Der Verein Wasser-Stadt-Leipzig Wasserfest, Entenrennen und Trabis

Der Verein Wasser-Stadt-Leipzig hat sich dem flüssigen Element versprochen mit dem Ziel, den Naturraum Wasser in der Großstadt zu erhalten.

Dass Leipzig nicht nur zu Lande, sondern auch zu Wasser einiges zu bieten hat, lässt sich gerade jetzt im Sommer besonders gut entdecken. Der Verein Wasser-Stadt-Leipzig hat sich dem flüssigen Element versprochen mit dem Ziel, den Naturraum Wasser in der Großstadt zu erhalten.

Die bebrillte Ente wartet schon auf ihren Einsatz beim Entenrennen (Foto: Nancy Riegel)

Paddeln, Rudern oder einfach nur treiben lassen – derzeit herrscht wieder reges Getümmel auf Leipzigs Gewässern. Besonders die Weiße Elster und der Karl-Heine-Kanal bieten zahlreiche Möglichkeiten die Stadt auf dem Wasserweg zu erkunden. Dass das in Zukunft auch so bleibt und sogar noch verbessert wird, dafür macht sich der Verein, der heute 74 Mitglieder umfasst, seit 1999 stark. Gegründet wurde er unter dem Namen Förderverein für den Durchstich des Karl-Heine-Kanals an den Elster-Saale-Kanal. Denn genau dies das Hauptanliegen von Wasser-Stadt-Leipzig e.V.: die Vision Dr. Karl Heines zu ermöglichen, dass man von Hamburg nach Leipzig per Schiff reisen kann.

Seit 2004 ist Dr. Sabine Heymann Vorsitzende des Vereins. Sie erzählt, dass der Durchstich für den diesjährigen Herbst angesetzt ist. „Aber die Kosten des Gesamtprojekts, inklusive Hafen, belaufen sich auf rund 18 Millionen Euro. Bisher gab es einige Finanzierungsprobleme, die wohl endlich ausgeräumt sind“, erzählt sie. Der Durchstich soll schon im September erfolgen und einen komplett neuen Stadtteil erschaffen.

Dr. Sabine Heymann, Vorsitzende des Vereins Wasser-Stadt-Leipzig (Foto: Nancy Riegel)

Doch der Verein befasst sich nicht nur mit der Anbindung des Karl-Heine-Kanals an den Saale-Elster-Kanal, sondern auch mit anderen Themen rund ums Thema Wasser in Leipzig, weswegen auch die Umbenennung in Wasser-Stadt-Leipzig e.V. erfolgte. „Unser Hauptanliegen ist es, den Naturraum Wasser in die Großstadt einzubinden, sodass ein Dreiklang aus ökologischen, sozialen und ökonomischen Aspekten entsteht“, erzählt Heymann.

So gibt es jedes Jahr die Reinigungsaktion des Kanals und der Elster. Es ist beinahe erschreckend, welche Gegenstände von den Helfern aus dem Wasser gefischt werden. Einkaufswagen, meterhohe Tresore, Mopeds und sogar ein versenkter Trabi konnten dabei schon geborgen werden. Insgesamt fallen pro Reinigung ca. acht Tonnen Müll an, die ohne die Aktion von Wasser-Stadt-Leipzig immer noch die Gewässer verunreinigen würden.

Jedes Jahr werden bei der Gewässerreinigung Tonnen an Müll geborgen (Foto: Sabine Heymann)

 

Denn auch wenn die Stadt der Eigentümmer der Mühlgräben und des Kanals ist – um die Reinigung kümmert sie sich leider kaum. Dafür kommt, zumindest einmal im Jahr, alleine der Verein auf, der dies mit seinen begrenzten Geldern finanziert. „Unsere Einnahmen entstehen einerseits durch Spenden, andererseits durch die Schute Luise, mit der Besucher über den Kanal schippern könnnen, und die Vermietung unseres Vereinshauses am Stadtteilpark Plagwitz.“

Neben der Gewässerreinigung beteiligt sich der Verein auch um die Debatte der Schiffbarkeitserklärung. Sollen private Motorboote auf Leipzigs Gewässern zugelassen werden? „Nein“, sagt Sabine Heymann bestimmt, „denn schon jetzt haben wir im Hochsommer Stau auf dem Karl-Heine-Kanal.“ Außerdem befasst sich der Verein mit der Neugestaltung von Abschnitten des Lindenauer Hafens.

So soll der neue Lindenauer Hafen einmal aussehen (Foto: Häfner/Jiménez)

Dieser war in den letzten Jahren Schauplatz für das Leipziger Wasserfest. Aufgrund baulicher Mängel eines der Speicher zieht dieses Jahr der Hauptankerplatz des Wasserfestes, das vom Verein Wasser-Stadt-Leipzig organisiert wird, auf die Max-Reger-Allee zwischen Sachsenbrücke und Rennbahnsteg um. Zwischen dem 17. und 19. August erwarten den Besucher zahlreiche Aktionen wie eine Floßbau-Challenge, Live-Musik und ein Wasserfeuerwerk. Wer es dagegen waghalsiger mag, der macht sich auf zum Kanupark Markkleeberg, wo sich Todesmutige in ihren Pappbooten den Wildwasserkanal hinabstürzen.

Foto: André Scheffel

Und natürlich gibt es auch in diesem Jahr das berühmte Entenrennen an der Sachsenbrücke. Für den Preis von drei Euro adoptiert man eine Ente, die dann hoffentlich vor den anderen Sonnenbrillenträgern das Ziel erreicht. Natürlich nur, solange sie nicht an einem Trabanten unter Wasser hängen bleiben. Aber dafür sorgt ja Wasser-Stadt-Leipzig. e.V.

NR

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