschung kommt dieser unaufgefordert mit einer Karaffe geminztem Leitungswasser. Ein Traum! Und der geht weiter. Éclair und Tarte sind perfekt in Konsistenz, Aussehen und Geschmack. Hier waren Profis am Werk. Das ist echtes Konditorhandwerk, wie es kaum noch zu finden ist. Zur Krönung wird hier auch noch mit Dinkel statt Weizen gebacken. 

FAZIT: klassisch gut 

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BRAVO BRAVKO 

Speisen & Getränke:  4 von 5 
Ambiente:  5 von 5 

Service:  4 von 5

Fußläufig zum Görlitzer Park liegt die Kuchenwerkstatt Bravo Bravko. Der Raum wird durch zwei riesige Holztische, wuchtige Industrielampen und einen blau gefliestenTresen bestimmt. Dazu gesellen sich abgeblätterte Metallstühle. Nicht gerade das klassische Setting für Kaffee und Kuchen. Der Blick in die Konditorei ist offen. Hier kann man Namensgeber Bravko persönlich beim Zubereiten seiner Köstlichkeiten auf die Finger schauen. In der riesigen Vitrine tummeln sich unzählige hausgemachte Kreationen, wie zum Beispiel Apfel-Nuss-Natur, Pistazien-Mousse, Orientalische Orange, Karotte, Blondie-Nuss oder Käse-Himbeer. Auf blumige Beschreibungen wurde offensichtlich keine Energie verschwendet. Was zählt, ist der Kuchen! Unsere Wahl fällt auf Apfel-Nuss und Pistazienmousse/weiße Schoko, die beide völligst überzeugten. Einziges Manko: aufgrund technischer Probleme gibt es leider keine Schlagsahne, die beim eher trocken Apfelkuchen wirklich fehlte. 

FAZIT: Wir kommen gerne wieder! 

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OLIVIA

Speisen & Getränke: 4 von 5 

Ambiente: 4 von 5 

Service: 3 von 5

Der niedliche kleine schnucklige Laden im Friedrichshain bietet neben einer riesigen Auswahl an raffinierten Tartes auch handbemalte Kekse, Schokoladen in allen möglichen Variationen und Kuchen im Glas an. Französische Idylle gepaart mit Puppenhaus-Style. Wohl eher ein Mädchenladen! (falls es so etwas gibt?) Die Auslage an Tartes in der Vitrine hat es in sich. Eine schöner wie die andere. Es soll die PreiselbeerVollmilch-Tarte sein. Man kann sich nicht entscheiden ob die Farb-, oder die Geschmackskombination besser gelungen ist. Wahrscheinlich letztere. Der dazu servierte Kaffee kommt leider etwas fade daher. Das geht definitiv besser. Die griesgrämige Laune der Bedienung schwengt just in dem Moment, als ich den Tartes ein kleines Foto-Shooting gönne, in ein strahlendes Lächeln. Wahrscheinlich ist es doch die Inhaberin. 

Trotzdem: Hier findet ihr die besten französischen Tartes in ganz Friedrichshain. 

FAZIT: gut und fein 

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PRINCESS CHEESECAKE

Speisen & Getränke: 5 von 5 

Ambiente: 4 von 5 

Service: 5 von 5 

Der Name ist Programm. Neben unzähligen Käsekuchen-Variationen werden hier auch feinste saisonale Kuchenkreationen gezaubert. Alle Zutaten sind biologisch produziert und soweit möglich aus regionalem und fairen Handel. Ob Rhabarber-Wodka-Torte, asiatisch inspirierte Grüntee-Käsesahne, oder karibisch inspirierte White Coco Lala mit Kokos: Diese Torten verdienen die Bezeichnung „Kunstwerk“. Hier trifft Kreativität auf handwerkliche Tradition. Der Raum ist sehr hell, minimalistisch gehalten. Nur ein riesiges Stilleben versucht den Pâtisserien die Show zu stehlen. Aber keine Chance! Ja es ist meistens voll und man muss gut und gerne 15 Minuten warten, aber das bringt der Erfolg so mit sich. Die Wahl fällt auf die Kürbis-Cheesecake. Klingt erstmal ziemlich absurd, aber die Kombination funktioniert gut. Sehr lecker! Der Service ist sehr nett und charming, jedoch leider auch etwas langsam unterwegs. Aber egal. 

FAZIT: Käsekuchen rockt 

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PASTICCERIA MANGIARTE  

Speisen & Getränke: 5 von 5

Ambiente: 4 von 5 

Service: 5 von 5 

Im Frühjahr 2015 haben sich Berardo und Ivan ihren Traum erfüllt und die italienische Konditorei Pasticceria Mangiarte eröffnet. Hier zelebrieren sie italienische Gastfreundschaft und Backkunst. Schachbrettfußboden, unverputzte Backsteinwände, geweisste Möbel und Italo-Pop kreieren ein wunderbar gemütliches Ambiente. Mangi und Arte übersetzt bedeutet das Essen und Kunst. Und genau das ist das Konzept der italienischen Konditorei. Hier wird Essen zu Kunst erhoben. Angeboten werden traditionelle Leckereien aus verschiedenen Regionen Italiens, die hier weniger süß interpretiert werden. Es werden nur natürliche Zutaten verwendet und alles vom Teig bis zur Füllung selbst hergestellt. In der riesigen Vitrine tummeln sich unzählige Kunstwerke. Klein oder groß, süß oder herzhaft. Die Entscheidung fällt nicht leicht. Die Wahl fällt auf Funghetto und Cestelli. Funghetto ist eine Art Windbeutel mit zweierlei Füllung. Einer Pistaziencreme und Schoko-Chantilly. Ein Gedicht! 

FAZIT: noch ein Geheimtipp