Berliner Band zwischen Raggae, Ska und Pop Nanofish Dippers: So klingt Neukölln

Schon
 2010, als noch niemand nach Neukölln wollte,
besangen die Nanofish Dippers den Bezirk und waren damit 
den Hipstern einen
 Schritt voraus.

© PR Nanofish Dippers
Es hat schon ein bisschen etwas von Foreshadowing. Schon
 2010, als die Mieten in
 Neukölln noch günstig
 waren und noch niemand dahin wollte,
besangen die Nanofish Dippers den Bezirk und waren damit 
den Hipstern einen
 Schritt voraus. Mit 
dem Song „Nueva 
Colonia“ besingt die
 Band den Charme des
 ehemaligen Problembezirks.

Neben den üblichen Instrumenten steht bei den Nanofish Dippers mit Tenor- und Baritonsaxophone, Posaunen und Trompeten auch ein halbes Blasorchester auf der Bühne. Das macht den Sound der Band aus: Echte Musik mit echten Instrumenten, gemacht von acht Männern und einer Frau. Nanofish Dippers klingen nach einer Mischung aus Reggae und Ska und einem Hauch von Pop und einem Jazzeinschlag. Sie singen auf Deutsch, Englisch und Spanisch über alltägliche Geschehnisse, verflossene Liebschaften und prägende Brüche im Leben – „nichts Politisches, aber wenn man will, kann man immer eine politische Note sehen“, beschreibt Sänger und Posaunist André die Songtexte. Er war von Anfang an dabei, 2004, an einer Schule in Tempelhof. „Wir haben angefangen, wie klassischerweise jede Band anfängt: Wir waren drei Typen, 18, 19 Jahre und haben eine Schulband gegründet und dafür Leute gesucht“, so André. In den mittlerweile zwölf Jahren Bandgeschichte gab es auch einige personelle Wechsel; die jetzige Konstellation spielt seit etwa drei Jahren zusammen.

Highlights ihrer Karriere? „Jedes unserer Konzerte ist ein Highlight!“

Highlights ihrer Karriere? „Warst du schon mal auf einem Konzert von uns?“, lacht der Sänger, „jedes unserer Konzerte ist ein Highlight!“ Ansonsten kann man wohl auch ihre Russland-Tour 2013 als einen der großen Momente bezeichnen. Im Rahmen eines deutsch-russischen Projekts spielten sie Konzerte unter anderem in der deutschen Botschaft in Moskau und in kleineren Städten wie Rostow. „Besonders interessant waren die kleineren Konzerte, bei denen wir einheimische Musiker kennengelernt haben. Es war echt schön zu sehen, dass wir mit Musik die Kommunikationsbarriere der Sprache überbrücken konnten“, erinnert sich André. Auch die Veröffentlichung ihres ersten Albums „Fish eat Fish“ 2014, in das die Musiker sehr viel Herzblut gesteckt haben, ist ein Glanzpunkt im Portfolio der Berliner Band.

 Autorin: Laura Bertram