Ein Film von Thomas Vinterberg Filmkritik „Die Kommune“

Das Leben in einer Kommune ist nicht immer nur Friede, Freude, Eierkuchen. Der dänische Filmregisseur Thomas Vinterberg lebte selbst zwölf Jahre in einer Kommune. Seine Erfahrungen hat er jetzt in den Film „Die Kommune“ gepackt.

Habt ihr schon mal daran gedacht, in einer Kommune zu leben? Nein?!?! In den 70er Jahren war das sehr beliebt. Einfach leben und lieben – wann, wo und wen man will. An sich klingt das gar nicht schlecht, die Sache hat nur einen Haken: So etwas funktioniert in der Realität nicht, im Film leider auch nicht. Das zeigt der neue Film von Thomas Vinterberg. 

© 2016 PROKINO Filmverleih GmbH
Im Alter von sieben bis 19 Jahren lebte Thomas Vinterberg tatsächlich in einer Kommune. Diese Zeit hat den dänischen Regisseur für immer geprägt: Zwischen Chaos, Abenteuer und Freiheit lagen persönliche Tragödien, katastrophale Partys und hochgestochene Diskussionen. Ein Leben mit Hochs und Tiefs, die sich sekündlich ändern konnten. Die daraus resultierenden Erfahrungen hat Vinterberg schon 2011 zu dem Theaterstück „Die Kommune“ verarbeitet, dem er jetzt eine gleichnamige Verfilmung folgen lässt. Der Film beginnt als fröhliche Komödie und entwickelt sich schließlich zu einem bitteren Familiendrama – mit bekannten Schauspielern wie Ulrich Thomson und Trine Dryholm. 

Handlung 
 

Als Architekt Erik in einem Kopenhagener Nobelviertel eine Villa erbt, will er sie eigentlich umgehend wieder verkaufen. Seine Frau Anna, TV-Nachrichtensprecherin, ist fasziniert von dem Charme des Hauses. Sie will es nicht wieder hergeben, doch leider können sich die Zwei die riesige Villa allein nicht leisten. Da beschließt Anna schnurstracks, Freunde mit in das Haus einziehen zu lassen, damit sie es finanzieren können. Erik lässt sich weichklopfen, obwohl er vorerst dagegen ist – und so beginnt die Suche nach passenden „Familienmitgliedern“.

Gegensätze ziehen sich an

© 2016 PROKINO Filmverleih GmbH

Was haben ein sechsjähriges Kind mit Herzfehler, eine alkoholsüchtige TV-Nachrichtenmoderatorin, ein cholerischer Architekt, ein pubertierendes Mädchen, eine zu offene Weltenbummlerin, ein arbeitsloses Weichei, eine Frau mit Fimmel zu Ordnung, eine wunderschöne junge Studentin, ein Hippie und ein „Mir-ist-alles-egal“-Typ gemeinsam? Genau! Nichts! Aber wie können zehn so unterschiedliche Individuen zusammenleben, ohne dass es kracht? 

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Der Film behandelt den ganz normalen Alltagswahnsinn in einer Kommune. Eine Wohngemeinschaft ist wie eine tickende Zeitbombe, der Grad zwischen Glück und Trauer ist meist nur schmal. Leider geht das Konzept der Kommune im Film unter. Viel mehr wird die Beziehung zwischen Erik und Anna rundum durchgenommen. Was die anderen Charaktere treiben, erfahren wir nur so am Rande. Schade eigentlich. Denn genau das erwartet der Zuschauer des Films. Während es der heiteren Hälfte an Biss mangelt, überzeugt aber der dramatische Abschnitt trotz einiger Klischees mit ungehemmter Emotionalität.

Fazit: Die Kommune ist ein Drama, dass seinen Zuschauer mindestens von dem zweiten Moment an mitreist.   

Lieblingsunterhaltung:

Vildas: „Ich lebe nur noch bis ich neun bin“
Emma: „Das ist aber nicht mehr lange“
Vildas: „Wilst du bumsen?“

Kinostart: 21. April 2016

Wir verlosen 3×2 Tickets zum Kinostart von „Die Kommune“

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