"Das wird ein harter Weg bis Rio" Judoka Heide Wollert

Ende Oktober führte die gebürtige Hallenserin Judoka Heide Wollert das Frauenteam des JC Leipzig in der Bundesliga zum Deutschen Meistertitel.

Ende Oktober führte Judoka Heide Wollert das Frauenteam des JC Leipzig in der Bundesliga zum Deutschen Meistertitel. URBANITE sprach am Ende eines aufregenden Sportjahres mit der 30-jährigen gebürtigen Hallenserin.

Herzlichen Glückwunsch zum Deutschen Meistertitel mit dem JC Leipzig! Haben Sie selbst mit dem Titel gerechnet?
„Wir haben uns ja erst auf den letzten Drücker für die Endrunde in München qualifiziert. Schon allein deswegen war der Titel schon etwas überraschend. Aber Mannschaftswettbewerbe haben ihre eigenen Gesetze, die eine gewisse Eigendynamik entwickeln können. Am Ende hat für uns in München alles gepasst.“

Anders als bei den Olympischen Spielen. Wie groß ist bei Ihnen noch die Enttäuschung, dass das Olympische Turnier für Sie so früh beendet war?
„Ich habe mich noch nie so gut vorbereitet gefühlt auf einen Wettkampf. Ich weiß immer noch nicht, warum so früh Schluss war. Am Meisten hat mir leid getan, dass ich die vielen Leute, die mich vier Jahre lang unterstützt und mit mir mitgefiebert haben, enttäuscht habe und Ihnen ihre ganze Mühe und Arbeit nicht mit Erfolg wieder zurückgeben konnte. Anfangs war ich natürlich verunsichert bei den Kämpfen danach, aber inzwischen habe ich durch das tägliche Training und die Kämpfe meine Sicherheit wieder gefunden.“

Nehmen Sie 2016 in Rio einen neuen olympischen Anlauf?
„Das ist auf jeden Fall mein Ziel. 2016 klingt momentan noch weit weg, aber in zwei Jahren beginnt schon die Olympia-Qualifikation. Das wird ein harter Weg bis Rio.“

 

© Andreas Neustadt

Was macht für Sie die Faszination „Judo“ aus?
„Der Sport ist unheimlich abwechslungsreich. Hier werden unter anderem Athletik, Kraft und Schnelligkeit angesprochen. Auch die Vielfalt an Techniken ist ein großer Aspekt. Kein Kampf ist wie der andere. Außerdem kommt man im Judo in der ganzen Welt rum. Viele Länder hätte ich ohne den Sport sicher nicht besuchen können.“

Was passiert bei Ihnen abseits der Judo-Matte?
„Ich schreibe zur Zeit an meiner Diplomarbeit, um im kommenden Jahr in Halle mein Sportstudium zu beenden. Danach könnte ich mir vorstellen in die journalistische Richtung zu gehen.“

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