Ab auf die Bühne Blumentopf im Interview

Seit Kurzem steht das neue Album „Nieder mit der GbR“ der Münchner Rapper von Blumentopf in den Läden und aktuell tourt die Band durch die Repu-blik. Am 12. Dezember rocken die Jungs auch das Haus Auensee, aber zuvor standen sie uns noch Rede und Antwort.

© Christoph Neumann
Seit Kurzem steht das neue Album „Nieder mit der GbR“ der Münchner Rapper von Blumentopf in den Läden und aktuell tourt die Band durch die Repu-blik. Am 12. Dezember rocken die Jungs auch das Haus Auensee, aber zuvor standen sie uns noch Rede und Antwort. 

 

Hallo, liebe Blumentöpfe. Ihr habt euch bereits 1992 gegründet und feiert in diesem Jahr euren 20. Geburtstag. Was hat sich seitdem musikalisch bei euch und eurer Meinung nach allgemein in der deutschen Hip-Hop-Szene verändert?
Vieles. Die einzige Band, die vor 20 Jahren Hip-Hop gemacht hat und davon leben konnte, waren die Fantastischen Vier. Mittlerweile gibt es so viele Leute, die erfolgreich deutschen Hip-Hop machen. Die Szene hat viele Phasen durchgemacht. Von der Originalbewegung, die seit Fanta4 der Meinung war, dass durch sie die Szene an Ernsthaftigkeit verloren hat, über Bands wie uns, die der Meinung waren und sind, dass Spaß ebenso eine wichtige Rolle in der Hip-Hop-Kultur spielt, oder den Mittelschicht-Rap, der mit Stuttgart oder Hamburg erste große Erfolge feierte, bis hin zur Gangsterwelle, die aber mittlerweile schon wieder verebbt ist. 

Wie empfindet ihr den momentanen Hype um Newcomer wie Cro oder Casper?

Es ist ja nicht so, dass diese Leute einfach so aus dem Nichts kommen. Die Meisten sind schon jahrelang in der „Untergrundszene“ aktiv und man verfolgt sie dadurch. Da freut es uns natürlich, wenn es immer mal einer von ihnen nach oben schafft und Erfolge feiern kann.

Euer neues Album heißt „Nieder mit der GbR“. Wieso habt ihr euch für diesen Namen entschieden?

Der Aufhänger daran ist, dass wir selber eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts sind. Wir sind zwar Freunde, die zusammen ein Business machen, aber somit ist man ja automatisch immer eine GbR. Die Bürokratie kann die Kreativität töten und deswegen trennen wir das mittlerweile ganz stark.

 

Für den Song „Supermänner“ habt ihr Unterstützung von den Jungs der Sportfreunde Stiller bekommen und auch andere Künstler, wie z.B. Pohlmann, sind auf der Scheibe zu hören. Wie war die Zusammenarbeit mit ihnen? Gibt es weitere Künstler, mit denen ihr zukünftig unbedingt mal zusammenarbeiten möchtet?

Ja, die gibt es immer, aber was davon tatsächlich realisiert wird, entscheidet sich dann erst mit dem jeweiligen Song. Wir machen es eigentlich nie so, dass wir uns vor dem Lied überlegen, mit wem wir arbeiten wollen. Aus der Grundidee des Songs ergibt sich dann, wen wir gern dabei hätten.

 

© Christoph Neumann
Zu Wunder gibt es eine interessante Story. Er hat 20 Semester studiert und wollte seine Doktorarbeit schreiben. Hat er sein Studium mittlerweile beendet? Wie sieht es derzeit allgemein mit Nebenprojekten bei euch aus? Oder liegt die volle Konzentration im Moment auf der Band?

Das stimmt, aber aktuell hat er seine Doktorarbeit abgegeben. Ansonsten sind die Nebenbaustellen, in denen wir uns anderweitig verwirklichen können phasenabhängig. Flo hat zum Beispiel sein Bandprojekt „YA-HA!“ am Laufen, Sebastian produziert andere Acts und ist als DJ unterwegs, Cajus betreibt ein Strandcafé und Roger hat dieses Jahr ein eigenes Album rausgebracht.  

 

Im Rahmen des aktuellen Albums steht auch eine neue Tour an. Am 12. Dezember bringt ihr hier in Leipzig das Haus Auensee zum Beben. Habt ihr eine besondere Erinnerung an Leipzig?

Ja, unsere ersten Konzerte waren im Conne Island und besonders cool fanden wir, dass man dort vor den Auftritten immer den Skatepark nutzen konnte. Leipzig ist auch so eine tolle Stadt, wo man nachmittags nochmal schön aus dem Tourbus steigen und unterwegs sein kann.