Hertha BSC vor dem Rückrundenstart Kann der Hauptstadt-Club die gute Hinrunde bestätigen?

Nach sechs Wochen ohne Bundesliga geht es nun endlich wieder los. Für Hertha BSC Berlin heißt der erste Gegner nach der Winterpause am Samstag Eintracht Frankfurt.
Nach der besten Hinrunde der Vereinsgeschichte soll der dritte Platz verteidigt werden. Auch für Trainer Lucien Favre ist gerade ein guter Start wichtig.
„Wir haben einen harten Start vor uns. Aus den ersten vier Spielen müssen wir sieben Punkte holen! Das wird schwer genug, aber wir können das erreichen.“
Die Winterpause nutzten die Herthaner für ein Wintertrainingslager in Marbella (12. – 21. Januar 2009).
Insgesamt war der Trainer mit dem Trainingslager zufrieden: „Wir hatten sehr gute Bedingungen und die Mannschaft hat gut mitgezogen.“ Die dort erzielten Testspielergebnisse sind aber noch ausbaufähig. Zwar reisten die Berliner aus dem warmen Spanien ungeschlagen zurück in die Hauptstadt. Jedoch sind ein knapper Sieg gegen den Zweitligisten VfL Osnabrück und jeweils ein Unentschieden gegen den SC Freiburg und die Young Boys aus Bern kein Maßstab in Anbetracht des schweren Auftaktprogramms zur Rückrunde.

Gestört wurde die Vorbereitung nur durch die zahlreichen Ausfälle von Gojko Kacar, Pal Dardai (Knie-Operation) Sofian Chahed (Muskelfaserriss), Lukasz Piszczek (Hüft- Operation, Christian Fiedler (Rehabilitation nach Kreuzbandriss), Manuel Hartmann (Hüfte), Christopher Gäng und zuletzt auch Jaroslav Drobny.
Bei den Torhütern Drobny und Gäng sieht es aber so aus, als ob sie gegen Frankfurt wieder dabei sein werden.

Am schwersten wiegen wohl die Verletzungen von Stammspielern wie Kacar, Chahed und Dardai. Somit fehlen Lucien Favre zum Beginn der Rückrunde wichtige Spieler in der Defensive. Weiter angeschlagen sind zudem Marko Pantelic und Steve von Bergen. Immerhin, bei Kacar hoffen die Berliner noch, dass er gegen Eintracht Frankfurt sein Comeback feiern kann.

Deshalb überlegt die Alte Dame noch einmal auf dem Transfermarkt tätig zu werden. „Ich suche jemanden für das linke Mittelfeld, der manchmal auch in der Abwehr spielen kann“, so der Schweizer Trainer.
Von einer Verpflichtung von Favres Favoriten Scott Chipperfield, den der Trainer vom FC Basel in die Hauptstadt lotsen wollte, hat Hertha wegen einer Fußverletzung des Australiers Abstand genommen.

Ein Kandidat für diese Position ist nun der 28jährige Kroate Marko Babic (Betis Sevilla), der schon für Leverkusen in der Bundesliga spielte. „Wenn ein Mann wie Babic ablösefrei zu haben ist, muss man natürlich über ihn nachdenken“, sagt Manager Dieter Hoeneß.
Auch in der Mannschaft wäre Babic willkommen. Sein kroatischer Landsmann Josip Simunic ist sich sicher dass Babic in die Hauptstadt passen würde: „Er würde uns helfen. Ich sehe seine Stärken mehr in der Offensive, aber auch defensiv hat er sich die letzten Jahre stark verbessert. Er würde unsere linke Seite bereichern.“ Stürmer Andrey Voronin, der zusammen mit Babic in Leverkusen spielte, würde sich ebenso freuen, wenn der Kroate kommen sollte.


Fotos: Hertha BSC

Es gibt aber auch Positives von der ärztlichen Abteilung zu vermelden. Die beiden Langzeitverletzten Amine Chermiti und Lucio können wieder ins Geschehen eingreifen.

In dem Gerangel um Topstürmer Marko Pantelic zeichnet sich nun deutlich ab, dass er bei einem entsprechenden Angebot den Verein noch bis zum Ende der aktuellen Transferperiode verlassen kann. Dies trifft auch auf die bisher enttäuschenden Akteure Bryan Arguez und Rodnei zu.

Für die Herthaner wird es sicherlich nicht einfach die guten Leistungen aus der Vorrunde zu bestätigen. Vor Saisonbeginn höher eingestufte Teams wie Schalke 04 oder Werder Bremen werden den momentanen Tabellenplatz der Berliner ernsthaft angreifen. „Wir machen aus unseren Chancen viel zu wenig Tore“, bemängelt Favre die offensive Durchschlagskraft. Das muss sich bessern, wenn der Berliner Erstligist sein Minimalziel Uefa-Cup Platz erreichen möchte.

Autoren: Maximilian Graf zu Lynar und Roman Müller

Weiterführende Links

www.herthabsc.de