Inhaberin von Tonis Handmade Organic Icecream über Kö-Fest, Schleußig und Moritz 7 Fragen an Antonia Paschke

Antonia ist die Inhaberin von Tonis Handmade Organic Icecream (unser Eis-Testsieger 2012) auf der Könneritzstraße 21. Wir haben die Strafe angenommen und Antonia besucht. Zwischen Eis und Kaffee erzählte sie uns von ihren großen Abenteuern, dem familiären Schleußig und Eis-Inspiration Moritz.

Antonia ist die Inhaberin von Tonis Handmade Organic Icecream (unser Eis-Testsieger 2012) auf der Könneritzstraße 21. Mit viel Liebe zum Eis und Leben kreiert sie die kühlen Kugeln in Bioqualität und verzückt neben Klassikern mit Kumquat Grüner-Pfeffer-, Ananas-Petersilie- und im Winter sogar Lebkucheneis. Wir haben die Strafe angenommen und Antonia besucht. Zwischen Eis und Kaffee erzählte sie uns von ihren großen Abenteuern, dem familiären Schleußig und Eis-Inspiration Moritz.

Steckbrief: Antonia Paschke 
© Carolin Schreier

Alter 32

Geburtsort Vorharz-Region 

Beruf Inhaberin von Tonis Handmade Organic Icecream auf der Kö
Wohnort Leipzig-Schleußig

  

  1. Wie kam‘s zu Leipzig und zum Eisladen?
    Vor 8 Jahren bin ich nach Leipzig gekommen, da war ich im 7. Monat schwanger und war erstmal Mama und habe meinen Moritz auf die Welt gebracht. Im Babyjahr habe ich dann überlegt, ob es hier eigentlich Bioeis gibt. Gab’s nicht. Also dachte ich – ja dann mach ich das halt. 9 Monate später war der Laden auf. Das war dann sozusagen Moritz’ kleine Schwester (lacht). Jetzt ist Moritz 7 und mag seine „kleine Schwester“ sehr. Obwohl er’s natürlich manchmal blöd findet, dass die Mama Chefin ist. Weil er sie ja teilen muss. Aber eigentlich ist es cool für ihn. Er hilft mir auch bei Eiskreationen. Seine Lieblingssorten sind zum Beispiel Mango-Ingwer, Joghurt-Heidelbeere und Schoko.  

  2. Lief der Laden gleich?

    Als ich mich für den Laden bewarb, war ich die Glückliche, die ihn dann auch letztlich haben durfte. Ausschlaggebend war bestimmt der gute Kaffee (lacht). Am 1. Mai 2008 haben wir dann schließlich eröffnet. Als der erste Winter kam, dachte ich mir: „Hätte ich gewusst, worauf ich mich da einlasse, hätte ich’s wahrscheinlich nie gemacht.“ Drum ist es manchmal gut, bestimmte Sachen vorab nicht zu wissen (lacht). Sicherlich spielten dann auch mal Existenzängste eine Rolle. Wenn die Erfahrungswerte fehlen, wird alles zum Riesenabenteuer. Aber wir sind eben immer dran geblieben und nun immer noch da (lacht). 

  3. Geht das Abenteuer weiter?

    © Carolin Schreier
    Wir haben vor, dieses Jahr noch umzuziehen. Einfach, damit wir mehr Plätze abdecken können. Der Laden wird aber innerhalb der Könneritzstraße umziehen. Vorab brauche ich natürlich noch eine Bank, die mir das finanziert. Wenn das klappt, kann’s losgehen. Ich brauchte den Moment, in dem ich ein gutes Bauchgefühl habe. Und das ist jetzt so weit. Schließlich braucht man ja diesen „Flow“, um bestimmte Dinge anzupacken. Außerdem bin ich gerade nochmal werdende Mama. Und so wird 2015 auf jeden Fall ein aufregendes Jahr.

  4. Schleußiger Abenteuer also. Was macht Schleußig denn aus? 
    Hier fehlt im Grunde der Trash (lacht). Und das ist doch irgendwie auch mal schön. Trash meine ich gar nicht abwertend, sondern eher in Bezug auf die vielen Individualisten, die irgendwie und irgendwas machen. In Plagwitz zum Beispiel. Da ist alles sehr bunt, künstlerisch und lebendig. Schleußig ist etwas gediegener und unaufgeregter. So ein bisschen wie das Waldstraßenviertel, nur vielleicht ein bisschen mehr Öko, etwas familiärer und weniger elitär.

     

  5. Wie sieht denn die Schleußiger Nachbarschafts-dynamik aus?

    Ich denke, viele Schleußiger sind sehr offen und kommunikativ. Mit so einem Eisladen ist man auch eine Art Kiez-Prominenz (lacht). Da winkt man sich nur so durch die Straße. Das Familiäre an Schleußig rührt auch nicht nur daher, dass hier viele Familien wohnen, sondern dass man auch untereinander sehr familiär ist. 

  6. 2015 sind ja große Umbauarbeiten auf der Kö geplant … 

    … der Horror. Obwohl es mich vielleicht weniger tangieren wird, da ich nicht mehr im Hauptfluss der Kö sein werde. Man weiß ja noch nichts Genaueres, aber die Bauabschnitte sind ja über die komplette Zeit nicht überall. Das kann man nur hoffen. Zudem bleiben die Leute aus dem Viertel sicherlich ihrem Stammlokal treu. 

  7. Was ist denn deine Lieblings Kö-Location?  

    Eine große Bereicherung für die Lebendigkeit der Kö ist das Ägypten-Geschäft „Amina“. Selbst Moritz schwärmt von den ägyptischen Getränken und dem Essen (lacht). Dort steckt viel Liebe zum Detail drin. Außerdem bietet das „Amina“ auch Nil-Reisen an. Das will ich unbedingt mal mitmachen. Vielleicht machen „Amina“ und „Tonis“ ja auch mal etwas zusammen (lacht). 

Könneritz-Familienfest am 14. Juni von 14 bis 22 Uhr

© Carolin Schreier

Das erste Kö-Straßenfest fand 2009 statt und gründete sich aus einer Händlerinitiative. Auch dieses Jahr (erstmalig am Samstag) präsentieren die Händler des Viertels sowie externe Stände anderer Stadtteile ihre Gewerke. Zudem gibt’s wieder ein kunterbunt gefülltes Programm für Groß und Klein. Straßenkünstler, DJs, Artisten, Schausteller, Tanzgruppen und Clowns hüllen die Straße in Ausgelassenheit und Abwechslung. Neben Live-Musik, Figurentheater, Bastelaktionen, Kutschfahrten, Ponyreiten und Dosenwerfen gibt es auch Zuckerwatte, Luftballons und Kinderschminken nach beliebigem Gusto.

Neo Kaliske (HIER zum Interview) u.v.m.

Auch lokale Musiker konnten für das Kö-Fest gewonnen werden. So reicht das Spektrum von Rock und Latin mit La Drity Laundry über einen souligen Akustikact Damario bis hin zum Leipziger Singer-Songwriter Neo Kaliske.