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25 Jahre The Firebirds: Konrad Schöpe im Interview

The Firebirds sind seit 25 Jahren Rock’n’Roller mit Leib und Seele. Nach Burlesque, Theater und Festivals folgt nun das Firebirds Rockestra – Orchester trifft Rock’n’Roll.

1985 im Leipziger Werner-Heisenberg-Gymnasium: Die ersten zukünftigen Firebirds haben jenes musikalische Aufeinandertreffen, welches ihr Schicksal besiegeln sollte. Dieses Jahr feiert die nun fünfköpfige Band ein Vierteljahrhundert ihrer eigenen Rock’n’Roll-Musikgeschichte. Wir sprachen mit Konrad Schöpe, einem der Gründungsmitglieder, über unsterbliche Songs, Kontinuität im Musikbusiness und die Vielfalt des Rock’n’Roll.

Ihr seid ja nun eine richtig „alte“ Leipzscher Band und habt erreicht, wovon viele frische und regionale Bands träumen. Hättet ihr das damals für möglich gehalten?

Also erst mal: Langjährig, nicht alt bitte (lacht). Nee, damals haben wir natürlich überhaupt nicht geplant, was mal in 25 Jahren sein könnte. Da waren ja Wave und Techno à la Marusha gerade völlig in und wir mit unserem Rock‘n‘Roll-Sound eigentlich ziemlich out. Aber das war egal, denn wir hatten uns und wir haben einfach das gemacht, worauf wir Lust hatten – und daran hat sich grundsätzlich auch nichts geändert.

Also spielt ihr noch dieselben Lieder wie vor 25 Jahren?

Größtenteils fröhnen wir tatsächlich immer noch den Originalen von damals, also Chuck Berry, Jerry Lewis, Bill Haley, Elvis, klar. Das sind einfach unsere Heroes und letztendlich sind das Songs, die seit 60 Jahren heiß sind und die auch noch viele Jahre heiß sein werden. Damals waren wir laut und schlecht, heute hoffentlich nicht mehr … (lacht) Aber wir waren von Anfang an bei dem Sound.

Habt ihr einen Durchhalte-Tipp für junge Bands?

Ich glaube, du kannst nur etwas lange machen, wenn du es wirklich liebst. Es hat keinen Sinn Musik zu spielen, um anderen gefallen zu wollen. Generell ist eine Zauberformel tatsächlich Kontinuität. Es gibt immer so viele Neugründungen und die haben tolle Ideen und das ist cooles Zeug; aber die halten nicht durch. Wir sind in erster Linie Freunde, die gerne Zeit miteinander teilen – und das Band-Ding ist ja viel mehr als musizieren. Du hast wahnsinnig viel zu organisieren, du hast eine riesige Spielweise an Möglichkeiten, aber eben auch eine ganze Menge Arbeit. Das reine Spielen auf der Bühne ist nur ein kleiner Prozentsatz eines Band-Daseins, viele Gäste können sich das gar nicht vorstellen und viele Bands scheitern leider daran.

Hat sich euer Stil über die Jahre trotzdem verändert?

Grundsätzlich nein, weil wir die alten Nummern einfach lieben. Aber wir entwickeln daran schon weiter. Wir haben nicht den Anspruch, wie 1950 klingen zu wollen, das wäre Quatsch. Vor mittlerweile 14 Jahren haben wir ja unserer eigenes Label gegründet, also wir wollten von Anfang an unabhängig sein. Das hatte zur Folge, das wir uns sehr langsam entwickelt haben, aber immer gesund. Es gab nie jemanden, der gesagt hat „Ihr müsst euch auf diese Coladose setzen und im ¾ Takt schnipsen!“ Solange es geht, sollte man selbstbestimmt bleiben, denn dann bist du glaubwürdig.

Wir machen verschiedene Sachen, wie die Firebirds Burlesque Show ein Mal im Jahr, wir machen Theater in Dresden oder sind bei Dinnershows. Die ganze Unterhaltungswelt ist riesengroß und es gibt so viele verschiedene interessante Geschichten.

Nicht zu vergessen das Firebirds Festival!

Ja, das haben wir 2012 aus der Taufe gehoben, weil wir Lust darauf hatten, nicht nur mit uns selbst auf Reisen zu gehen, sondern alle möglichen Leute einzuladen, die in einer Form mit der damaligen Zeit verbunden sind und die wir selbst gut finden: Musiker, Tänzer, Modeleute, Autoaffine … Wir haben 12 Jahre nach einer Location gesucht und sind nun immer auf dem wunderschönen Schloss Trebsen. Das ist wie ein Klassentreffen.

Seid ihr mehr Show- oder mehr Konzertband?

Das eine schließt das andere nicht aus. Wir spielen konzertant, aber wir sind auf jeden Fall eine Schaukapelle (lacht). Schlussendlich ist das jede Band, da kannst du auch zu ACDC gehen. Insofern: gerne beides! Denn was ist Show? Show ist die Hülle, aber es geht um die Musik. Und die muss gut und ehrlich sein, und dann erreicht es auch Menschen – egal ob da bunte Lampen drumherum sind oder nicht.

Was geht jetzt los beim Firebirds Rockestra?

Mit der Jubiläumsshow zu unserem 25. erfinden wir uns wieder neu. Wir packen die Songs, die wir spielen, in ein Orchestergewand. Es gibt ja schon viele Cross-over-Rock-Oper-Geschichten, aber Rock‘n‘Roll und Klassik ist weniger verbreitet. Es ist sehr offensiv, was wir da machen, aber es ist toll. Wir hatten erst diese Woche wieder eine Orchesterprobe, das wird großartig! Wir freuen uns wie kleine Kinder drauf.

Gibt es für Dich persönliche Highlights aus 25 Jahren?

Viele! Zum einen natürlich unser Festival. Sehr prägend waren außerdem die gemeinsamen Shows mit Chuck Berry, der dieses Jahr leider von uns gegangen ist. Dann haben wir zwei Touren mit den Comets gemacht und hatten auch außerhalb der Konzerte viel Zeit, mit den alten Herren zu reden. Von denen haben wir sehr viel gelernt. Vorhin sprach ich von Kontinuität: Das bedeutet auch ein ganzes Stück weit Disziplin, also das Klischee von „Sex, Drugs & Rock‘n‘Roll“ ist tatsächlich nur ein Klischee. Das hältst du nicht lange durch. (lacht) 

Jubiläumstour THE FIREBIRDS ROCKESTRA

2.11.17 Arena Leipzig


3.11.17 BallsportArena Dresden

4.11.17 Admiralspalast Berlin

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