Vegane Burger in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf Wie schmeckt’s in Attila Hildmanns Vegan Food Snackbar?

Viel Aufregung in den letzten Monaten um Attila Hildmann: falsches Auto für einen Veganer, falsche Sprüche, wrong attitude, my dear. Interessiert uns alles nicht, wir wollten nur wissen, wie es in Hildmanns Snackbar schmeckt. Denn die Versorgung mit veganen Burgern in Charlottenburg-Wilmersdorf ist noch nicht wirklich gut – bisher!

© Attila Hildmann
Viel Aufregung in den letzten Monaten um Attila Hildmann: falsches Auto für einen Veganer, falsche Sprüche, wrong attitude, my dear. Interessiert uns alles nicht, wir wollten nur wissen, wie es in Hildmanns Snackbar schmeckt. Denn die Versorgung mit veganen Burgern in Charlottenburg-Wilmersdorf ist noch nicht wirklich gut – bisher! 

Etwas abseits vom Trubel und Geschiebe der Wilmersdorfer Straße liegt in der Schillerstraße die Vegan Food Snackbar von Attila Hildmann, von dem jeder schon einmal etwas gehört hat, der sich mit dem Thema Veganismus in Deutschland beschäftigt hat: Hildmann ist für viele so etwas wie das Enfant Terrible der deutschen Veganszene und repräsentiert dennoch einen – unterdessen gar nicht mehr so neuen, sondern schon etablierten Trend: Früher stellte man sich den Veganer als etwas skurilles Wesen vor, als Hippies oder Gesellschaftsaussteiger, die nicht nur keine Tiere essen, sondern mit ihnen im Wald wohnen und auch so aussehen. Unterdessen ist Veganismus auf dem Weg zum gesellschaftlichen Mainstream.

Ein helles, cleanes Design dominiert den relativ kleinen Raum, in den Regalen in den Wänden finden sich die vielen verschiedenen Hildmann-Produkte

© Attila Hildmann
Und das spiegelt sich auch in Hildmanns Vegan Snackbar: Ein helles, cleanes Design dominiert den relativ kleinen Raum, in den Regalen in den Wänden finden sich die vielen verschiedenen Hildmann-Produkte.  Alles eher schick – draußen vor der Tür steht bei unserem Inkognito-Besuch übrigens Hildmanns berühmter, bunter Porsche. Berühmt ist das Gefährt, weil es veganen Puristen ein Stachel im veganen Fleisch ist: Als echter Veganer fährt man doch nicht so eine Karre.

Aber wir sind ja zum Glück nur als Burger- und nicht als Automobilsachverständige hier und müssen nicht entscheiden, wer welches Auto zu fahren hat. Der Chef selbst steht übrigens bei unserem Besuch eine Weile hinter dem Tresen und erledigt da irgend etwas mit den Angestellten. Aber: Wir geben uns nicht zu erkennen, schließlich wollen wir keine weitere Beilage zum in den letzten Monaten etwas angespannten Verhältnis zwischen Hildmann und der Presse liefern, sondern nur checken, wie es hier denn nun schmeckt.

Es erinnert ein wenig an gut abgestimmte Falaffel: Es ist heiß, es ist würzig, es ist gut.

© Attila Hildmann
Los geht’s: Wir bestellen den Veganator und als Getränk dazu ein Daisho Energy-Drink, eine Hildmannsche Eigenmarke. Wie man es von einer amerikanischen Kaffeekette kennt, wird man bei der Bestellung nach den Namen gefragt und mit diesem dann, wenn das Essen auf den Tisch kommt, nochmal freundlich angesprochen. Es wirkt, man fühlt sich gleich in den Kreis aufgenommen, und der Ärger darüber, dass wir für eine Snackbar etwas zu lange gewartet haben, verfliegt. Der Burger mit den Pommes sieht sehr appetitlich aus, hier hat sich die Küche auch optisch wirklich Mühe gegeben. Der positive erste Eindruck wird beim Biss in den Burger bestätigt: Das schmeckt überraschend gut. Überraschend, weil die vegane Burgerlage ansonsten im Umfeld der Wilmersdorfer Straße eher dürftig ist: Bei MacDonalds ist der vegane Burger lapperig und fettig, und bei Burgers Berlin in der Pestalozzistraße bekommt man zwar astreine Fleischburger, aber der dortige Veganer macht nichts her.

Also zurück zum ersten Biss in den Veganator: Das Patty ist außen knusprig und innen weich und vor allem sehr aromatisch, ohne überwürzt zu sein. Es bleibt der sattsam bekannte „Och nee, kein Fleisch, stattdessen Gemüsepampe“-Effekt beim omnivoren Genießer aus. Es erinnert ein wenig an gut abgestimmte Falaffel: Es ist heiß, es ist würzig, es ist gut. Und der Käse schmeckt nach Käse, genau wie der auf dem Tisch stehende Parmesan.

Das Brötchen ist fest und übersteht die Strapazen bis zum Ende

Das Brötchen hat ebenfalls einen guten Eigengeschmack und ist fest genug, die Strapazen bis zum Ende in einem Stück zu überstehen, es zerfällt also nicht wie so oft bei Burgern zum Schluss hin in Chaos auf dem Teller.  

Die knusprigen Pommes sprechen die Geschmacksknospen ebenfalls gekonnt an. In das dazu gelieferte Ketchup-Fässchen kippen wir den veganen Parmesan, der extrem gut ist, und haben so einen leckeren Tomate-Käse-Dip. Zum Schluß alles gut herunterspülen mit dem Daisho mit dem Etikett im Samurai-Style: Der Energy-Drink mit Matcha, Guarana und Litschi ist vollmundig und prickelnd.

Ein bisschen Schmerz entsteht noch beim Bezahlen, Burger, Pommes und Getränk schlagen als Menü mit 19,90 Euro zu Buche. Autsch. Ansonsten: Im Moment der beste vegane Burgerladen im Charlottenburg-Wilmersdorf!

Infos: Attila Hildmann Vegan Food Snackbar + Store, Schillerstr. 71, 10627 Berlin
Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 16 bis 21 Uhr
Freitag von 12 bis 21 Uhr
Sonntag von 12 bis 20 Uhr
Montag Ruhetag