11.-19.7.: "Liebe hat kein Label!" CSD Woche und Leipzigs Queerparty-Szene

45 Jahre ist es her, seit sich Homosexuelle in der Christopher Street in New York gegen die Polizeiwillkür gegenüber Schwulen und Lesben gewehrt haben. Seitdem wird international jährlich beim CSD (Christopher Street Day) an den Aufstand erinnert – auch in Leipzig.

45 Jahre ist es her, seit sich Homosexuelle in der Christopher Street in New York gegen die Polizeiwillkür gegenüber Schwulen und Lesben gewehrt haben. Seitdem wird international jährlich beim CSD (Christopher Street Day) an den Aufstand erinnert und für die Rechte der LGBTI-Community (lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, transgender, intersexuelle Menschen) demonstriert. Auch Leipzig ist mit dabei, dieses Jahr unter dem Motto „Liebe hat kein Label!“.

© Fernanda Beck
Vom 11. bis 19. Juli gibt es wieder zahlreiche Vorträge, Lesungen, Demonstrationen und natürlich auch Partys. Hier wird sich aktiv gegen die Diskriminierung und für die Gleichberechtigung eingesetzt, nicht nur von Schwulen und Lesben, sondern von Menschen jeglicher sexuellen Orientierung. Verglichen mit den großen Paraden in Berlin, Köln und Co, stand beim Leipziger CSD vom Anfang an die politische Botschaft immer im Vordergrund. Doch auch die Partyaktivisten kommen dieses Jahr garantiert wieder auf ihre Kosten:

KissKissBangBang CSD Opening Party (hier)

Den Auftakt gibt es am 11. Juli zur großen KissKissBangBang CSD Opening Party im TwentyOne. Zwei Floors werden mit Pop, Trash, Disco und Electro beschallt – jeder Besucher spendet außerdem mit dem Eintrittspreis von 1€ für die Austragung des CSD. 

Lustspiele im Lene-Voigt-Park (hier)

Ein weiteres Highlight sind die Lustspiele am 17. Juli im Lene-Voigt-Park. Neben einem Wissensquiz und Volleyball zeigt man hier unter anderem sein Können beim Kondomüberzieh-Schnelligkeits-Wettbewerb oder Handtaschenweitwurf. 

Straßenfest (hier)

© Fernanda Beck
Höhepunkt ist das Straßenfest am 19. Juli auf dem Marktplatz. Hier stellen sich TransLesBiSchwule-Vereine und -Parteien vor, im Anschluss zieht man gemeinsam auf der CSD-Demo durch die Innenstadt. 

Prideball (hier)

Den Abschluss bildet der Prideball im Städtischen Kaufhaus am 19. Juli. Leipzigs größtes Gay-Event des Jahres garantiert auch zum 10-jährigen Jubiläum wieder eine Mega-Party auf vier Floors mit Musik aller Sparten und jeder Menge Star-DJs und Acts. 

Cinémathèque Filmprogramm zum CSD (hier)

Mit zwei aktuellen Filmen beteiligt sich auch die Cinémathèque in der naTo in diesem jahr an der CSD-Woche. Pierrot Lunaire und Interior. Leather Bar – hier zu den Spielzeiten. 

Queerparty-Szene in Leipzig

© Fernanda Beck
Außerhalb des CSD hört man oft den Spruch „Das schwule Leipzig ist ein Dorf“. An den Standard des Berliner Szene-Lebens kommt Leipzig zwar sicher noch nicht ran, in den letzten Jahren haben sich aber immer mehr Gaypartys etabliert:

Die größte Queerparty steigt seit sechs Jahren jeden zweiten Freitag im TwentyOne zur KKBB. Die alternativen Szenepartygänger feiern aber in regelmäßigen Abständen zu Indie, Electro und Punk bei der NONONO (wechselnde Locations) oder der Lumiére Bleu in der Damenhandschuhfabrik. 80er, 90er, Indietronics und Deep House stehen bei den Partys der Rosalinde auf dem Programm. 

Im September letzten Jahres wurde außerdem die Partyreihe „It‘s a Gay Thing“ im Club L1 ins Leben gerufen. Bei exklusiver Atmosphäre gibt es hier Visual Effects, Disco und Electro sowie Malemodels, die Süßes servieren. Die nächste Gay Thing Party steigt übrigens auch während der Leipziger CSD-Woche, am 18. Juli.

Felix Drescher