Bühne: Hoffen und scheitern Prekariat in Spiellaune ≈ [ungefähr gleich] vom 5. bis 7. 9. in der Schaubühne

Prekariat in Spiellaune ≈ [ungefähr gleich] vom 5. bis 7. 9. in der Schaubühne am Lehniner Platz

© Gianmarco Bresadola
Die Situation der fünf Glücksuchenden im Stück des schwedischen Autors Jonas Hassen Khemiri ist eigentlich nicht zum Lachen: ein junges Prekariät in einer durchökonomisierten Welt.

Andrej bewirbt sich vergeblich um eine erste Stelle. Martina möchte ihren tristen Kioskjob hinwerfen und als Selbstversorgerin leben. Ihr Freund Mani, ein erfolgloser Wirtschaftswissenschaftler, träumt davon, das System von innen zu verändern. Freja ist entlassen worden und stößt ihre Nachfolgerin vors Auto. Peter ist obdachlos und raus aus allem, aber ist er damit auch frei von den Regeln des Marktes? In temporeichen, kurzen Szenen geht es um das Hoffen und Scheitern in einer sich stets selbst optimierenden neoliberalen Gesellschaft.

Lebensgeschichten werden mit Wirtschaftstheorien verknüpft, die Figuren wandeln zwischen Ohnmacht und Selbstüberschätzung, Verdrängung und bitterer Erkenntnis. Das klingt düster, hält in der Inszenierung der iranisch-stämmigen Regisseurin Mina Salehpou aber vor allem auch sehr viele komische Momente bereit.  

Text: Carsten Bauhaus  

INFOS: 5.-7.9., 20:00 Uhr, www.schaubuehne.de