Das Fenster zum Hinterhof Gastro-Test: Leipziger Hinterhöfe

Fast schon so spannend wie die Geschichte des multiplen Johnny Depps in „Das geheime Fenster“ war unsere diesmalige Erkundungstour Leipzigs „geheimer Hinterhöfe“.

Fast schon so spannend wie die Geschichte des multiplen Johnny Depps in „Das geheime Fenster“ war unsere diesmalige Erkundungstour Leipzigs „geheimer Hinterhöfe“. Wo oftmals ein „Irgendwas“ oder „Nichts“ erwartet wird, verzaubern die Restaurants mit unerwarteten Oasen, die sich nicht nur lokal von den Hauptstraßen unserer Stadt abwenden, sondern auch Platz der Entschleunigung kreieren. Tretet mit uns durch die geheimen Türen und erkundet Leipzigs Hinterhof-Inseln!

Testsieger: Mc Cormacks

© Carolin Schreier

Speisen und Getränke: 5/5
Hinterhof: 5/5
Preis: 4/5

Das Urteil lautet: Satt! Und zwar in vielerlei Hinsicht. Ein irisches Sprichwort sagt: „Mögest du immer einen Blick haben für die Sonne, die durch dein Fenster fällt und nicht für den Staub, der auf ihm liegt.“ Staub gab es keinen, dafür ausreichend Sonnenschein – und das nicht nur im Bauch! Mit Sonnenschein wurden wir quasi schon von der Bedienung empfangen, mit Sonnenschein ging es im idyllischen Hinterhof weiter und der Sonnenschein schaffte es auch mittels Fingerfood Platter (9,90 €) in unseren Magen! Da man aber nicht nur den Magen, sondern auch die Leber verwöhnen will, gibt es eine große Auswahl internationaler Biere und ein ordentliches Whiskey-Repertoire. Das Mc Cormacks ist unser irisches Glückskleeblatt in Sachen schmackhaft-voller Teller von Burger bis irische Leckerbissen und Guinness-und-Co-Genüsse!
FAZIT: Sláinte! Auf Gällisch so viel wie „Auf dein Wohl!“ Und so heben wir das Glas und gratulieren zum Sonnenschein-Testsieger!

Barcelona

© Katharina Horschke

Speisen und Getränke: 3/5
Hinterhof: 5/5
Preis: 4/5

Nach erfolgreichem Wühlen durch den schweren Vorhang finden wir uns in einem lang gezogenen tunnelähnlichen Raum wieder. Auf dem Hinterhof angekommen, sind wir überrascht. Denn anders als vermutet, ist dieser ein echtes Kleinod: Liebevoll dekoriert, gemütlich und farbenfroh. Wir bestellen Weißwein (4,50€) und eine Tapas-Mix-Platte für 12€. Der Wein ist ausgezeichnet und seinen Preis wert. Zu den Tapas gibt’s Baguette gratis. Doch genau wie dieses ist auch der Rest des Essens etwas langweilig. Oliven, Peperoni, Fleischbällchen und Kartoffelspalten – alles schmeckt ganz ok, aber leider fehlt das spanische Feuer!
FAZIT: Wir würden noch einmal herkommen – aber wegen des tollen Hinterhofes und des Weines! 

Betten-Költzsch

© Carolin Schreier

Speisen und Getränke: 4/5
Hinterhof: 4/5
Preis: 5/5

Erst einmal den Schritt hinter die Tür des Connewitzer Betten-Költzschs gesetzt, wird man prompt von einem unerwarteten Hinterhof begrüßt. Im gemütlich-rustikalen Setting spielt das Grün von Efeuwänden und anderen botanischen Freuden mit dem nostalgischen DDR-Flair, und so ziehen die Stunden unbemerkt vorüber. Die Speisekarte volkstümlich-deutsch mit viel Fleisch und sächsischem Traditionsessen! Unser Schnitzel mit Kartoffeln sowie Spargel (9,90€) hätte von Muddern sein können, brächte es uns nicht der Koch Volker höchstpersönlich! Alle Preise sind mehr als in Ordnung und das Essen deftig und ordentlich gewürzt. Wer nach dem Abendbrot noch bleiben will, darf dann sogar das Betten-Költzsch im Kneipenkleid kennenlernen! Auch eine Empfehlung wert!
FAZIT: Top Preis-Leistungs-Verhältnis und ein idyllisch-grünes Fleckchen im Herzen von Connewitz!

Café Kowalski

© Katharina Horschke

Speisen und Getränke: 5/5
Hinterhof: 4/5
Preis: 5/5

Das Kowalski überzeugt durch seine zeitlos-moderne Einrichtung und eine heimelige Atmosphäre. Bereits beim Platznehmen werden wir von der gut gelaunten und sehr freundlichen Kellnerin begrüßt. Und: Für ein eigentliches „Café“ gibt es hier eine riesige Auswahl an Speisen. Von gut bürgerlich über mediterran bis orientalisch ist alles dabei. Dem bestellten nepalesischen Gericht mit Kartoffeln, Tomaten, Hähnchen und Dill für 11,80€ merkt man an, dass hier mit viel Liebe zum Detail gekocht wurde. Und auch das Lachsgericht mit Gnocchi (12,50€) überzeugt durch Geschmack und Frische. Der kleine Hinterhof des Kowalski bietet Platz für ca. 30 Gäste und wirkt durch das viele Grün recht einladend. 
FAZIT: Reinkommen, wohlfühlen, schmecken lassen!

Mein Leipzig

© Katharina Horschke

Speisen und Getränke: 5/5
Hinterhof: 3/5
Preis: 3/5

Ganz Leipzig in einem dezent-edlen Gastraum. Auf das Hinterhöfchen hingegen passen gerade einmal vier Tische. Als der zurückhaltend-nette Kellner unser Essen bringt, ist dieser kleine Dämpfer jedoch schnell vergessen. Das Lachsfilet mit Gemüse und Sauerrahmkartoffelpüree ist perfekt gewürzt und frisch, frischer, am frischesten! Für den stolzen Preis von 14,50€ ist es etwas wenig, aber man wird satt. Als „kleinen Gruß von der Küche“ reicht man uns Baguettescheiben mit Kräuterquark vor – sowie eine hausgemachte Praline nach dem Essen. Da kommt man gerne wieder!
FAZIT: Für Feinschmecker eine Top-Adresse, für Sparsame eher nicht.

Volkshaus

© Carolin Schreier

Speisen und Getränke: 4/5
Hinterhof: 4/5
Preis: 4/5

Das Volkshaus schafft Platz. Mit 150 Sitzplätzen, 25 Tresenplätzen und 50 Freisitzen kann man sich immer auf ein Leipziger Meet and Greet einstellen. Im Grunde ist das Volkshaus ein repräsentativer Mikrokosmos Leipzigers Süd-Treibens. Auch weil es oft mit bunten Abendveranstaltungen lockt. Die Speisekarte variiert von klassischen Angeboten bis zu kulinarischen Highlights rund um die Welt. Obwohl wir keine neuen Geschmackspfade erklommen haben, so war das Essen doch lecker und ausreichend. Der Hinterhof hat sich ganz dem Biergarten-Charakter verschrieben und schafft, der KarLi den Rücken zugewandt, eine neues Örtchen für Rast und Ruhe.
FAZIT: Hier gibt es viel Platz für Schnack & Snack!