Gastro-Test: Kulinarische Highlights à la 04277 Connewitz/Leipzig Gastro-Test: Connewitz! Wolfgang-Heinze-Straße & Umgebung

Connewitz teilt die Gesellschaft oft in zwei Lager. Doch Politik wollen wir beiseitelassen, schlägt das letzte Herz in Sachen Connewitz spätestens nach einem Schmaus in einer der folgenden sechs Locations ganz hoch!

Connewitz teilt die Gesellschaft oft in zwei Lager. Doch Politik wollen wir beiseitelassen, schlägt das letzte Herz in Sachen Connewitz spätestens nach einem Schmaus in einer der folgenden sechs Locations ganz hoch! Wir haben uns zwischen Südbrause und Conne Island ordentlich durch die Wolfgang-Heinze & Umgebung gesnackt und zogen selten so begeistert von Lokal zu Lokal wie bei diesem Test! 

Ach, und mal eben eingetragen: Connewitzer Straßenfest am 10. Mai 2015!

Unser Testsieger: Atacolypse

© Carolin Schreier

Speisen und Getränke: 5/5
Ambiente: 4/5
Preis: 5/5

Congratulación – wir ziehen unseren Sombrero vor dem veganen Trailer-Mexikaner im Biergarten des Black Labels. Musik punkig, Biergarten rustikal-schön und Innenbereich im dunkel-Rauchschuppen-Style: Liebenswertes Connewitz. Die Karte ist mit 11 Gerichten (plus Nacho-Variationen) übersichtlich, doch bedarf es keiner 50 Speisen, wenn das Angebot so durch und durch befriedigend ist! Wir bestellten Jalapeño Poppers (4,50€), die uns zwischen genüsslichen „Mmmmhhhs“ kaum zum Kauen kommen ließen! Die mit veganem Frischkäse gefüllten und in knuspriger Ummantelung kredenzten Jalapeños sind für alle Freunde scharfer Freuden ein absolutes MUSS! Weiterhin erfreute uns der pralle Burrito „The Beaner“ (5 €) – ein mit Pintobohnen-Püree gefüllter Weizen-Tortilla. Endlich wird man von einer Teigrolle satt! Das i-Tüpfelchen sind zweifelsohne die hauseigenen Soßen – sowohl im scharfen als auch im Guacamole-Bereich!

Fazit: Auch für Nicht-Veganer: Durch und durch gelungen!

Bettenköltzsch

© Carolin Schreier
 

Speisen und Getränke: 5/5
Ambiente: 4/5
Preis: 5/5

Jens, el Chefo des Bettenköltzschs, ist vielen bereits bekannt: Ein Kneipier, wie er im Buche steht. Zeit für ‘nen kleinen Schnack findet sich immer. Im Bettenköltzsch geht es nicht vegan zur Sache, sondern verraucht, fleisch-lustig und locker-lässig. Was für viele die Skat- oder Feierabendkneipe ihres Vertrauens ist, war für uns ein Stunden verstreichender Abend mit viel Schneider Weisse Original (3€ für 0,5 l und damit noch Innenstadt-ferne Preise), freundlichster Bedienung und vor allem „Volkers Herrentoast“ (7,40 €): Schweinemedaillons mit Käse und Champignons überbacken auf Rostbrot. Saftiges Fleisch, würziger Käse und das Ganze in satt-mach-Portion. Auch das kleine hausgemachte Würzfleisch (3,50€) war anstatt suspekt super lecker! Übrigens: Wer an die frische Luft möchte, der sollte den DDR-flairigen Hinterhof des Bettenköltzsch besuchen und sich dort von Speis und Trank beglücken lassen!

Fazit: Ein Connewitzer Ur-Gestein, das sich um Hippness nicht kümmert und dadurch das inflationär benutzte Prädikat „authentisch“ tatsächlich verdient!

Conne Island Café

 

© Carolin Schreier

Speisen und Getränke: 4/5
Ambiente: 5/5
Preis: 5/5

Das Conne Island gehört mit an ganz erster Stelle zur Connewitzer Familie: Draußen schallern angenehme Beats, von hinten kommen Geräusche der Rollen, die über die Skate-Pipes rauschen. Basketball, Tischtennis, bunte Wände, Hängematte. Hier stimmt‘s einfach! Dass das Conne Island nicht nur Konzert- und Partyhost ist, beweist die sich regelmäßig ändernde Speisekarte des Cafés. Immer mit der Auswahl veganer, vegetarischer oder Fleisch-Speisen könnte das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmiger sein. Unsere Bandnudeln mit Bärlauchpesto, getrockneten Tomaten und Mozzarella (3,20€) waren nicht nur ein Hingucker, sondern so auenwaldnah ein regional-kulinarisches Erlebnis. Vielleicht hätte es ‘ne Prise mehr Salz geben können. Unsere vegane Spargelcremesuppe (3,60€) war cremig-köstlich und auf den Punkt gewürzt! 

Fazit: Wenn Preis, Ambiente und Essen in Einklang sind, dann bis du im Conne Island!

deli Leipzig

 

© Carolin Schreier

Speisen und Getränke: 5/5
Ambiente: 5/5
Preis: 4/5

Du kleines, feines und köstliches Deli – weißt uns einfach immer zufrieden zu stimmen! Das tut es wirklich! Das vegane Lokal lässt euch zwischen Gebäck, Burgern, Wraps und Sandwiches wählen. Wir entschieden uns für das „New Deli“ (4,50€) – Weizenfladen mit “Chicken“ Tikka Masala, Gurkenraita und Sprossen. Wieder eine Rolle, die satt macht und mit dem „Chicken“ und der entsprechenden Würze geschmacklich brillierte. Dazu bestellten wir die „Pommes Deli“ (2,50€). Diese fielen vor allem mit der hausgemachten Bärlauch-Soße positiv ins Gewicht. Ebenso positiv: die äußerst freundliche Bedienung. Sonne auf dem Teller, Lächeln am Tresen und gute Laune im Gepäck! 

Fazit: Connewitz‘ kleinster Schatz und nicht minder liebens- und essenswert!

Krummbirne

© Carolin Schreier
 

Speisen und Getränke: 5/5
Ambiente: 5/5
Preis: 4/5

Krummbirne – was soviel heißt wie Kartoffel. Darum dreht es sich in dem Lokal auch. Und dies facettenreich, denn unser Kartoffelprotagonist präsentiert sich vegan, aber auch sizilianisch mit getrockneten Tomaten, Auberginen, Oliven, Rucola und Parmesan, und auch als Chili-Con-Carne-Kombination, oder auch orientalisch mit Couscous und Co. Wir entschieden uns für die Ofenkartoffel mit geschmorten Putenstreifen, Eisbergsalat und Kirschtomaten an Pfefferrahm (5,50 €). Und wieder: eine richtig starke Portion! Auch in Sachen Geschmack steht die Knolle der West-Konkurrenz des Kartoffelfräuleins in nichts nach. Einen Punkt mehr würden wir sogar in puncto Inneneinrichtung geben: Zwischen Blümchen und Kerzen, das klingt schon beinahe ein wenig kitschig, platzieren sich alte Möbel, welche den Charme eines Vintage-Trödelmarkt-Must-Haves versprühen. Das Geschirr dürfte dem einen oder anderen aus Omis Küche auch noch bekannt sein und so fügt sich ein verblichener Goldrand am Porzellankreis dem ohnehin schon bestehenden sympathisch-kitschigen bis detailverliebten Ambiente. Einzig die Öffnungszeiten sind nicht ganz so sympathisch, hat der Laden eher wenig Toleranz für 9 to 5 Jobs. 

Fazit: Für alle Knollen-Freunde Leipzigs ein nicht zu umgehender Anlaufpunkt!

Südbrause

© Carolin Schreier
 

Speisen und Getränke: 4/5
Ambiente: 5/5
Preis: 4/5

Tipp vorab: Es lässt sich kaum besser das schwarz-schöne Treiben zum Leipziger WGT (22. bis 25. Mai) im Beobachtungsmodus zelebrieren als im Südbrausen-Freisitz. Doch neben der Möglichkeit des Voyeurismus sind es vor allem die Speisen, die begeistern. Für 6,60€ gibt es endlich mal gute Chicken Wings – was wollen wir denn mit KFC? Und für 8,50€ einen unserer Lieblingssalate mit Ziegenkäse im Knuspermantel. Auch die Kartoffelecken kommen mehr als reichlich, knusprig und mit viel Soße daher. Vielleicht ein wenig teurer als die restlichen Testkandidaten, aber mitten am Connewitzer Kreuz ein exzellenter Sonnen- und Speiseplatz!

Fazit: Hot Spot am Connewitzer Kreuz! Aussicht und Essen sind ein Genuss.