Leipziger Band im Fokus: Interview mit Empty Handed Empty Handed: Hart, aber herzlich

In unserer Reihe „Leipziger Bands im Fokus“ stellen wir euch diesmal Empty Handed vor.

Die online zu findende Biografie der fünf Jungs von Empty Handed ist kurz und knapp gehalten: „We love what we are doing since 2009. We play emotional melodic hardcore and we just try to be honest to ourselves and to everyone around us.” Doch Sänger Hannes hat urbanite noch ein bisschen mehr über Band verraten.

Wie habt ihr euch als Band zusammengefunden?

© Sarah Mühl
Martin, Christian und ich gingen zusammen auf die gleiche Schule. Wir wollten einfach nur zusammen Musik machen und dabei in die Richtung Melodic Hardcore gehen. Deswegen haben wir im Sommer 2009 angefangen zusammen zu proben und unsere erste Demo EP geschrieben und aufgenommen. Als wir die Songs hatten, haben wir angefangen noch jemanden für die 2. Gitarre und für den Bass zu suchen. Das waren dann Georg und Erik, die wir vorher nicht kannten. Also keine besonders spektakuläre Geschichte, denk ich (lacht).

Bisher habt ihr nur EPs rausgebracht. Was heut euch bewogen, jetzt ein Album zu machen?
Wir haben uns vorher noch nicht bereit gefühlt ein Album zu releasen, deswegen haben wir erst einmal „nur“ 3 EPs geschrieben und herausgebracht. Wir wollten uns als Band erst einmal noch genügend weiterentwickeln und selbst auch reifen. Ich glaube, jetzt hatten wir den richtigen Zeitpunkt abgefasst und wir sind zufrieden damit.

Ihr greift in einigen Songs den Film „500 Days of Summer“ auf. Welche besondere Bedeutung hat er für euch?
Ich konnte mich mit dem Film super identifizieren, deshalb habe ich die fünf ersten Songs des Albums komplett dieser Geschichte gewidmet. Die Geschichte wird auf dem Album rückwärts erzählt und beginnt deshalb mit dem Song „Autumn“, die der Protagonist des Films am Ende kennengelernt hat. Die Geschichte hat so super zu meiner Lebenssituation gepasst, dass ich die Texte in Anlehnung daran geschrieben habe.

Könntet ihr euch vorstellen, auch mal ruhigere bzw. romantischere Töne anzuschlagen? 
Ich denke das wäre schon möglich und wir haben das uns auch des Öfteren schon überlegt, aber dazu wollen wir auch erst einmal noch musikalisch weiter reifen, um dabei auch souverän zu wirken. Solche Songs sind schwierig zu schreiben und umzusetzen. Vielleicht beim nächsten Album.

Ihr sagt, dass ihr u.a. mit Bands wie Taking Back Sunday aufgewachsen seid. Warum habt ihr euch gesanglich nicht für diese Richtung entschieden?
Musik ist eine Ausdrucksform und dieser emotionale Hardcore, den wir machen, ist für uns die aussagekräftigste Art von Musik. Deswegen haben wir uns dafür entschieden. Der Einfluss von Bands wie eben Taking Back Sunday wird dabei immer eine große Rolle spielen.

© DS Photography
In einer Kritik wurde euch vorgeworfen, zu klischeehaft zu sein und nichts Neues zu machen – wie geht ihr damit um?
Wir wollen authentisch und gleichzeitig emotional sein. Dieser Grat ist ziemlich schmal. Und für manche Leute wird es immer klischeehaft klingen, aber das, was wir schreiben, egal wie melodramatisch es klingt, bedeutet uns eine Menge und ist zu 100% ehrlich. Natürlich fühlt man sich durch solche Kritik sehr stark angegriffen, aber das muss man wegstecken. Die positive Resonanz überwiegt, meiner Meinung nach, doch. „Nichts neues zu machen“ ist immer eine Kritik, die für mich nie passt, denn jede Band klingt anders und jede Band macht für sich selbst einzigartige Musik, egal wie leicht man sie in ein Genre packen kann.

Wie waren eure ersten Live-Auftritte und wo kann man euch demnächst wieder live erleben?
Unsere ersten Live- Auftritte sind schon ein paar Jahre her. Wir waren super nervös bei den ersten Shows. Jetzt: knapp 100 Shows später ist das immer noch genauso, egal wo und vor wie vielen Leuten man spielt, denn jede Show ist immer eine neue Situation. Ich glaube, wenn man die Nervosität vor den Shows verliert, verliert man auch den Spaß am Spielen. Das macht den ganzen Reiz doch aus (lacht). Arbeitsbedingt können wir erst wieder im Oktober eine Tour fahren, aber dazu können wir auch noch nichts genaueres sagen. Trotzdem spielen wir demnächst sehr viele einzelne Shows.

Das sind die nächsten Shows 2013, die bisher bestätigt sind:

3.5. Gerber 3, Weimar
7.5. Magnet, Berlin
25.5 Reil78, Halle
28.7. Gängeviertel, Hamburg

Weitere Infos findet ihr unter blackheartrecords.bandcamp.com