Dresdener Band: Sonic Robots

Bei Sonic Robots ist der Name Programm. Dahinter steckt Moritz Simon Geist, der seinem Publikum
nicht einfach nur elektronische Musik, sondern futuristische Techno-Roboter-Performances präsentiert.
Je nach Projekt oder Performance bekommt er Unterstützung von seinem jüngeren Bruder Jacob
und dem Programmierer Karsten Gebbert, sodass man von einem „fluktuierenden“ Kollektiv sprechen kann. Auf der Bühne ist Moritz jedoch allein mit seinen Robotern.

Eine Symbiose zwischen Mensch und Roboter

Roboter-Techno in dieser Form macht der 35-jährige Dresdner seit ungefähr zehn Jahren. Doch während normale DJs wie Daft Punk bei Live-Sets eher Synthesizer nutzen, erzeugen bei Sonic Robots selbstgebaute Roboter die Musik. „Es ist so eine Art Symbiose zwischen Mensch und Roboter“, erklärt Moritz. Dabei findet ein Austausch, eine Interaktion zwischen ihm und der Maschine statt. Angefangen hat Moritz schon mit 14 Jahren und experimentierte zunächst, wie viele andere, am Computer mit elek-
tronischer Musik, bevor er dann in den Hacking-Bereich überwechselte. Hacking bedeutet hier übrigens nichts Schlechtes! Im Gegensatz zum klassischen Computer-
Hacker versucht Moritz mit Sonic Robots klassisch elektronische Musikperformances „aufzubrechen“.

Doktor Frankenstein der Elektromusik

Sonic Robots macht nicht einfach nur Musik, wie sie schon immer gemacht wurde, sondern versucht sich an einem futuristischen Ansatz.
Tatsächlich hat Moritz Geist eine klassische Musikaus-
bildung für Klarinette, Gitarre und Klavier an einer Musikschule absolviert, fing jedoch schon früh an, Elektronikteile für seine Instrumente zu bauen. Vor ungefähr zehn Jahren begann der ehemalige Elektrotechnik-
Student, kleine Klangskulpturen zu kreieren, und verband diese bald mit seiner Musik. Heraus kam Moritz‘ erste Großinstallation MR808, mit der er 2012 schließlich in der Szene bekannt wurde. Dabei handelt es sich um eine drei mal zwei Meter große „Drum Machine“ – quasi ein großer, schlagzeugspielender Roboter. Seitdem widmet sich Moritz, der bis dato am Fraunhofer Institut arbeitete, nur noch seiner Passion und kann inzwischen gut von seinen Konzert-Performances und den Installationen leben.

Heute ist er mit Sonic Robots und seiner neuesten Performance Tripods One vorrangig bei transmedialen Veranstaltungen wie der CYNETART oder auf internationalen Festivals wie dem MUTEK Festival in Barcelona anzutreffen.

„Unsere Musik ist schon sehr geräuschhaft und experimentell, aber im Prinzip ist es tanzbarer Techno.“

Mitte dieses Jahres werden Sonic Robots mit dem neuen Album, das erstmals komplett live nur mit Robotern aufgenommen wurde, auf Tour gehen.

Übrigens: Bis Ende Januar kann man sogar eine von Moritz‘ Installationen, den Soft Manipulator, in der Altana Galerie Dresden bewundern und selbst mit alltäglichen Gegenständen wie Gläsern oder Glocken mithilfe von kleinen Robotern verschiedene Rhythmen erzeugen. Moritz freut sich über die Auftrags-
Installation, mit der er seine Roboter-Musik einem weiteren Publikum näher bringen kann. Und dem macht es Spaß, selbst mal Roboter-DJ zu sein!

Schreibe einen Kommentar