Lesen und lesen lassen Nicht nur für Bücherwürmer – das Festival Literatur: Berlin

Auf dem Festival Literatur: Berlin finden spannende Geschichten und politische Themen zusammen. Hier lest ihr, was euch erwartet.

Auf dem Festival Literatur: Berlin finden spannende Geschichten und politische Themen zusammen. Was euch erwartet? Interdisziplinäre Einblicke in die hohe Kunst des Erzählens.

© flickr.com/ CC 2.0/Andy Polaine
In der Tradition der Lesejahreszeit

Ende März ist es wieder soweit: Leipzig beherbergt mit der Buchmesse eine der berühmtesten Veranstaltungen des Landes. Obschon Berlin gegen dergleichen nicht ganz anstinken kann, gibt es auch hier im Bereich der Wortkunst bemerkenswerte Highlights zu erleben. So zum Beispiel das Festival Literatur: Berlin, das bewusst in zeitlicher Nähe zum Großevent in Leipzig angesiedelt ist. Bereits im Februar kann man sich hier bei einem bunten Programm aus Lesungen, Diskussionsrunden, Musik- und Filmbeiträgen vorwärmen. Doch das Festival soll nicht nur Lust aufs Lesen machen – es soll auch Gedanken anstoßen.

Neue Blickweisen kennenlernen

In bewegten Zeiten kann Literatur als Kunst, die immer auch politisch war, einen wichtigen Beitrag zu den Diskursen leisten, die unsere Welt befeuern. Sie bringt Menschen dazu, sich mit Blickweisen auseinanderzusetzen, die sie auf anderem Wege vielleicht nie kennenlernen würden. Ganz in diesem Sinne wurden für das Festival die Schwerpunkte – „Türkei & Syrien“ und  „Ungewöhnliche Frauen in Vergangenheit & Gegenwart“ – ausgewählt.

Mecklenburgische Peripherie und türkischer Bürgerkrieg

Unter den vielen Vorträgen des Festivals findet jeder und jede etwas Spannendes für sich. Zwei Highlights möchten wir an dieser Stelle empfehlen: Am 21. Februar kann man der Mecklenburger Autorin Alina Herbing zuhören. Sie erzählt von einer jungen Frau, die im ostdeutschen Nirgendwo von der Großstadt träumt, aber an die bedeutungslose Peripherie gebunden ist. Einen Monat später bekommen auch Ece Temelkurans Protagonisten auf dem Festival eine Bühne. Die gelobte Autorin und Redakteurin stellt Ayşe und Ali vor, sie Türkin, er Kurde. 1980, mitten im türkischen Bürgerkrieg, wollen die beiden die Schwäne eines öffentlichen Parks vor dem Schicksal retten, im privaten Garten eines Militärs mit gestutzten Flügen ein Dasein ohne Freiheit zu fristen. Ihre Geschichte, die eine wieder sehr aktuelle Metapher enthält, liest und diskutiert die Autorin am 17. März.

Das Festival beginnt offiziell erst im März. Allerdings lohnt sich ein Blick auf sein gut sortiertes Vorprogramm im Februar. 

Infos: 06.–31. März, versch. Orte, Karten: VVK 10 Euro/ AK 12 Euro. www.literatur.berlin