Leipzig bekennt sich zum traditionsschweren Elektroclub Distillery gerettet!?

„Yeah, keine Stille inner Tille!“ und „Dafür würde ich immer wieder die Uni schwänzen“ sind die ersten freudigen Reaktionen auf die Abstimmung des Stadtrates Leipzig am 22. Januar zugunsten der Distillery. Nun muss sich die Tille „nur“ noch mit der Stadtbau AG einig werden…

„Yeah, keine Stille inner Tille!“ und „Dafür würde ich immer wieder die Uni schwänzen“ sind die ersten freudigen Reaktionen auf die Abstimmung des Stadtrates Leipzig am 22. Januar zugunsten der Distillery. Nun muss sich die Tille „nur“ noch mit der Stadtbau AG einig werden…

Beide Antragspunkte der Fraktionen von SPD, B90/Grüne und Die LINKE haben im Stadtrat insgesamt Zustimmung gefunden. Zum einen bekennt sich die Stadt Leipzig „zum Club Distillery als wichtigen Bestandteil der Kulturstadt Leipzig“ sowie „zum Erhalt der Distillery am jetzigen Standort“ und „setzt sich gegenüber dem Eigentümer des Geländes (Stadtbau AG) ein. (…)“.

Einigung mit Leipziger Stadtbau AG

Für das Stadtplanungsamt bedeutet der Erhalt des Elektroclubs eine komplette Überarbeitung der bisherigen Baupläne. Die Stadtbau AG hatte das 36 Hektar große Gebiet um den Bayrischen Bahnhof im Oktober von der Deutschen Bahn AG abgekauft, welche das Grundstück bereits als großes Wohngebiet ohne Distillery geplant hatte. Doch nun steht fest: der Club bleibt auf seinem Platz in der Kurt-Eisner-Straße 108. Was mit dem Gelände geschieht, liegt weiter in den Händen der Leipziger Stadtbau AG, jedoch muss sich mit der Tille abgesprochen und eine hoffentlich für alle zufriedenstellende Einigung gefunden werden.

© Benedikt Müller

Ein Zeichen für die Club- und Musikkultur

Schon die Online-Petition mit 10.332 Teilnehmern war ein deutliches Statement für den 20 Jahre alten Club. Ehemalige erinnerten sich an die alten Zeiten und sprachen sich gemeinsam mit den aktuellen Besuchern für die Distillery aus. Die Hälfte aller Petitionsteilnehmer waren aus Leipzig, die andere Hälfte verteilte sich sogar über ganz Deutschland. Der „Generationenclub“ hätte sich einen Umzug und die damit verbundenen Wartungsarbeiten nicht leisten können. Außerdem gehört er schon seit 1992 fest zum Kulturraum im Leipziger Süden.

Nicht nur die Bewohner Leipzigs und Deutschlands, sondern auch die Stadt Leipzig hat mit der Zustimmung des Antrages bewiesen, dass sie die Leipziger Musik- und Clubszene versteht, ernst nimmt und fördert.

Die Distillery bedankt sich bei allen Unterstützern, Pro-Argumente-Sammlern, Bannerhaltern und Mutmachern während dieser unsicheren Zeit!