Leipziger Bands im Fokus: Adolar Wahl-Leipziger mit Hang zur Bergwelt

Eine Band zieht zum Studieren geschlossen nach Leipzig – so was hört man auch nicht alle Tage. Dass bei Adolar die Bandchemie stimmt, zeigt sich nicht nur im zwischenmenschlichen Zusammenhalt, sondern auch in der Art und Weise ihres Zusammenspiels. Wie sagt man so schön: Das passt einfach wie Arsch auf Eimer.


Foto: Gregor Wiebe

In der Altmark im Norden Sachsen-Anhalts kracht es im Jahre 2008 gehörig im Gebälk – Tom Mischok (Gesang, Bass), Michael Cyris (Gitarre, Synthesizer), Jan Krieshammer (Gitarre) und Frank Mertens (Schlagzeug, Synthesizer) gründen, benannt nach einer ungarischen Zeichentrickserie, die Band Adolar.

Musikalisch sind sie dabei nur dem eigenen Geschmacksradar verpflichtet – da treffen voluminöse Drums auf Elektrobeats, Streicher und Bläser auf die Geräusche einer Waschmaschine, treibende Rhythmen auf wortgewandte deutsche Texte, experimenteller Pop auf Hardcore und Hamburger Schule. Erlaubt ist, was Spaß macht. Mit Unterm Durchschnitt findet sich rasch ein passendes Label und die Debüt-EP „Planet Rapidia“, wie auch das erste, in einer Kirche aufgenommene Album „Schwörende Seen, Ihr Schicksalsjahre!“, ernten regen Zuspruch.

Und dann kommt der Umzug: Micha, Frank und Tom studieren seit 2010 lustige Dinge wie Biochemie, Medizin, Sportwissenschaften, Germanistik und Musikwissenschaften in Leipzig, während sich Jan als Student der Ernährungswissenschaften in Halle immatrikuliert hat.

Seither geht es, befeuert durch das zweite Album „Zu Den Takten Des Programms“ und Konzerte mit Kettcar, Turbostaat und My Chemical Romance, beständig bergauf.

„Ich möchte so berühmt wie die Band Refused werden“, zwinkert Micha. Darauf Tom, etwas bescheidener: „Ich möchte ein weiteres Album basteln und irgendwann in weißem Gewand und mit einer Ziege auf einem hohen Berg wohnen.“


Foto: Frances Schoedl

Bis zum Einsiedlerdasein des Sängers ist es hoffentlich noch lange hin. Jetzt darf man sich erst einmal auf Adolars Auftritt am 7. Juni beim Leipziger Campusfest freuen.

RK

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