Filmfestival urbanite präsentiert: Berlin Music Video Awards

Rund 120 großartige Musikvideos und noch viel mehr: Vom 18.–21.5. finden im Gretchen und im Columbia Theater zum vierten Mal die Berlin Music Video Awards statt.

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Rund 120 großartige Musikvideos und noch viel mehr: Vom 18.–21.5. finden im Gretchen und im Columbia Theater zum vierten Mal die Berlin Music Video Awards statt.

Dank erschwinglicher Kameratechnik und Kanälen wie Vimeo oder Youtube muss man heute keine riesigen Etats mehr haben, um hochwertige Musikvideos zu produzieren und in die Welt zu schicken. Kommt so ein Film gut an, kann eine Band bzw ihr Video ganz unabhängig von den großen Musiklabels die Erfolgsreise rund und Welt antreten. Der Nachteil, wenigstens fürs Publikum, liegt darin, dass die Menge an exzellenten Videos so rasant gestiegen ist, dass man sich schon nach der guten alten MTV-Zeit zurücksehnt, in der es reichte, den Fernseher einen Tag laufen zu lassen, um bei Musikvideos up to date zu sein. 

Die stilistische Renner des Jahres: Zeitlupe, geometrische Figuren und speziell Scheinwerfertechnik

Insofern sind die Berlin Music Video Awards eine großartige Gelegenheit, um sich einen umfassenden Überblick über die aktuellen Produktionen zu verschaffen. Insgesamt 120 Musikvideos haben Festivalgründer Aviel Silook und seine Mitstreiter aus der Menge der internationalen Produktionen herausgefiltert.

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Dabei gewinnen sie vorab einen Eindruck der aktuellen künstlerischen Tendenzen: Dieses Jahr würden auffällig häufig Zeitlupe, geometrische Figuren und besondere Scheinwerfertechnik verwendet, so Aviel. In 13 Kategorien tummelt sich sowohl amüsantes wie die R‘n‘B-Parodie „69 ways to snore“ von Paul Cless oder „Fuck First“ von Sticky Biscuits, in dem traditio nelle Date-Abläufe umgekehrt werden. Egal ob lustig, ausbreitend narrativ, poppig-bunt oder melancholisch: Musik Videos sind längst eine eigene Kurzfilm-Gattung, die künstlerische Tendenzen aus dem gesamten Filmbereich spiegeln.   

Auch wenn Aviel viel Wert darauf legt, dass das Festival keine kommerziellen Interessen verfolgt, ist es dennoch gut, dass bereits erfolgreiche Künstler nicht aufgrund eines irgendwie exklusiven Underground-Kunstverständnisses ausgeschlossen werden. Daher gibt es auch in diesem Jahr wieder abgedrehte Videos von den „Big Names“  wie Darwin Deez, Massive Attack, Skrillex. Und dann stellt man auf einmal fest, dass viele der noch nicht so bekannten Artists ganz locker mit den Großen mithalten können. Was auch für die Künstler und Produzenten ein gewollter Effekt sein dürfte, denn das Festival versteht sich als Sprungbrett für neue Künstler. In der vierten Ausgabe des Festivals kommt zu den Filmen nun, wie es sich für Berlin gehört, ein „Cozy Market“ hinzu, auf dem einfallsreiches Design und die Produkte kleiner Hersteller zu entdecken sein werden. Darüber hinaus werden Workshops, Talks, Networking Sessions, Liveperformances und Ausstellungen geboten. 

Autorin: Yvonne Trader

Infos: 18.–20.5., ab 16:30 Uhr: Screening & Awards im Gretchen // 21.5., ab 18 Uhr, Main Event im Columbia Theater, Tickets auf www.berlinmva.com