Hausmannskost mit Dackelblick In die Küche geschaut: Café Waldi

Die urbanite-Tester haben für euch die Küche des Café Waldi auf Herz und Nieren geprüft: Uns erwarteten scharfe Messer und originelle Hausmannskost.

© Sophia Spiller
Die urbanite-Tester haben für euch die Küche des Café Waldi auf Herz und Nieren geprüft: Uns erwarteten scharfe Messer und originelle Hausmannskost.

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Von der Decke baumelnd beobachtet die Dackel-Figur uns, als wir um 10 Uhr früh ins Café Waldi im Peterssteinweg treten. Küchenchef Holle, mit Sea Shepherd Cap und festem Händedruck, heißt eigentlich Holger und wird mit uns heute eines der typischen Waldi-Gerichte kochen. Zusammen gehen wir in die Küche ins Obergeschoss, vorbei an gemütlicher Omi-Tapete und allerlei Klimbim an den Wänden.

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Von der Speisekarte hat uns Holle die „Rote Ziege“ ausgewählt: Gnocchi in Rote-Beete-Soße mit frittiertem Rucola und Ziegenfrischkäse. Im Waldi gibt es eine feste Speisekarte und dazu eine wechselnde Mittagskarte. Preislich kann der Hunger in der Mittagspause für unter 10€ gestillt werden. Die Gerichte wählen Holle und sein Team selber aus. „Da setzen wir uns zusammen und ich frage das Team, worauf sie Bock haben“, erzählt Holle. Ein veganes und mehrere vegetarische Gerichte stehen stets auf der Karte, so Holle. Und das Team sei gut genug ausgebildet, um aus (fast) jedem Angebot eine fleisch- und tierproduktfreie Variante zu zaubern. Allgemein sei das Thema der Waldi-Gerichte: gutbürgerlich, schwäbisch und bayrisch

Stichflammen und fließendes Blut

© Sophia Spiller
Dass die Kochutensilien in der Küche qualitativ hochwertig sind, können wir schon in den ersten Minuten bestätigen. Bei unserer ersten Aufgabe, dem Zwiebeln-in-Würfel-Schneiden, rutsche ich leicht aus und enthaupte beinahe meine Fingerkuppe. Blut fließt, ich weine ein bisschen, aber Holle hat alles unter Kontrolle und verbindet mich fachmännisch mit einem Pflaster. „Schlimmer als ein scharfes Messer ist für uns ein stumpfes“, lacht der gelernte Koch.

Die Zwiebeln werden mit geölter Butter angebraten und mit etwas Wein abgelöscht. Stichflammenaction inklusive! Wir geben Rote-Beete-Saft und die Gnocchi dazu, damit diese schön mit dem Saft eindicken können, während wir uns dem Rucola zuwenden. Wir haben noch nie etwas frittiert, vor allem keinen Salat, aber mit wenigen Handgriffen wird der Rucola gewaschen und in das Fett geworfen. Nach zwei, drei Minuten ist der Salat knusprig und soll für einen nussigen Geschmack sorgen. Dann noch drei Löffel Ziegenfrischkäse auf dem Teller drapiert und fertig. 

Insgesamt hat das Ganze nicht mehr als 20 Minuten gedauert. Und so können wir direkt von unserem Meisterwerk kosten. Die Gnocchi schmecken gleichermaßen süß dank der Roten Beete und würzig aufgrund des Rucola. Dazu würde ein halbtrockener Weißwein passen, oder ein Bier, überlegt Holle. Als Nachspeise könnten wir noch zwischen drei Kuchen wählen, für die Vorspeise gibt es Brezeln, Salate oder Weißwürste im Angebot. Davon hätte aber nichts mehr reingepasst – schon von einer Portion sind wir ordentlich satt geworden.

© Sophia Spiller
 

 INFO:  Neben dem täglichen Betrieb werden im Waldi am Wochenende und jetzt auch wieder dienstags Partys mit verschiedenen DJs gefeiert. Bis zu 240 Leute finden innen und draußen im Freisitz Platz, reservieren ist erst ab fünf Personen nötig. Täglich von 11:30 bis 0 Uhr geöffnet.