Blumiger Sommerbeat

Für das erste Album hat man ein Leben lang Zeit – um auch weiterhin nicht in Vergessenheit zu geraten, sieht es für das zweite etwas anders aus. Nur gut also, dass es bis zum neuen Release „Blossom” von Milky Chance nur ein Jahr gedauert hat – und das kann sich hören lassen! Entspannte Jungs schaffen entspannten Pop.

2017 zurück mit neuer Platte – nun auf Tour!

Kaum eine Band eignet sich besser, um dem Sommer zumindest gedanklich schon mal näher zu kommen, als Milky Chance. Und genau diesen holen sie mit ihrem aktuellen Album „Blossom“ im Februar und März in die Konzertsäle. Keine deep-anspruchsvollen Texte oder komplizierte Beats, dafür aber jede Menge gute Laune, die genauso zu Feierabendstimmung funktioniert als auch in den nächsten Sommerurlaub von Côte d’Azur bis nach Balkonien passt. Nach der ersten Platte „Sadnecessary”, die erstaunlich vorgelegt hat, schien es nahezu unmöglich, den Erfolg zu toppen.Doch auch Blossom bleibt den Erwartungen nichts schuldig und hält sich mit seinem entspannten, aber vorallem tanzbaren Electro-Reggae-Pop-Mix auf stabiler Augenhöhe mit dem ersten Album. Tolle Musik von sympathischen, bodenständigen Jungs, mit denen man sich zu dieser Musik auch gern ein Bierchen gönnen mag.

Wie alles began

Der Aufstieg der beiden Jungs Clemens Rehbein und Philipp Dausch klingt ein wenig Justin-Bieber-mäßig: Während man sich die Schulbands damals auf musikalisches Genussniveau soff, konnten sich die gebürtigen Kasseler als internationale Popstars feiern. Denn während andere für ihr Abitur büffelten, nahmen die ambitionierten Musiker ganz nebenbei ein globales Hitalbum auf. Das Abitur haben sich die Jungs aber trotzdem gegeben. Und je mehr man darüber nachdenkt, desto neidischer könnte man werden, würde man die Jungs nicht als jene bodenständige Typen kennen, die sie trotz des Megaerfolges geblieben sind: Wo der ältere Jahrgang deutscher Musiker à la Nena, Falco oder die Scorpions in Deutschland wie die Großen gefeiert wurden, blieb es außer Landes eher still. „Nena wer? Milky Chance – Ach die, na klar!”, ruft es über den Atlantik zu uns rüber. Dass dies aber nicht über Nacht kam, sondern dem eine seichte Karriere als Straßenmusiker und auch einige Schulauftritte vorangingen, bevor sie mit einem Hit samt hunderttausend Klicks die Youtubeszene eroberten, ist klar. Was die Jungs geschaffen haben, ist ein defintiv unverkennbarer Sound, an dem sie auch im aktuellen Album anknüpfen und beweisen, dass Pop eben mehr als nur Justin Bieber sein kann.

Milky Chance // 20. Februar // Alter Schlachthof // Einlass: 18:30 Uhr // Beginn: 20 Uhr // Ticket: 30 €

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