The Boxer Rebellion probt den Aufstand im Werk 2 The Boxer Rebellion im Interview

The Boxer Rebellion kommen am 25. September 2013 live ins Werk 2. Im Interview mit erzählt die Londoner Band, was sie zutiefst bereut und warum ihre Musik filmtauglich ist.

The Boxer Rebellion kommen am 25. September 2013 live ins Werk 2, um ihr viertes Album „Promises“ vorzustellen. Vorab hat sich urbanite mit der Band aus London getroffen. Sänger Nathan und Drummer Piers verrieten u.a., was sie zutiefst bereuen.

© Veranstalter
Wie würdet ihr den Sound von „Promises“ beschreiben?
Nathan: Es ist wesentlicher positiver als die letzten Alben. Es ist aber auch vor allem auf unsere Live-Shows ausgelegt. Der Titel „Promises“ bezieht sich darauf, dass man im Leben viele Versprechungen macht. Und es ist nicht unbedingt das Schlechteste, diese Versprechungen auch zu halten. Das beweist, dass man Eier hat.
Piers: Wir sind sehr stolz darauf. Und vor allem können wir die Songs auf dem Album immer noch hören, und das gerne – das ist nicht unbedingt immer so (lacht).

Warum war das Album „Union“ nur auf iTunes erhältlich.
Nathan: Das war eigentlich nur so, weil wir damals kein Geld hatten. Dass ausgerechnet das Album so erfolgreich wurde, konnten wir alle nicht fassen. Wir haben eine gute Beziehung zu iTunes. Aber es ist auch großartig, dass wir dieses Album sogar auf Vinyl rausbringen, zum ersten Mal. Wir hatten nie ein ganzes Album auf Vinyl, weil es immer zu teuer war. Das war wirklich ein sehr cooler Moment, die Platte in den Händen zu haben.
Piers: Man kann sagen, dass die Möglichkeit, unsere Musik auf iTunes zu veröffentlichen, unsere Karriere gerettet hat. Es ist großartig zu sehen, wie viel passieren kann, wie weit man mit seiner Musik kommt in so kurzer Zeit. Mit unserem ersten Album waren wir bei einem Major Label unter Vertrag und es hat zwei Jahre gedauert, bis es raus kam. iTunes bietet einfach unglaubliche Möglichkeiten, Musik zu verbreiten – auch ohne Major Label.

Nun habt ihr eurer eigenes Label?
Piers: Wir arbeiten gerade daran, ein eigenes Label entstehen zu lassen. Es ist einfach die beste Situation, die sich eine Band schaffen kann. Als „Union“ rauskam, hatten wir Gespräche mit vier Labels, aber es hat sich irgendwie nicht gut angefühlt. Für viele Bands funktioniert es sehr gut, bei einer Plattenfirma unter Vertrag zu stehen. Natürlich hat man bei einem eigenen Label viele Einschränkungen, weil einfach viel weniger Geld für Kampagnen und Werbung zur Verfügung steht. Für uns funktioniert es gerade so wie es ist sehr gut – für diesen Moment. Es bedeutet zwar, wir müssen härter arbeiten und Dinge erledigen, die andere Bands nicht machen müssen, aber dafür sind wir auch viel mehr in alle Prozesse involviert. Wir fällen mehr Entscheidungen und wissen genau, was passiert.


Eure Songs werden oft in Serien wie Grey’s Anatomy und Filmen verwendet. Warum eigentlich?

Nathan: Ich glaube, wir machen so eine Art Musik, die gut ins Kino oder TV passt, die man vielleicht auch episch nennen kann. Wir mögen die Idee, dass die Musik eine emotionale Wirkung auf einen Film hat. Außerdem ist es natürlich cool, dass die Leute so deine Songs hören.

Mögt ihr denn Grey’s Anatomy?
Nathan: Ich habe es noch nie gesehen (lacht), obwohl drei unserer Songs da schon gespielt wurden. Wir wurden mal nach Songs für eine neue Serie angefragt, die kein Budget hatte. Wir lehnten ab, weil wir auch kein Geld hatten, außerdem hatten wir von der Serie noch nie gehört – sie hieß Breaking Bad… (lacht). Das bereuen wir wirklich zutiefst (lacht).

Für welchen Film oder welche Serie hättet ihr gerne mal einen Song beigesteuert?
Piers: Breaking Bad (lacht).

Ihr seid sehr aktiv bei Facebook, Twitter und Co. Ist Social Media essenziell für eine Band heutzutage?
Nathan: Ja, total. Irgendwie wirst du gezwungen, immer präsent zu sein. Persönlich bin ich nicht wirklich aktiv bei Facebook, ich twittere alle paar Wochen mal irgendwas. Aber als Band musst du das machen. Es ist ein Marketing-Tool und es ist auch gut, mit deinen Fans in Kontakt zu sein. Für eine Band wie uns, mit eigenem Label, ist es ein großartiges Instrument. Wir haben ja keine Marketing-Abteilung oder PR-Leute.
Piers: Vor 20 Jahren hatten Bands noch reguläre Presse in Magazinen und Zeitschriften, waren regelmäßig in Shows und sowieso im Bewusstsein der Leuten. Und heute musst du wirklich darum kämpfen, weil es so viele Möglichkeiten und Plätze gibt, Informationen zu teilen und zu bekommen. Ich denke, heutzutage ist schwieriger, die Aufmerksamkeit der Fans zu behalten.

Ihr seid für die Produktion des Albums vor dem englischen Winter nach LA geflohen. Was hat das für das Album bedeutet?
Nathan: Es hat auf jeden Fall auch unserer Kreativität geholfen. Die Fenster in unserem Studio in London sind nicht dicht und es ist im Winter eiskalt. Wir sind dann im Januar nach LA gegangen und es war genau der richtige Zeitpunkt. London ist nicht gerade ein fröhlicher Ort in der Winterzeit. Ich würde nicht so weit gehen und es einen depressiven Ort nennen.
Piers: Naja, im Januar eigentlich schon.
Nathan: Im Januar hat einfach jeder die Nase voll vom Winter und Regen und sehnt sich nach einem warmen, sonnigen Plätzchen.
Piers: Für das Album war es extrem wichtig, mal die Umgebung zu wechseln. Wir brauchten das, woanders hinzugehen und das Album zu beenden. Und LA schien eine gute Idee zu sein (lacht).
Nathan: Es war einfach eine sehr coole Zeit dort. Wir sind jeden Tag in der Sonne zum Studio gelaufen, haben uns einen Kaffee geholt und waren einfach nur glücklich, in LA das Album aufzunehmen.

Was erwartet das Leipziger Publikum am 25. September im Werk 2?
Nathan: Wir haben eine Menge Material für die Bühne. Wir werden vor allem Songs unserer neuen Platte spielen – wir lieben es, diese Songs live zu spielen. Aber auch die alten Sachen sind mit dabei.
Piers: Wir werden schwitzen. Und das Publikum auch.
Nathan: Das ist definitiv das Zitat des Tages.

Infos

Tickets bekommt ihr im VVK für 17,50€ hier.

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