Zorniger: Mit RB Leipzig in der 1. Bundesliga oder gegen RB Leipzig Drei Neue für die Offensive bei RB Leipzig: Forsberg, Quaschner, Damari

Das Personalkarussell bei RB Leipzig dreht sich. Die Mannschaft nimmt für die Rückrunde langsam Gestalt an. Hier sind die Neuzugänge.

Das Personalkarussell bei RB Leipzig dreht sich – wie nicht anders zu erwarten. Sagte RBL-Trainer vergangene Woche noch, dass zwei bis drei neue Stürmer kommen sollen und mindestens ein Innenverteidiger, nimmt die Mannschaft für die Rückrunde langsam Gestalt an.

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Beim Testspiel gegen Barleben hat Stürmer Matthias Morys noch einmal gezeigt, dass er es kann: In der 78. Minute schoss er das Tor gegen den Sechsligisten vor 600 Zuschauern auf dem Trainingsgelände am Cottaweg, das den Zweitligisten RB Leipzig vor einem Remis bewahrte. Einen Tag später kam die Bestätigung des Vereins, dass der vor genau zwei Jahren nach Leipzig gewechselte Morys leihweise bis Saisonende zur SG Sonnenhof Großaspach zurückkehrt. Und auch Clemens Fandrich wird bis zum 30. Juni 2015 ausgeliehen – nicht überraschend, weil schon länger diskutiert: an den Zweitligakonkurrenten FC Erzgebirge Aue.

Ein großes Rätsel bleibt indes Noch-Kapitän Daniel Frahn. Bisher ist nicht durchgesickert, wo es den 27-jährigen Stürmer hinzieht. Einzig, dass es in der Nähe Leipzigs sein wird – das jedenfalls sagte er der BILD-Zeitung. Er mache seine Entscheidung vor allem von seiner langjährigen Freundin abhängig, da diese erst an der Uni Leipzig seit drei Semestern Medizin studiere – und das auch weiterhin tun wolle.
Wie schon gegen Barleben trafen ausgerechnet auch beim zweiten Testspiel gegen Goslar die RBL-Spieler, die bei den Roten Bullen keine Zukunft mehr haben: Daniel Frahn erzielte die 1:0-Führung (42.) und Federico Palacios erhöhte in der 2. Halbzeit auf 2:0 (71.).

Forsberg, Damari, Quaschner / gute Innenverteidiger generell rar gesät

Emil Forsberg

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Indes nehmen die Erneuerungen im Kader Gestalt an. Der erste offizielle Neuzugang ist der Schwede Emil Forsberg. Der 23-jährige Offensivspieler ist vom schwedischen Erstligisten Malmö FF nach Leipzig gekommen. Forsberg erhält einen Vertrag bis Juni 2018. Mit seinen 14 Treffern war Forsberg in der im Dezember 2014 beendeten schwedischen Erstliga-Saison maßgeblich an der Titelverteidigung des Rekordmeisters Malmö beteiligt und gehörte gleichzeitig zu den Top-Torjägern der Liga.

Wer neben RB Leipzig auch den großen Bruder Red Bull Salzburg verfolgt, dem wird Malmö ein Begriff sein. War es doch genau dieses Malmö, das in der Champions League-Gruppenphase im August vergangenen Jahres überraschend Red Bull Salzburg im Play-off mit 0:3 bezwang und den Ligagiganten (bereits schon jetzt 8 Punkte vor dem Zweitplatzierten an der Spitze) wieder einmal das langersehnte Ziel Königsklasse verwehrte.

Beim Kurz-Trainingslager in Oberwiesenthal war der Schwede mit am Start und bewies seine Biathlonfähigkeiten. Alexander Zorniger sagte über den Offensivspieler, dass der Verein ihn bereits vor Weihnachten auf den (Wunsch-)Zettel hatte. Er sei ein schneller Spieler, der zudem nicht auf die linke Außenbahn festgelegt sei. „Somit können wir intensiv das 4-3-3 trainieren.“ Und nicht wie das zuletzt gespielte System 4-3-1-2. 

Nils Quaschner

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Der zweite Neuzugang und Stürmer, der diese Woche fix gemacht wurde, heißt Nils Quaschner. Der 20-jährige Offensivspieler kennt bereits das Red-Bull-Imperium. Spielte er doch auch beim FC Liefering – dem Farmteam von Red Bull Salzburg sowie zuletzt im Profikader beim großen RBL-Bruder. Dort kam der Torjäger in neun Pflichtspielen zum Einsatz und sammelte auch in zwei Europacup-Duellen Spielpraxis. Ausgebildet wurde der Angreifer beim FC Hansa Rostock. Sein Vertrag mit RB Leipzig läuft bis Juni 2018. Sportdirektor Ralf Rangnick sieht in ihm „eine weitere vielversprechende Option im Angriff“. 

Omer Damari

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Und da aller guten Dinge drei sind … Der israelische Nationalspieler Omer Damari ist nun nach langen Verhandlungen auch ein Roter Bulle. Der 25-jährige Israeli soll den Sturm auffrischen. Erst im Sommer 2014 kam er zum österreichischen Erstligisten FK Austria Wien. Sein Marktwert beträgt laut transfermarkt.de 2,5 Millionen Euro. Gerüchten zufolge soll RB Leipzig zwischen 4 bis sogar 7 Millionen Euro für den Mittelstürmer locker gemacht haben.
Damari absolvierte in dieser Saison 15 Pflichtspiele (Liga und Pokal) für Austria Wien, in denen er 10 Tore erzielte und 5 Vorlagen beisteuerte. Für die israelische Nationalmannschaft absolvierte der beidfüßige Torjäger bisher insgesamt 14 Länderspiele und erzielte dabei 9 Tore. Im Herbst vergangenen Jahres erkrankte er am Pfeifferschem Drüsenfieber und fiel den Rest der österreichischen Hinrunde aus. 

Zorniger: „Ich spiele irgendwann mit RB in der 1. Bundesliga oder eben gegen RB!“

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Was die Innenverteidigung angeht, sagt Zorniger: „Wir tun uns damit schwer – auch schon im Sommer.“ Gute, junge Innenverteidiger seien grundsätzlich rar gesät. Dann komme noch hinzu, dass sich viele mit der Spielphilosophie ein bisschen schwerer tun, weil die meisten eher größer und weniger schnell seien, so der Trainingsleiter. Angesprochen auf die Transfers und Wechsel beliebter Spieler erwidert Zorniger: „Wer glaubt, dass wir mit 20 Spielern aus der Regionalliga in 2. Bundesliga spielen – der träumt. Das ist Profifußball!“
Das Stichwort der Rückrunde lautet: Flexibilität. Denn die Gegner haben sich auf das RBL-Spiel eingestellt. Zorniger will vielmehr versuchen, den Rhythmuswechsel zu trainieren und neue Ansatzpunkte zu finden.

Mal wieder auf das Gerücht angesprochen, dass Thomas Tuchel angeblich schon bereit stehe, um Zornigers Job alsbald zu übernehmen, meint der 47-jährige Coach entspannt: „Ich weiß, was ich kann und ich weiß auch, wie der Trainerjob funktioniert. Ich spiele irgendwann mit RB in der 1. Bundesliga oder eben gegen RB!“

Übrigens: Die DFL akzeptiert das neue Mitgliedschaftskonzept von RB Leipzig für die Spielzeit 2015/2016. Laut Medienberichten rückt nun ein Fördermitglied in den Aufsichtsrat. Damit sei die Mitgliederbasis und ihre Mitwirkungsmöglichkeiten gestärkt worden.