Klitschko lässt die Fäuste fliegen Das ersehnte Comeback gegen Samuel Peters

Am kommenden Samstag steigt das ersehnte Comeback. Nach fast vierjähriger Kampfpause steigt Vitali Klitschko in der Berliner O2-World wieder in den Ring. Der unter dem Kampfnamen Dr. Eisenfaust bekannte Boxer, Bruder des Dreifachweltmeisters Wladimir, kämpft gegen Samuel Peters um den Weltmeistergürtel der WBC. Der World Boxing Council ist einer von vier in der Welt bedeutenden Boxorganisationen. Der Nigerianer Peters, der erst einen seiner 31 Kämpfe verloren hat, ist aufgrund der krankheitsbedingten Absage des Russen Maskajew zum Titelträger der WBC avanciert.

Die internationale Boxszene ist gespalten. Es wird angezweifelt, ob Vitali nach fast 1400tägiger Abstinenz zu alter Stärke zurückfinden kann. Denn auch das letztjährige Comeback des mittlerweile 37-jährigen gegen den US-Boy Jameel McCline musste aufgrund eines Bandscheibenvorfalls vom Ukrainer abgesagt werden.
Klitschko-Trainer Sdunek entkräftet jegliche Kritik im Vorfeld. „Vitali ist in einer Spitzenverfassung“, erläutert Sdunek. Er rät den Zuschauern auch zeitig zu erscheinen, denn „der Kampf wird sicherlich nicht über die volle Distanz gehen“, prophezeit der erfahrene Übungsleiter.

Vor dem Kampf fühlt sich der als sehr verletzungsanfällig geltende ältere der Klitschkos jedoch topfit. „Ich bin kerngesund und bereit für den Kampf“, so der promovierte Sportwissenschaftler. Nach zehnwöchiger Trainingsvorbereitung mit weit über 100 Sparringsrunden, aber auch mit nachhaltig gelenkschonenden Trainingsmaßnahmen wie Schattenboxen im Wasser, will er sich zum dritten Mal den Weltmeistergürtel umlegen lassen. Dabei verfolgt Klitschko aber noch einen weiteren Traum: Er will Boxgeschichte schreiben. Bei einem Sieg über den neun Jahre jüngeren Afrikaner, der sich im Ring „Nigerian Nightmare“ nennt, wären die Klitschkos das erste Brüderpaar, das im Schwergewichtsboxen alle vier wichtigen Titel auf sich vereinigt hätten.


Foto: Sauerland-Event

Klitschko, der erst zwei seiner 37 Kämpfe verloren hat, macht einen fokussierten Eindruck. „Die Erfahrung wird die entscheidende Rolle spielen, und nicht Kraft oder Schnelligkeit“, so der selbstbewusste Profiboxer. Aus dem Umfeld des Kontrahenten kommen ganz andere Töne. „Ich knocke ihn aus, und danach nehme ich mir seinen Bruder vor“, entgegnet Peters. Auch dessen Trainer geht von einem Sieg seines Schützlings mit vorzeitigem Ende aus. Der Kampf zwischen den beiden stämmigen Linksauslegern verspricht sicherlich kein taktisches Geplänkel.
Die Hauptstadt wird in der ausverkauften Arena einen intensiven Kampf zwischen zwei harten Schlägern erleben, und es ist wohl Vitali Klitschkos letzte Chance auf der großen Bühne des professionellen Boxsports. Eine Niederlage würde den Abschied bedeuten.