7 Fragen an Thomas "Schwarwel" Meitsch Grafiker der Band „Die Ärzte“

Schwarwel ist der Schöpfer des Schweinevogels und Hausgrafiker der Band Die Ärzte. Seit 2004 arbeitet er als freier Grafiker, Illustrator, Regisseur, Trickfilmer, Art Director und Comic-Zeichner. Im März 2011 erschien seine erste Graphic-Novel „Seelenfresser“.

© Lutz Wabnitz

(Comic-)Zeichner Thomas „Schwarwel“ Meitsch, ist eine Leipziger Institution in vielerlei Hinsicht: Im Herzen ein Punk und Ramones-Fan, war er auch als Musiker unterwegs. Bekannt wurde er aber als Zeichner und Grafiker. Er ist der Schöpfer des Schweinevogels und Hausgrafiker der Band Die Ärzte. Seit 2004 arbeitet er als freier Grafiker, Illustrator, Regisseur, Trickfilmer, Art Director und Comic-Zeichner. Im März 2011 erschien seine erste Graphic-Novel „Seelenfresser“.

Steckbrief: „Schwarwel“
ALTER:
43
Beruf:
(Comic)-Zeichner
WOHNORT:
Leipzig

 

  1. Warum nennst Du Dich Schwarwel und weshalb zeichnest Du?
    Meinen Künstlernamen Schwarwel habe ich mir mit zwölf Jahren zugelegt: eine Mischung aus dem Wort „Marvel“ (der Comicverlag, der „Hulk“ publiziert, mein Lieblingsheld neben „Popeye“) und allem, was mit „Sch“ anfängt: schön, Scheiße, Schmetterling. Zeichner bin ich, weil ich zeichnen kann und es tue.
  2. Du hast Dachdecker gelernt und Dich nach der Wende als Zeichner selbständig gemacht. Kann man davon leben?
    Bis hierher habe ich es irgendwie geschafft, von und mit meiner Kunst und meinem Handwerk zu leben. Was morgen ist, kann ich nicht sagen.
  3. Woher kommt Dein Sinn für Schräges, wovon lässt Du Dich inspirieren?
    Das Leben ist schräg.
  4. Auf Deiner Webseite sprichst Du davon, dass Du mit 36 trocken wurdest und mit 39 vegan. Was ist die Vorgeschichte dazu?
    Klinische Depression, Alkoholismus, Selbstzweifel und Konsequenz formten diesen schönen Körper.
  5. Warum ist Deine erste Graphic Novel „Seelenfresser“ im Vergleich zum lustigen Schweinevogel doch etwas ernster?
    Komik und Tragik sind die zwei Seiten der gleichen Medaille. Mit Komik lässt sich alles besser ertragen, aber ich scheue mich nicht, die Dämonen auch tanzen zu sehen. Nach den vielen Kurzgeschichten, die ich beispielsweise für das Comicmagazin „Extrem“ gemacht habe, war es mit „Seelenfresser“ Zeit für etwas Längeres, wo man Gedanken auch mal ausformulieren kann, statt sie nur anzureißen.
  6. Was machst Du, wenn Du nicht zeichnest?
    Unsere Hunde, Leguane und Fische wollen Zeit haben. Unser Enkelkind will Zeit haben. Und meine Familie natürlich auch. Die Zeit, die ich habe, gebe ich gerne dafür aus.
  7. Was liebst Du an Leipzig oder was auch nicht?
    An Leipzig liebe ich das Großspurig-Großstädtische in Verbindung mit dem heimeligen Kleinstadtfeeling. Nicht zu groß und nicht zu klein. Herrlich.