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Rezension: Zickenzirkus in der Comödie Dresden

Aktuell ist in der Comödie Dresden das Stück „Zickenzirkus“ zu sehen, dem es an Witz und schrägen Charakteren nicht mangelt. Vier grundverschiedene Frauen treffen aufeinander und reiben sich an den Sichtweisen der andern. Um euch einen Eindruck davon zu vermitteln, waren wir in der Vorstellung des neuen Stückes von Christian Kühn.

Aktuell ist in der Comödie Dresden das Stück „Zickenzirkus“ zu sehen, dem es an Witz und schrägen Charakteren nicht mangelt. Vier grundverschiedene Frauen treffen aufeinander und reiben sich an den Sichtweisen der andern. Um euch einen Eindruck davon zu vermitteln, waren wir in der Vorstellung des neuen Stückes von Christian Kühn.

Die Dresdner Comödie schafft es mit ihrem vielfältigen Programm immer wieder, die Ränge im Haus zu füllen. Nicht nur wegen der sehenswerten Besetzung der Stücke, sondern mit Sicherheit auch aufgrund des völkischen Humors, bei dem jeder auf seine Kosten kommt. Christian Kühns neues Stück handelt von vier Frauen, die sich nach und nach mehr oder weniger zufällig auf einem Schrottplatz treffen, der gleichzeitig auch den einzigen Handlungsort bildet. Die Gründe dafür, dass sich die Wege der Vier an diesem eher ungewöhnlichen Ort kreuzen, könnten unterschiedlicher kaum sein: Musicaldarstellerin Panagiota nutzt den Schrottplatz zum Üben, Buchhalterin Elke sucht aufgrund eines Unfalls mit dem Wagen ihres Mannes nach einem Ersatzteil und Bloggerin Jennifer möchte einen bei eBay angebotenen Zirkuswagen besichtigen. Die Vierte im Bunde, Lebenskünstlerin Fe, die gleichzeitig Besitzerin des Zirkuswagens ist, verwendet diesen  derzeitig noch als Eigenheim und Betriebsstätte ihres Gewerbes. Die vier Frauen, die sich in ganz unterschiedlichen Lebensabschnitten befinden, stellen bei ihrer zufälligen Zusammenkunft fest, dass sie alle unerfüllte Sehnsüchte haben, die allerdings jede für sich bereits abgeschrieben hat. Dabei sind vor allem Vernachlässigung, Betrug, Spielchen, unerfüllte Kinderwünsche und Sexlosigkeit Grundlage für die Frustration der Frauen, mit welchen aber bald Schluss sein soll. Die Frauen kommen auf die Idee, dass ihre Partner jeweils die Wünsche der anderen Frauen erfüllen könnten und schmieden einen Plan, bei dem die jeweiligen Vorzüge der Männer die beklagten Defizite der anderen ausgleichen sollen.

Das Stück lebt von simplen und leicht bekömmlichen Witzen, sowie ausgefeilten, schrägen Charakteren, die der Handlung eine besondere Note geben. Die verschiedenen Lebenswelten, die aufeinandertreffen, sind bezeichnend für die Bedürfnisse und Wünsche, die die Charaktere mitbringen, aber gleichzeitig auch die Basis für die Klischees, die bedient werden. Auch wenn jeder zweite Gag unter der Gürtellinie landet, verpackt das Stück unterschwellig Denkanstöße über die Anforderungen und Bedingungen an eine gelingende Partnerschaft. 

Zickenzirkus bietet eine rundum unterhaltsame und gelungene Darbietung, bei der auch die männlichen Zuschauer auf ihre Kosten kommen.

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