Neuer Lok-Trainer Marco Rose im Interview Der 1. FC Lokomotive Leipzig mit neuem Schaffner

Willy Kronhardt ist zurückgetreten, doch der 1.FC Lok Leipzig muss nicht ohne Trainer bleiben: seit Juni übernimmt Marco Rose (35) den Posten und bringt realistische Vorstellungen für die Zukunft des Fußballclubs mit.

Willy Kronhardt ist zurück getreten, doch der 1.FC LOK Leipzig muss nicht ohne Trainer bleiben: seit Juni übernimmt Marco Rose (35) den Posten und bringt realistische Vorstellungen für die Zukunft des Fußballclubs mit. 

© 1. FC Lok Leipzig
Sie sind in Leipzig geboren und haben Ihre Fußballkariere bei VFB Leipzig begonnen. Nach 12 Jahren jetzt die Rückkehr nach Leipzig zum Nachfolgeverein von VFB, dem 1. FC Lok Leipzig. Schließt sich hiermit der Kreis?
Im Moment erst einmal schon. Ich komme von hier und fühle mich hier natürlich auch wohl. Aber es geht in erster Linie um Lok Leipzig und nicht um mich.
 
Wirft man einen Blick auf Ihre Homepage, hat man eher das Gefühl, dass Mainz 05 der Verein Ihres Herzens ist. Können Sie sich vorstellen, dort irgendwann wieder als Trainer tätig zu werden?
Natürlich fiel der Abschied sehr schwer, denn Mainz 05 ist der Verein meines Herzens und es war eine großartige Zeit. Aber jetzt bin ich auch froh hier zu sein und habe sehr viel zu tun, daher setze ich mich jetzt nur mit Lok auseinander.
 
Welche Aufgaben übernehmen Sie bei Lok neben der Trainerstelle?
Da der Verein finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, geht es um das Große Ganze, ich versuche mich in vielen Bereichen einzubringen. So auch bei der Sponsorenakquise und der Imagepflege, welche in letzter Zeit etwas stiefmütterlich behandelt wurde.
 
Willy Kronhardt ist zurückgetreten, doch der 1.FC Lok Leipzig muss nicht ohne Trainer bleiben: seit Juni übernimmt Marco Rose (35) den Posten und bringt realistische Vorstellungen für die Zukunft des Fußballclubs mit.
 
Welches Vorbild haben Sie als Trainer, und mit welchem System lassen Sie Ihre Jungs auflaufen?
Als Trainer musst Du bezüglich des Systems immer flexibel sein, denn dieses ist immer vom vorhandenen Spielermaterial abhängig. Und direkte Vorbilder habe ich keine, aber ich wurde natürlich von meinen bisherigen Trainern geprägt, vor allem von Ralf Rangnick, Jürgen Klopp, aber auch Thomas Tuchel.
 
Sie erlebten mit dem VFB Leipzig einige Höhen, aber auch viele Tiefen. So stiegen Sie in der 2. Bundesliga ein und spielten gegen namhafte Gegner. Bis es später, nach dem Abstieg in die 3. Liga, zum Insolvenzantrag im Jahr 2000 kam und Sie den Verein verließen. Davon hat sich Leipzig noch immer nicht erholt und dümpelt mit zwei Teams in der 4. Liga. Wo sehen Sie das Problem, dass es in Leipzig bislang kein Club wieder nach oben geschafft hat?
Ich denke, das ist kein „Leipzig-Problem“, denn die Voraussetzungen hier sind super. Ich kenne viele Spieler, die hier hängen geblieben sind und die sich hier richtig wohl fühlen. Das Problem ist die fehlende Kontinuität. Wenn diese nicht gegeben ist und man nichts mit gesunden Strukturen aufbaut, wird es immer schwerer werden, je höher man kommt.
 
Nachdem die Mannschaft in der letzten Saison über Umwege den Aufstieg geschafft hat, kann das Ziel für die kommende Saison nur Nicht-Abstieg lauten. Oder gehen Sie mit anderen Ansprüchen in die Saison?
Wir setzen uns kein plakatives Ziel, aber wir wissen, wo wir herkommen und wissen auch, dass die Saison für uns ein ziemliches Brett werden wird. Wir geben alles um Punkte zu sammeln, aber genaue Ziele und damit verbundene Erwartungen geben wir nicht raus.
 
Wie endet das Derby Lok Leipzig gegen RB Leipzig am 2. September?
An sich können die Grundvoraussetzungen beider Vereine nicht unterschiedlicher sein, aber beide treten seit langer Zeit wieder gegeneinander an, daher ist alles möglich.
 
Noch eine Frage zu Leipzig allgemein: Was ist Ihr Lieblingsplatz in Leipzig?
Bei super Wetter gehe ich gern mit meinen Hund an den Markleeberger See. Allgemein die Seenlandschaft hat mir in Mainz sehr gefehlt. Sonst gehe ich auch gern in die KarLi und die Innenstadt.

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