Trailer Rosa von Praunheims und Markus Tiarks' Dokumentation über Neukölln Queer „Überleben in Neukölln“, ab dem 25.11.2017 in den Kinos.

Rosa von Praunheim, Gottvater und enfant terrible der queeren Filmszene, hat mal wieder zugeschlagen – anders kann man es bei der, oft auch stillen, Wucht seiner Filme nicht sagen. Diesmal dokumentiert er die schönsten Blüten aus dem Neuköllner Sumpf.

© Filmverleih
Rosa von Praunheim, Gottvater und enfant terrible der queeren Filmszene, hat mal wieder zugeschlagen – anders kann man es bei der, oft auch stillen, Wucht seiner Filme nicht sagen. Diesmal dokumentiert er die schönsten Blüten aus dem Neuköllner Sumpf.  

Pünktlich zum 75. Geburtstag des Regisseurs erscheint der Dokumentarfilm, der einen der meiskommentierten, besprochenen, besungenen, besuchten, geliebten und gehassten Stadtteile Berlins unter die filmische Lupe nimmt.   

Zentrale Figur ist Stefan Stricker alias Juwelia, die seit langer Zeit eine besondere Galerie in Neukölln betreibt: An den Wochenenden werden Gäste eingeladen, Juwelia, arm und sexy, singt und erzählt Schamloses. Die Kamera zieht weiter zu der 89-jährigen Frau Richter, die im Alter von 50 Jahren nach Neukölln zog, um hier mit einer Frau glücklich zu werden. Next Stop: Der androgyne kubanische Sänger und Tänzer Joaquin la Habana, der mit seinem Mann zusammenlebt. Wir begegnen dem Performancekünstler Mischa Badasyan aus Russland, der vor einiger Zeit für Aufsehen sorgte, da er es sich öffentlich zur Pflicht gemacht hatte, ein Jahr lang jeden Tag mit einem anderen Mann Sex zu haben.

Neukölln hat sich in den letzten Jahren rasend verändert

Und die Zuschauer treffen die syrische Sängerin Enana, die nach ihrer dramatischen Flucht nach Berlin hier nun ein freieres Leben sucht, als Frau und als Lesbe. Polittunte Patsy l‘Amour la Love schließlich ist seit ihrem international Furore machenden Bestseller „Beißreflexe“ allen bekannt, die sich auch nur ein bisschen für queere Politik und Diskurse interessieren.

Neukölln hat sich in den letzten Jahren rasend verändert – einerseits immer noch traditionell armer Kiez mit viel Kriminalität, andererseits Objekt der Begierde für Immobilienspekulanten und -entwickler, seit die Hipster-Community die unterdessen kaum noch auffindbaren billigen Mieten in den Kiezen für sich entdeckte. Wie wird Neukölln in 10 Jahren aussehen? Man weiß es nicht – umso besser, dank der Regisseure Rosa von Praunheim und Markus Tiarks eine Momentaufnahme zu gewinnen.

Infos:

Regie: Rosa von Praunheim & Markus Tiarks. Rosa von Praunheim Filmproduktion in Koproduktion mit dem RBB, 82 min., Farbe

Kinotermine in Berlin:
am 23.11.2017 um 20:30 Moviemento – Premiere – Filmgespräch: Rosa & Juwelia
am 24.11.2017 um 20:30 Moviemento – CIMA Berlin – Filmgespräch: Rosa & Juwelia
am 25.11.2017 um 20:00 Wolf Filmgespräch: Rosa & Juwelia
am 27.11.2017 um 20:30 Lichtblick Filmgespräch: Rosa & Juwelia
23.11. – 29.11.2017 Xenon
23.11. – 29.11.2017 Moviemento
23.11. – 29.11.2017 Central
23.11. – 29.11.2017 Klick Kino
23.11. – 29.11.2017 Wolf
27.11. – 06.12.2017 Lichtblick