Made in Dresden: ALL HUMAN

„Wir sind alle Menschen“ – genau diese Botschaft möchte Kristijonas Duttke mit seinem Label ALL.HUMAN verbreiten. Ausgangspunkt der Message ist ein Gespräch, welches der gelernte Fotograf mit litauischen Wurzeln während der aufkommenden Flüchtlingskrise 2015 mit einer entfernten Tante führt. Wir erzählen euch die Geschichte hinter dem kleinen Streetstyle-Label mit dem schlichten, aber prägnanten Schriftzug.

„Wir sind alle Menschen“ – genau diese Botschaft möchte Kristijonas Duttke mit seinem Label ALL.HUMAN verbreiten. Ausgangspunkt der Message ist ein Gespräch, welches der gelernte Fotograf mit litauischen Wurzeln während der aufkommenden Flüchtlingskrise 2015 mit einer entfernten Tante führt. Wir erzählen euch die Geschichte hinter dem kleinen Streetstyle-Label mit dem schlichten, aber prägnanten Schriftzug. 

Den Wunsch, etwas Eigenes zu starten, hatte Kristijonas Duttke schon seit mehreren Jahren, da er durch seine Ausbildung zum Werbefotograf vorrangig im Modebereich tätig war. Er erinnert sich zurück: „In der Zeit habe ich gemerkt: Ich will irgendetwas kreieren, am liebsten Klamotten designen“. So informiert sich der heute 33-Jährige schon vor ALL.HUMAN neben seiner Arbeit als freiberuflicher Fotograf zum Thema Mode und Design. Er recherchiert, welche Stoffe wie bedruckbar sind und spielt mit dem Gedanken, ein Stadtlabel für Dresden, ähnlich wie „Hamburger Jungs“, ins Leben zu rufen. Mit dem Aufkommen von PEGIDA verwirft er diese Idee jedoch aus Angst vor einer möglichen Instrumentalisierung seiner Marke durch die umstrittene Bewegung. Während PEGIDA mit der Flüchtlingskrise schnell wächst und Dresden damit zunehmend negativ in den Fokus der Öffentlichkeit rückt, arbeitet Kristijonas, der damals freiberuflich unterwegs war, kurzerhand beim DRK als Flüchtlingshelfer. Schnell hat er, wie viele junge Menschen, das Bedürfnis, sich von dem intoleranten Image der Stadt zu distanzieren. Viele Gegner positionieren sich zu diesem Zeitpunkt über Shirts der Antifa. „Das war ja quasi das Einzige, was es damals gab“ erklärt Kristi. „Den meisten ist das jedoch zu radikal, zu weit links und so wollte ich etwas erschaffen, das für mich tragbar ist und zeigt: Ich bin tolerant und weltoffen, aber nicht radikal.“ Damit stand die zweite große Message hinter ALL.HUMAN, das Label, mit dem Kritisijonas endlich seine Ideen und Visionen umsetzen kann.

Die ersten zwei Kollektionen, deren schlichtes, minimalistisches Design durch Skatermarken wie Palace 
oder Supreme inspiriert sind, füllen bereits den Onlineshop. Außerdem befindet sich auf jedem Teil der Kollektion ein Skintone-Balken, der beispielhaft Hauttypen für die sieben Kontinente symbolisieren soll. „Ich will nicht nur diesen Namen“, erklärt Krisitjonas, „Ich will auch zeigen, dass dahinter mehr steckt“. Neben Weltoffenheit und Toleranz steht ALL.HUMAN letztendlich auch für Menschlichkeit. Daher werden die Sachen fast ausschließlich nachhaltig und fair produziert. „Das einzige, woran ich noch arbeite, sind die Hersteller 
für die Caps und Beanies. Da habe ich noch keinen gefunden, der die mir nach meinen Ansprüchen und Möglichkeiten herstellt“, gesteht der Fotograf. Sonst bezieht Krisijonas Shirts, Hoodies und Pullover aus reiner Bio-Baumwolle über zertifizierte Hersteller. Für die dritte Kollektion hat Kristijonas Produzenten gefunden, die Baumwolle mit Bambus mischen, außerdem sollen Windbreaker und Westen aus recyceltem Polyester dazukommen. Das Bedrucken mit ökologischen Farben und das Besticken erfolgt durch regionale Anbieter in Dresden. In naher Zukunft möchte er jedoch selbst produzieren und hat sich dafür bereits eine Schneiderei in Litauen angeschaut, die auch kleinere Mengen fertigt.

Der Fokus liegt nun zunächst auf der neuen Kollektion, auch soll das Label vor allem in Dresden noch bekannter werden. Dafür möchte Kristijonas die Zusammenarbeit mit Dresdner Bloggern wie Mister Matthew für ALL.HUMAN weiter ausbauen. Leider scheuen viele „Influencer“ und Blogger politische Themen, die Kristijonas mit ALL.HUMAN nach außen tragen möchte. Zukünftig sollen die Sachen dann in ausgewählten Läden zunächst in Dresden, später auch Berlin erhältlich sein. Doch alles braucht seine Zeit. Das weiß auch Kristijonas: „ALL.HUMAN ist quasi mein Hobby, mein Baby, mein Projekt. Momentan mache ich noch keine großen Sprünge, aber es gibt eine stetige Entwicklung“. Damit ALL.HUMAN zukünftig weiter wachsen kann, ist für kommendes Jahr eine Crowdfunding-Kampagne geplant, denn bisher ist das Label ein reines Herzensprojekt, das der Fotograf komplett privat finanziert und bisher noch keinen echten Gewinne erzielt.

WEB: allhumanstyle.com

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