Der Ruf der Berge A Day To Remember über das Älterwerden und Songwriting in den Bergen

A Day To Remember-Gitarrist Neil Westfall spricht im Interview über das aktuelle Album, das Älterwerden und schlechte Menschen im Musikbusiness.  

© James Hartley

A Day To Remember stehen für energetische Live-Partys und einen besonders spaßigen Mix aus Pop-Refrains und Breakdowns. Die fünf Jungs aus dem sonnigen Florida haben in diesem Herbst ihr 6. Studioalbum „Bad Vibrations“ veröffentlicht und werden damit im Januar 2017 auch in Leipzig am Start sein. Wir haben mit Gitarrist Neil Westfall über das aktuelle Album, das Älterwerden und schlechte Menschen im Musikbusiness gesprochen.

Ihr habt über das Songwriting für euer aktuelles Album „Bad Vibrations“ gesagt, dass ihr dort einen komplett neuen Ansatz verwirklicht habt. Was genau heißt das?

Zum Songwriting sind wir dieses Mal in eine Berghütte gezogen. Bei den letzten Alben waren wir eigentlich immer in unserer Heimatstadt. Diesmal wollten wir rausgehen und etwas Neues probieren, also haben wir uns entschieden, nach Colorado in die Berge zu gehen und zu sehen, was wir dort für Songs schreiben können. Die Stücke auf jedem Album stehen im Zusammenhang mit dem, was man gerade durchmacht und sind eine Art Repräsentation der Zeit, in der man sie schreibt. Wir haben „Bad Vibrations“ gestartet, ohne vorher wirklich viel Material zu haben. Das hat die Songs natürlich stark beeinflusst.

Euer Ziel war es, einen anderen Sound als auf den älteren Alben zu kreieren. Wie hat das die Produktion beeinflusst?

Heute ist es einfach, Musik nur mit einem Computer zu produzieren. Solange du ein Interface und einen Computer hast, kannst du Gitarren, Bass, Gesang, eigentlich alles aufnehmen, egal wo du bist. Du brauchst nicht viel Platz. Bei diesem Album sind wir in „The Blasting Room“ (Aufnahmestudio, Anm.d.Red.) gegangen, wo es noch einen richtigen Tape-Recorder und richtige Verstärker gibt, nichts war digital modelliert oder von einer falschen Sound-Bank. Wir haben mit Andy Wallace gearbeitet, einem der besten Rock-Produzenten der Welt, der bekannt für diese großartig klingenden, organischen Rock-Alben ist. Der ganze Prozess hat so eine ganz andere Richtung genommen, als es sonst der Fall war.

Im Song „Naivity“ sprecht ihr über das Älterwerden. Vermisst du deine Jugend?

Es geht dabei gar nicht so sehr darum, der Vergangenheit nachzutrauern. Es geht eher um die Dinge, die man sich vornimmt zu tun, wenn man älter ist. Etwa, dass man einmal groß sein will. Wenn du dann älter wirst, stellst du fest, dass du aufgehört hast zu wachsen und nie groß sein wirst. Es geht darum, an diesen Punkt zu kommen, an dem du realisierst, dass viele Dinge, die du erleben wolltest, wenn du einmal älter bist, nicht passieren werden, weil sie einfach nicht in den Karten sind, die dir das Leben zugespielt hat.

Ihr habt gerade einen Rechtsstreit mit eurem alten Label gewonnen. Worum ging es dabei?

Wir waren drei Wochen lang vor Gericht in Chicago und haben gegen unser altes Label geklagt. Wir wollten aus dem Vertrag raus und sie haben uns noch eine Menge Geld geschuldet. Also sind wir vor Gericht gezogen, um zu sehen, wer im Recht ist – und wir haben gewonnen!

Hast du viele schlechte Erfahrungen mit Menschen aus dem Musikbusiness gemacht?

Ich denke, es gibt in jedem Business schlechte Menschen, die schlechte Dinge tun, weil es ihnen einen Vorteil verschafft. Und natürlich gibt es genauso großartige Menschen. Der Schlüssel zum Erfolg in jeder Industrie ist, sich mit wohlwollenden Menschen zu umgeben, die deine Interessen im Herzen tragen. Wie jeder haben wir schlechte Menschen und schlechte Situationen erlebt, aber wir haben jetzt ein tolles Team, das für uns aufpasst und unsere Interessen vertritt.

+++ Live und Meet & Greet +++

A Day To Remember kommen am 31. Januar 2017 mit ihrem aktuellen Album „Bad Vibrations“ ins Haus Auensee. Tickets gibt‘s im VVK ab 44,95€. Wir verlosen 3×2 Tickets zum Konzert. Und mit viel Glück bekommt ihr die Möglichkeit, ein Meet & Greet mit der Band aus Florida zu gewinnen.