DJ Felix Kröcher von sunshine live hat euch Tickets für's HYTE BERLIN NYE 2016 mitgebracht Felix Kröcher über das neue Studio von Sunshine Live in Berlin

sunshine live, der Radiosender für elektronische Musik, zieht in die Club Metropole und sendet ab sofort live aus Berlin über alle digitalen Kanäle. Hier im Interview: sunshine live DJ Felix Kröcher

© sunshine live
sunshine live, der Radiosender für elektronische Musik, zieht in die Club Metropole und sendet ab sofort live aus Berlin über alle digitalen Kanäle für ganz Deutschland. Der „Home-of-the-DJs“-Sender, bei dem prominente DJs wie Robin Schulz, Armin van Buuren, Hardwell  oder Felix Kröcher ihre Shows präsentieren, rückt damit näher an seine Zielgruppe und die Berliner Elektro-Szene.  Zur Eröffnung des Berliner Studios haben wir uns mit einem sehr sympathischen Felix Kröcher unterhalten, der euch auch gleich 2 x 2 Hyte Berlin NYE 2016 – Tickets mitgebracht hat, die urbanite Berlin mit sunshine live verlost.

Felix, habt ihr in Mannheim noch eine Dependance oder seid ihr komplett umgezogen?

Nein, aufgelöst haben wir uns in Mannheim nicht, allerdings auch hier einen kleinen Standortwechsel vorgenommen. Wir sind immer noch in der Hafenstraße, aber vier Häuserblocks weiter, wo wir im Musikpark Cosmopop, SWR und noch viele anderen tolle Nachbarn haben. Darüber freue ich mich sehr, der Musikpark ist jetzt ein sehr kompaktes Ding, in dem es um Musik und Kultur geht. 

Was war der Auslöser, nach Berlin zu kommen?

Also erstmal ist das Studio im Schloss Steglitz jetzt das Hauptstudio, zu dem wir uns aus Mannheim aber dazuschalten können. Einige Sendungen kommen künftig aus Berlin, einige werden weiter in Mannheim gemacht. Der Grund war natürlich, dass es in Berlin eine unfassbare Clubszene gibt, wenn man sieht, wie groß das Angebot an Elektro-Partys ist, dann muss man als Electronic Music Radio in der Nähe sein.

Im Studio zu arbeiten ist sicher etwas völlig anderes als live auf einem Festival aufzulegen. Fehlt dir da nicht etwas?

Im Studio ist man tatsächlich meist allein, was aber ok ist, denn man konzentriert sich auf die zwei Stunden Programm, um Musik wirklich vorzustellen und zu präsentieren. Da erzähle ich eher, auch durch und mit der Musik, das hat eher einen redaktionellen Touch. Aber klar, das ist etwas anderes als live aufzulegen. Da achtet man darauf, ordentlich mit den Leuten zu feiern. 

Du spielst weltweit auf vielen großen Festivals. Unterscheiden die sich atmosphärisch, hast du eine „Lieblings-Feiernation“?

Ich finde, gerade die elektronische Musik hat eine internationale Sprache, ich meine, du kannst etwas in Berlin spielen, das dann genauso gut in Madrid oder New York funktioniert. Die letzten vier, fünf Jahre gab es einen richtigen Festival-Boom. Ich habe gerade vorhin mit einem Veranstalter aus Bonn gesprochen, der meinte, dort hätten sie es schon richtig schwer, weil die Festivals so eng aufeinander sitzen. Gleich um die Ecke ist Köln, in Koblenz die große Nature One und so weiter. Die haben dann richtig Probleme, Künstler zu bekommen, die nicht zwei Wochen später 50 Kilometer weiter schon wieder spielen. Und es ist auch eine Gagensache, die einen legen gleich riesige Beträge auf den Tisch, was es auch nicht einfacher macht. Und da hat Berlin nochmal ein eigenes Standing, was den deutschsprachigen Raum angeht. In Berlin findet ohnehin eh alles statt, hier gibt es unzählige Clubs, da ist das Programm wahnsinnig interessant und vielfältig.

Legst du lieber in Clubs auf oder auf Festivals?

Es hat beides seinen Reiz. Natürlich mag ich schöne, kompakte Clubs, die müssen auch keine 2.000 Leute fassen, da finde ich die Interaktion mit dem Pubklikum schön. Bei Festivals hat man eine viel größere Bühne, und auch wenn du als Künstler schon einen Namen hast, musst du dich trotzdem anstrengen, die Leute bei Laune zu halten. Das ist schon eine andere Sache, vor 10.000 Leuten zu stehen und die zum Feiern zu bringen.

Hast du noch Lampenfieber? Es muss ja grausam sein, wenn es dann mal nicht läuft vor 10.000 Leuten …

(Lacht) Ja, das wäre tatsächlich grausam, und lass mich schnell dreimal auf Holz klopfen – nein, das ist mir gottseidank noch nie passiert. Man merkt aber relativ schnell auf der Bühne, wie die Stimmung ist, und die muss nicht zwangsläufig an dem Künstler liegen. Man muss einfach Show machen, und das lag mir schon immer in Fleisch und Blut. Aber um auf die Frage zu kommen: Ich habe immer Lampenfieber vor Auftritten. Ich glaube das gehört auch dazu, sonst wäre man schon zu abgestumpft und würde die Sache vielleicht auch nicht mehr ernst nehmen. Hab ich übrigens auch noch vor jeder Sendung im Radio.

Sunshine live präsentiert ja das Hyte Festival Ende Dezember. Will der Sender künftig mehr mitmischen, was das Berliner Club- und Festivalleben angeht?

© sunshine live
Also erstmal muss ich anmerken, dass ich mir keine geilere Silvesterparty als Hyte vorstellen kann, wer da alles mit im Boot ist, perfekt. Und wenn wir schonmal da sind, wollen wir hier natürlich auch etwas auf die Beine stellen.

Hast du in deinem Terminkalender 2017 schon Highlights?

Also ich glaube 2017 ist schon komplett durchgeplant, heutzutage ist es ja so, dass schon im Juni, Juli das kommende Jahr verplant wird. Auch und gerade der Sommer, weil die Festivals  immer früher mit ihrem Line Ups herausgehen. SonneMondSterne hat ja jetzt schon das Line Up announced, und das Ding läuft erst im August.
Außerdem arbeite ich hart an meinem Album und an Single-Releases. Ein schönes Singlerelease hatte ich gerade bei Terminal M, also dem Label von Monika Kruse, die übrigens auch beim Hyte Festival spielt. Mit der Single sind wir jetzt die 4 oder 5 Wochen in den Top Ten bei Beatport dabei, darüber freue ich mich natürlich sehr. So möchte ich dann auch an 2017 anknüpfen. Aber wichtig ist, dass wir jetzt mit sunshine live nach dem Umzug etwas Ruhe hereinbekommen, und das wir volle Fahrt voraus gehen, aber da bin ich guter Dinge. Musik und DJs zu präsentieren, darum geht’s jetzt.

Wenn du an einem Album arbeitest, machst du das alleine oder holst du dir andere Musiker dazu?

Meine Musik ist ja nicht die allerkommerziellste, aber ich finde es sehr schön und kollegial, wenn man zusammen produziert. Ich arbeite jetzt mit Moonwalk-Jungs zusammen, die haben auf Stil vor Talent oder auf Diynamik, also dem Label von Solomun, richtig große Hits gehabt. Ich habe vergangenes Jahr auch mit dem Frans von Alle Farben gearbeitet. Da kommen so gewisse Musikrichtungen auch gut zusammen, und wenn man sich cool findet und sympathisch, warum nicht? Ich glaube, das macht elektronische Musik auch aus. Nicht so das Rumgehate, das ist vielleicht eher beim Hip Hop anzusiedeln, wobei es das natürlich auch bei uns in der Szene gibt. Aber das Zwischenmenschliche, die Toleranz, ist das Wichtigere, dass man einfach Dinge zusammen macht. Und vor allem Spaß dabei hat.

Es wird ja diskutiert, ob elektronische Musik nicht unterdessen viel zu sehr in den Mainstream rübersteuert, so buffta buffta – Sound, den man auch in jedem Fitnesstudio hört. Wie siehst du das?

Klar, da muss man schon aufpassen, wie sich das entwickelt. Es gibt Elemente in der elektronischen Musik, die rutschen in den Mainstream, aber ich nenne das dann ganz plump Pop. Das ist halt  Popmusik, die, wenn wir beim Radio bleiben, in jeder Top 40 Radiostation gespielt werden kann. Da muss man sich auch gezielt abgrenzen, um sein eigenes Ding zu machen. So gibt es bei uns  auch immer mal Diskussionen, wie wir Dinge finden, sie umsetzen, oder sie auch lassen. Aber es stimmt, bestimmte Stile schießen nach vorne, die  massenkompatibler sind als die richtigen Grundstile der elektronischen Musik.

Gerade in Berlin war Techno ja immer etwas sehr undergroundiges, unkommerzielles und eigentlich politisches.

Absolut. Ich bin in Frankfurt großgeworden, und Berlin und Frankfurt waren für mich immer die Technohauptstädte, auch wenn Berlin nochmal eine ganz andere Hausnummer ist. In Frankfurt hat die Clubszene unterdessen eine bisschen Probleme, was ich sehr traurig finde, aber da laufen viele komische Dinge, von denen ich mich absolut fernhalte. Probleme gibt es in Berlin bestimmt auch, aber wie du schon sagtest: Berlin hat ein großes Technoherz! In dieser Tradition möchte ich auch weiter arbeiten. Gegen Erfolg hat natürlich niemand etwas, aber ich bin jetzt nicht darauf aus, irgendwo in den Media Control Charts zu landen, denn dann müsste ich meinen künstlerischen  Stellenwert ändern. Auch wenn sich das jetzt sehr alt anhört, aber ich konnte noch durch das, was man eigentlich als DJ macht, nämlich Auflegen, auf mich aufmerksam machen. Das funktioniert heute nicht mehr, heutzutage wirst du bekannt durch Musik, die du veröffentlichst. Zwangsläufig ist es aber so, dass man seinen Namen halten muss, und das funktioniert nur noch durch Veröffentlichung. Und auf der Bühne ist ein bisschen wie Schall und Rauch: Wenn du zwei Stunden  performst, entsteht eine Energie, die dann aber anschließend auch wieder verpufft ist. Selbst wenn es jemand aufnimmt und die Aufnahme noch so gut ist. Die Aufnahme wird nie so gut rüberkommen, wie es live vor Ort war.

Also ist der DJ heute eher wie ein Sänger – dessen Lieder man hört und daraufhin vielleicht auch aufs Konzert geht?

Genau. Wobei es gibt immer welche, die da nochmal herausstechen, etwa durch die Persönlichkeit, die die einen dann mögen, die anderen nicht. Aber diese Unterschiede machen das Ganze ja auch aus. Da musste ich als DJ auch erst einmal lernen, dass man nie alle glücklich machen kann, dass es auch mal Kritik gibt, das ist ganz normal. Als Beispiel, ich habe am vergangenen Wochenende in Österreich aufgelegt, bei der Rave on Snow in Saalbach, und wir haben das live gestreamt, und dann hast du bei Facebook irgendwie 2.500 Likes und 700 Kommentare, und 90 Prozent von den Kommenatren sind sehr positiv. Und 10 Prozent beschimpfen dich, weil du die falsche Mütze aufhast oder was weiß ich. Die müssen dann noch unbedingt loswerden, was für ein dummes Arschloch man sei (lacht). Aber das ist eine Sache, da muss man einfach lernen damit umzugehen.

Wo geht es bei dir musikalisch im nächsten Jahr die Reise hin, welcher Sound schwebt dir für die nähere Zukunft vor?

Ich orientiere mich gern daran, was mir einfach selber gefällt, wenn ich auflege. Im technoiden Bereich kommt es gerade öfter zu eher melodiösen Flächen, ein bisschen tranciger wird es. So alles, was Stephan Bodzin in der Richtung macht, finde ich geil, der ist ja von Haus aus Musiker, oder auch Victor Ruiz, mit dem ich bei bei Terminal M zusammen produziert habe. Der der kommt auch aus dieser musikalischen Schiene. Diese Dinge gefallen mir sehr. Techno, Tech-House bleiben weiterhin im Vordergrund, aber etwas mehr Melodie finde ich momentan gut. Das hängt auch immer davon ab, wo man gerade spielt. Melodische Elemente passen eher auf Festivals, weil da sehr gezielt auf Breaks hingearbeitet wird, neudeutsch oder wie die Teenies sagen: Dann kommt der Drop. Da funktioniert das extremst gut. Wenn man in Clubs spielt, kann man aber auch wieder etwas tooliger, geloopter werden, sprich wieder rauh und vorwärts. Dafür muss man dann auch die entsprechenden Leute im Club haben – aber dann darf es ruhig ein paar Stunden hart sein, was ja auch der Berliner Stil ist.

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