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Die Schwärmer – ein Buch von Willi Hetze

Lange Zeit galten sie als verschollen oder unbekannt, machten sich eher im Poetry Slam als in den großen Romanen einen Namen – unsere Dresdner Texter. Geht man die Wikipedia-Liste durch, findet man eine überschaubare Liste an Schreibern in Dresden. Ist er, Willi Hetze, unser Frontmann für die Gegenwartsliteraur?

 

Über den Autor

Der Dresdner Autor Willi Hetze ist zwar kein Newcomer in unserer Stadt, dafür ist es sein neues Buch: „Die Schwärmer”. Der gebürtige Dresdner studierte an der TU Dresden Soziologie und Psychologie und promovierte schließlich an der Universität in Erfurt. Seitdem darf er sich Doktor der Sozialwissenschaften schimpfen und heute arbeitet er als Pressesprecher in der Verlagsbranche. Willi Hetze veröffentlichte bereits eine Reihe an Kurzprosa und Lyrik in Anthologien und Zeitschriften sowie journalistische Texte in Zeitungen. Seine Gegenwartsliteratur wurde bereits mit
mehreren Preisen prämiert.

 

 

 

Zum Inhalt

Teo arbeitet als Postbote in einem vergessenen Teil des Landes. Plötzlich soll das Postamt, in dem er arbeitet, geschlossen und das Briefeschreiben ersetzt werden. Eine neue Technologie namens „Schwarm“ verbindet die Menschen digital, wodurch sie nicht nur Nachrichten
austauschen. Die Nutzer überfallen Albträume und unbekannte Feinde treiben Unwesen im Dorf, aus dem Teo stammt. Die Menschen werden in einen Datensog aus Gerüchten und Fake News gezogen und somit be-
einflusst und verängstigt. Es entfesselt sich eine
digitale Evolution, der keiner entkommen kann und führt zu einem kaum zu durchschauenden Krieg.

Reingelesen (Kein Spoiler!)

Willi Hetze bedient sich einer präzisen Sprache, ohne dafür den Fehler zu begehen, den Leser von Nebensatz zu Nebensatz zu quälen. Seine Wortwahl ist klar und verständlich und dadurch ist ihr leicht zu folgen. Die Geschichte hingegen gestaltet sich als vielschichtiger und entwirft ein futuristisches Bild einer neuen Art der Kommunikatio n. Über einen Funknerv im Kopf werden Nachrichten, aber auch Ge-fühle transportiert und somit transparent für andere gemacht. Damit erbaut Willi Hetze eine sprachliche Dystopie im Zeitalter des digitalen Fortschritts, wirft einen kritischen Blick auf mögliche Folgen,regt zum Nachdenken an, verliert sich aber nicht im Surrealismus. Somit setzt er seine Folge der Gegenwartsliteratur fort und sorgt ganz nebenbei dafür, dass man das Handy nicht dazu nimmt, um sich darüber zu unterhalten, sondern sich zu verabreden, mal wieder bei einem Kaffee, face to face zu kommunizieren; nicht zuletzt, um dieses Buch weiterzuempfehlen!

Info: Das Buch ist am 15. März im salomon publishing Verlag erschinen und auch auf amazon erhältlich.

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