Willkommen im Club! Blick hinter die Kulissen: Club L1

Denkt man an den Leipziger Club L1, hat man ein Bild einer teuren Location vor Augen mit harten Türstehern und Schickimicki-Gästen. Alles nur Vorurteile?

© Club L1

Denkt man an den Leipziger Club L1, hat man ein Bild einer teuren Location vor Augen mit harten Türstehern und Schickimicki-Gästen. Alles nur Vorurteile? Wir treffen Besitzer Sebastian Seifert und klären diese.

Als wir in den Club kommen, der bis auf ein paar Mitarbeiter ungewohnt leer ist, werden schon einige Vorbereitungen für die Fullmoon Party getroffen, die hier am Samstag stattfinden soll. „Eigentlich haben wir immer etwas vorzubereiten“, meint Sebastian Seifert, mit dem wir heute verabredet sind.

Seit dem 16. April 2011 gibt es den Club in der Königshaus-Passage schon, trotzdem ist das Publikum extrem am Wachsen wie Mitbesitzer Sebastian Seifert erklärt. Gemeinsam mit Rocco Fischer betreibt er den Laden. Auf zwei Floors können Tanzwütige hier hauptsächlich zu House und Black in coolem Ambiente feiern. Aufgelegt wird dabei auch schon mal von Größen wie Robin Schulz, der 2014 hinter den Plattentellern stand. Zentral gelegen, bietet das L1 auf über 500 qm zwei Etagen, auf denen man eine feuchtfröhliche Nacht verbringen kann. Von einer Empore kann man auf die Tanzfläche sehen, die von einem großzügigen VIP-Bereich umrandet wird.

„Wir legen keinen Wert auf Marken, sondern darauf, dass unsere Gäste zeitgemäß gestylt sind.“

Für den Namen, der stark an das P1 in München erinnert, aber nicht unbedingt eine Anlehnung daran sein soll, haben sich die beiden vor allem wegen des Logos entschieden. „Diese geometrischen Formen sehen einfach cool aus und lassen sich als Logo toll verwenden“, schwärmt Seifert. Ob er sich heute noch für den Namen entscheiden würde, wisse er allerdings nicht, denn die Zeiten wandeln sich ja ständig.

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Der ehemalige Lok Leipzig-Spieler findet es jedoch schade, dass das L1 immer mit den Vorurteilen zu kämpfen hat, dass man nicht einfach in den Club reingelassen wird. Er beschreibt ihn zwar als gehoben, trotzdem für die breite Masse. Dennoch fühlen sich immer wieder Leute angegriffen, wenn sie von den Selekteuren als nicht angemessen gekleidet kritisiert werden. „Dabei muss man nur einigermaßen modebewusst sein“, betont Seifert. „Ich empfinde die Vorgaben nicht als streng, sondern als normal.“ Manchmal frage er Männer, die ohne sichtbares modisches Gespür in den Club wollen, ob sie sich auch so für ihr erstes Date mit einem Mädel stylen würden. Der erste Eindruck und das Auftreten der Personen seien natürlich wichtig. Dabei hat „gutes Anziehen“ nach Meinung des Betreibers schon lange nichts mehr mit Geld zu tun: „Wir legen keinen Wert auf Marken, sondern darauf, dass unsere Gäste zeitgemäß gestylt sind.“ Sportlich in Turnschuhen, mit Kapuze und lässigem Shirt ist also auch ok, solange man nicht mit seinen Laufschuhen kommt und den Rest modisch abstimmt. 

„Die Mischung ist das, was den Laden ausmacht.“

Freitags ist vor allem jüngeres Publikum im Club zu finden, darunter auch viele Studenten. Der Dresscode ist hip, etwas legerer als am Samstag und auch Basecaps sind erlaubt. Im L1 soll eine breite Altersgruppe angesprochen werden, die Gäste sind deshalb zwischen 18 und 45 Jahren alt. „Die Mischung ist das, was den Laden ausmacht“, erklärt der Inhaber. 

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Außerdem kann man auch öfter die Fußballer von RB Leipzig antreffen. Die Jungs haben dort z.B. ihren Aufstieg gefeiert. „Da gab’s Sonntag spontan eine Feier, die dann total ausgeartet ist“, schwärmt Sebastian Seifert. Allein durch seine eigene Fußballkarriere hat er viele Kontakte und fühlt sich RB Leipzig sehr verbunden. Lachend und auch ein wenig stolz erzählt er: „Man spricht beim L1 auch vom RB-Laden.“ 

Das L1 ist tatsächlich etwas teurer als andere Clubs in Leipzig, aber laut Seifert bekommt man für den Euro mehr auch mehr geboten. Dazu gehören zum Beispiel extra Specials zu fast jeder Veranstaltung, ausgefallene Deko, gehobener Service und ein gutes Getränkeangebot. Zukünftig will der Besitzer weiterhin sein Bestes geben, um seine Gäste zufriedenzustellen. Zurzeit plant er das Sil-Festival, Mitteldeutschlands größtes Indoor-Silvester-Festival, das am 31.12.2016 ab 21 Uhr im Kohlrabizirkus stattfindet. Mit dem Sound verschiedener Festival-Acts kann man hier gut ins neue Jahr rutschen.

Fazit: An den Selekteuren vorbeikommen ist mit coolem, zeitgemäßen Outfit machbar. Der Preis variiert je nach Veranstaltung zwischen 6 bis 10€, Cocktails gibt‘s ab 8€. Die Gäste sind gemischtes Publikum im Alter zwischen 18 und ca. 45 Jahren. Wer also Lust hat, in stilvollem Ambiente möglicherweise mit Fußballstars im VIP-Bereich und zu House und Black zu feiern, sollte dem Club L1 mal einen Besuch abstatten.