Anstatt sich in Sicherheit zu bringen, riskieren die sogenannten Weißhelme in Syrien ihr Leben. Hoffnung im Krieg? „Die letzten Männer von Aleppo“ jetzt im Kino

Im Januar wurde der Film „Die letzten Männer von Aleppo“ beim renommierten Sundance Film Festival als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Jetzt läuft er in den deutschen Kinos.

© Rise and Shine Cinema
Im Januar wurde der Film „Die letzten Männer von Aleppo“ beim renommierten Sundance Film Festival als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Jetzt läuft er in den deutschen Kinos. 
Von Christina Heuschen 

Kampfjets dröhnen, Bomben fallen, Häuser werden zu Schutt und Asche: Anstatt sich in Sicherheit zu bringen, riskieren die sogenannten Weißhelme in Syrien ihr Leben. Freiwillig begeben sie sich als erste zu den Einsatzstellen. Sie graben in zerstörten Häusern, um Verletzte aber auch Tote zu bergen. Der Film „Die letzten Männer von Aleppo“ zeigt die Arbeit der freiwilligen Helfer. Sie sind Studenten, Maler oder Bauarbeiter – auch Khaled und Mahmoud gehören dazu.

Wie Regisseur Feras Fayyad und sein Co-Regisseur Steen Johannessen diese Menschen und ihre Arbeit in „Die letzten Männer von Aleppo“ zeichnen, ist ergreifend. Ein reglmäßiger Wechsel aus Totalen in der Stadt und Nahaufnahmen der Protagonisten lässt den Zuschauer sowohl das Ausmaß der Zerstörung und Gewalt des Krieges erkennen als auch die die Emotionen der Protagonisten erahnen. So zeigt der Dokumentarfilm auch die Reaktionen der Weißhelme auf ihre Erlebnisse im Einsatz und ihre Zweifel, ob sie nicht auch gehen sollen. Und dennoch geben sie nicht auf. Passenderweise werden die Männer auch in ihrem Leben außerhalb der Einsätze gezeigt: Khaled spielt mit seinen Töchtern oder alle bauen gemeinsam einen Brunnen, um Fische zu halten. Humanität und Menschlichkeit gehen trotz des Krieges nicht verloren.

Bemerkenswert ist, dass der Film ganz ohne ein Voice-Over auskommt. Auch eine andere Kontextualisierung gibt es nicht. Die porträtierten Menschen sprechen für sich selbst. Trotz der stets subjektiven Bilder, bleibt es dem Zuschauer überlassen, die Situation selbst zu erfassen. Obwohl die Bilder in „Die letzten Männer von Aleppo“ schonungslos sind, porträtiert der Film eindrucksvoll die Arbeit der Weißhelme und das Leben in einem Kriegsgebiet. Es ist eine Geschichte, die erzählt werden muss – vor allem auch, damit der Krieg in Syrien nicht aus den Köpfen verschwindet.

Infos: Facebook-Seite des Films: www.facebook.com/LastMenInAleppo