Allgemein

Ausprobiert: Lacrosse

Volleyballer sind arrogante Arschlöcher. Ich darf das sagen. Ich bin schließlich einer davon. Bis zu dieser Erkenntnis hat es allerdings elf Jahre und eine Einheit Lacrosse gebraucht.

Aber mal langsam. Wollen wir lieber dort anfangen, wo diese bescheidene Erkenntis ihren Ursprung findet. Ich stehe püntklich vor der Sporthalle. Also, vor der falschen Sporthalle – wie mir später eine nette Dame am Empfang der Arena mit den Worten „Lacrosse?” und „Nie gehört.” verrät. Zumindest weiß ich jetzt, dass wir beide niemals einen Filmabend zusammen verbringen würden – dazu ist unser Serien-
geschmack wohl zu verschieden, denn als mich später ein Mädchen aus dem Team (Ja, ich hab die richtige Halle noch rechtzeitig gefunden!) fragt, wie ich darauf komme, Lacrosse zu testen, sage ich, dass ich diese Sportart bisher nur aus amerikanischen Serien kenne. 

Der Teamspirit zählt

Nachdem ich mich umgezogen habe und ein Mädchen aus dem Team zum Feld begleite, fängt es an zu schneien. Nur gut also, dass meine Handschuhe zu Hause im Warmen geblieben sind, wo sie nicht frieren müssen. Als ich auf die anderen Mädels zukomme, erwarte ich zunächst einmal skeptische Bemusterung und werde doch eines Besseren belehrt: Die Mädels sind aufgeschlossen, lustig und neugierig. Und obwohl ich mir beim Einspielen mit der Trainerin, die mich extra beiseite nimmt, 
um mir die Basics wie Fangen und Werfen mit dem Lacrosseschläger zu zeigen, ein wenig wie ein Muggel beim Quidditch vorkomme, ist meine Sorge, als blutiger Anfänger nur genervtes Stöhnen zu kassieren, voll-
kommen unbegründet. Die Offenheit der Mannschaft lässt überhaupt nicht zu, sich wie ein eingeschleuster Fremdkörper oder aufgrund von Anfängerskills verlo-
ren vorzukommen. Die Regeln sind simpel: Das Runde muss ins Eckige. Mit dem Lacrosseschläger versucht man mit Passen, Fangen und ein wenig Geschick, den Ball ins gegnerische Tor zu bekommen. Ähnlich wie beim Ice Hockey. Nur, dass man hierbei den Schläger mit dem Fangnetz nach oben hält. Gespielt wird in der Regel drei Runden à 30 Minuten. Das erfordert natürlich Kondition, die aber regelmäßig trainiert wird, sodass man schnell auf ein gutes Level kommt. Während die Frauen in normaler Sportkleidung spielen, tragen die Männer Schutzkleidung wie Helme und feste Handschuhe. Dass sich unter dieser „Rüstung” aber dieselbe Mentalität verbirgt wie bei den Frauen, wird mir im Gespräch schnell deutlich: Die Jungs punkten mit Humor, ohne irgendeinem Sportlerklischee gerecht zu werden. Wer also Bock auf einen richtig entspann-
ten und freundschaftlichen Teamspirit hat und sich neu ausprobieren möchte, wird um die Dresden Braves nicht herumkommen. Zum Schluss gibt’s ein gemeinsames Cheer. Als „Neue” stelle ich mich in den Mannschaftskreis aus Jungs und Mädels. Dann heißt es für mich runterzählen. „Lauter!” Ok. „3,2,1 …” „BRAVES!” Kurzer Check: Ja, Ohren noch da.

Wer sich für die Sporart interessiert, darf sich gern HIER informieren.

Schreibe einen Kommentar