Dresdener Band: Youkali

Youkalí, nach dem gleichnamigen Lied von Kurt Weil, bezeichnet einen Ort, an dem alle Sehnsüchte 
wahr werden – förmlich „ein Schlaraffenland für die Seele“, wie uns Sängerin Marie Hänsel verrät. 
Die Dresdner Musikerinnen machen seit 
2016 charmante Musik voller Gefühl und Witz.

Youkalí, nach dem gleichnamigen Lied von Kurt Weil, bezeichnet einen Ort, an dem alle Sehnsüchte 
wahr werden – förmlich „ein Schlaraffenland für die Seele“, wie uns Sängerin Marie Hänsel verrät. 
Die Dresdner Musikerinnen machen seit 
2016 charmante Musik voller Gefühl und Witz.

Lasst die 20er leben!

Wir treffen Marie und Klarinettistin Tatjana Davis, die aus den 20er Jahren entsprungen zu sein scheinen. Sie gehören gemeinsam mit Laura Härtel am Cello und Elena Schoychet am Piano zu der Band Youkalí, die sich der Sehnsucht und Extravaganz der 20er Jahre verschrieben hat. Sie bleiben dabei individuell und bringen ihre ganz eigene Note ein, wie Tatjana betont: „Wir versuchen nicht, es original wie in der Zeit zu machen, sondern es für uns zu abstrahieren, damit es auch Charme und Witz hat.“ Dabei kann es dann auch mal poppig oder jazzig auf der Bühne werden, mit Einflüssen aus Swing und Klezmer sowie außergewöhnlichen Percussion-Instrumenten und immer einem Funken Ironie. Außerdem wird der klassische Einschlag bemerkbar, denn alle vier Frauen sind studierte Musikerinnen der Klassik, die sich über die Hochschule kennengelernt haben.

Sprung in der Zeit

Seit Sommer 2016 begeistern sie als Youkalí bei öffentlichen Events, aber auch auf privaten Feiern, für die sie buchbar sind. Sie entführen die ZuhörerInnen in eine Zeit des Umbruchs, in der Frauen unabhängiger wurden, ein neues Selbstverständnis lebten und die Jahre zwischen den zwei Weltkriegen voller Lebenslust gefeiert wurden. „Wir haben auch schon auf einer goldenen Hochzeit gespielt, wo sich die Braut als Zugabe ‚Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre‘ gewünscht hat. Aber mit total viel Humor. Die wussten genau, wen sie sich eingeladen haben“, lacht Tatjana.

Musik mit Geschichte

Am liebsten spielen die vier Musikerinnen jedoch auf den Theaterbühnen, denn ihr Projekt ist mehr als eine Band. Sie lassen ihre Stücke von einer Geschichte umspannen, die die Musik in einen dramaturgischen Bogen einbettet. „In unserem ersten Programm ‚Seidenstrümpfe auf Asphalt‘ ist die Grundlage Irmgard Keuns ‚Kunstseidenes Mädchen‘. Wir verfolgen die Geschichte der Protagonistin Doris, und schmücken es aus mit unserer Musik und unserem Auftreten. Wir sind dann auch dementsprechend gekleidet“, schwärmt Marie. Auch das zweite Programm ist im Entstehen und soll im Herbst dieses Jahres veröffentlicht werden. „Im ersten Programm haben wir Lieder aus den 2oern genommen, die wir textlich und auch für unsere Instrumente  bearbeitet haben. Und im zweiten Programm, das wir gerade erarbeiten, komponiert Tatjana viele Stücke selber. Die Texte sind aber auch hier wiederaus den 20er Jahren.“  Im Mittelpunkt stehen Gedichte Mascha Kalékos, die musikalisch aufgearbeitet werden. „Wir wollen keine Muggen-Band sein. Wir wollen unsere Zuhörer berühren und zum Nachdenken bringen, aber vor allem mit einer tollen musikalischen Qualität unterhalten und mitnehmen“, betont Marie. Und Tatjana fügt hinzu: „ Wir wollen die Zuhörer mit auf eine Reise nehmen und ein wenig weg vom Alltag bringen.“ Vielleicht führt die Musik ja den ein oder anderen im Publikum nach Youkalí, dem Schlaraffenland für die Seele.

Live erleben könnt ihr Youkalí am 13. Mai um 19 Uhr in der Alten Fabrik, Prießnitzstraße 44/48 Hinterhof. Mehr Informationen auf www.youkali-band.de

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