Kurt Krömer klaut kleinen Kindern Kuchen Fitzi Haberlant und Markus Sehr im Interview

Kennenlernen, Liebeseuphorie, Gemeinsamkeit, Streit, Trennung. Klingt alles sehr abgedroschen – doch die Komödie „Eine Insel namens Udo“ macht’s anders.

Es ist eine alte Geschichte. Junge lernt Mädchen kennen. Man findet sich gut, man streitet sich, man stolpert durch lustige Situationen man streitet sich richtig, man trennt sich und am Ende gibt’s ein Happy End. Liebeskomödie nennt sich das Ganze.

© Holger Schrapel
Eine eher ungewöhnliche Version davon gibt es derzeit in den Kinos zu sehen. In „Eine Insel namens Udo“ finden Hotelmanagerin Jasmin und Kaufhausdedektiv Udo zueinander. Das Problem: Udo ist unsichtbar. Zumindest wird er von den meisten Menschen nicht wahrgenommen, was im Alltag durchaus hilfreich ist. So frühstückt Udo in einem Cafe, indem er den Gästen den Kaffee und kleinen Mädchen den Kuchen klaut. Gänzlich unbemerkt von allen, außer eben Jasmin. Die holt Udo nach und nach aus seinem Eremitendasein.

„Eine Insel namens Udo“ ist der erste Langfilm des Regisseurs Markus Sehr. Dafür konnte er den bisher als Comedian bekannten Kurt Krömer und die bekannte deutsche Schauspielerin Fritzi Haberlandt (Erbsen auf halb sechs, Krauses Kur) gewinnen. Zwei echte Showgrößen in einem Anfängerfilm? „Darüber freue ich mich natürlich sehr“, sagt Sehr bei der Vorstellung seines Filmes im Cinestar in Leipzig. Mit Geld konnte er die beiden nicht überzeugen. „Unser Budget lag für einen Kinofilm eher im unteren Bereich“, sagt Sehr. Man habe mit einem außergewöhnlichen Drehbuch überzeugen können, sagt Sehr. Was Haberlandt bestätigt: „Die Figuren waren einfach liebevoll gezeichnet, ich wollte einfach unbedingt mitspielen.“ Auch Kurt Krömer war Feuer und Flamme für das Projekt. „Was uns noch ganz wichtig war: beide funktionieren auch als Paar sehr gut. Und das merkt man auch auf der Leinwand. Für mich war das die Traumbesetzung“, sagt Sehr.

„Es ist eben keine platte Liebeskomödie“, so Haberlandt. „Es gibt viele deutsche Komödien, Otto oder Bulli oder die von Till Schweiger, vor deren Erfolg ich Respekt habe. Ich wollte aber schon etwas anderes machen, eben nicht nur eine Aneinanderreihung von Sketchen“, so Sehr. Zwar gibt es jede Menge schreiend komische, slapstickartige Szenen im Film: So findet sich Udo nackt und von allen angeglotzt im Kaufhaus wieder oder brennend auf einer Grillparty. Trotzdem zeichnet der Film in der Hauptsache den Weg vom Nerd zum spinnerten Normalo mit Frau nach. Immer liebevoll, immer pointiert. Und niemals langweilig.

Kurt Krömer ist wohl das bekannteste Gesicht im Film. Trotzdem ist es kein Kurt-krömer-film geworden, wie alle Beteiligten betonen. „Als Comedian ist er ja eher krawallig, im Film ist er jedoch sehr reduziert, ruhig“, so Haberlandt. „Bei den Testvorführungen waren einige dabei, die Kurt Krömer nicht mochten und denen der Film aber sehr gut gefallen hat. Und die richtigen Krömerfans fanden den Film trotzdem gut“, sagt der Regisseur. Seine beiden Stars seien pflegeleicht gewesen, was an den deutschen Filmsets wohl nicht der Normalzustand ist. „Beide haben sich fallen lassen“, sagt Sehr. „Ich habe schon lange nicht mehr so eine gute Stimmung bei Dreharbeiten erlebt“, so Haberlandt.

Das hat sich auch auf das Endergebnis ausgewirkt: Mit dem Film sind alle Beteiligten zufrieden. „Ein sympathischer, origineller Liebesfilm. sehr anrührend, einfach toll geworden“, so die Hauptdarstellerin.

Ab jetzt im Kino.