Schlemmen wie in tausendundeiner Nacht Gastro-Test: Orientalisch essen in Leipzig

Die Kulturen des Morgenlandes bergen Geheimnisse. Lasst euch von urbanite mitnehmen und erfahrt, wo ihr in Leipzig am besten orientalisch speisen könnt!

Die fremden Kulturen des Morgenlandes bergen zahlreiche, faszinierende Geheimnisse. Auch die orientalische Küche ist vielen fremd. Dabei besteht sie nicht nur aus Hummus, Fladenbrot oder Pilaw. Wir haben uns für euch durch die orientalischen Restaurants Leipzigs gefuttert und das Beste aus der libanesischen, syrischen und afghanischen Küche gefunden. Lasst euch verzaubern von außergewöhnlichen Gerichten.

Testsieger: Shady

Speisen & Getränke: 5/5

Ambiente & Service: 5/5

Preis-Leistung: 4/5

© Lucas Böhme
Ein herzliches Willkommen, grüne Wände mit einzigartigen Fotografien, dezente Hintergrundmusik – rasch wähnt man sich im fernen Orient statt in Leipzig. Der ebenso flinke wie freundliche Kellner serviert uns ruckzuck unseren leckeren Halloumi mit Salat und Tahina, einer feinen Paste aus Sesamkörnern, für angemessene 4,40€. Dazu gibt’s frisches Fladenbrot und das obligatorische Kännchen Tee. Wir verweilen über Stunden in entspannter Atmosphäre, fläzen auf unserem Kissen, genießen das heiße Getränk an einem verregneten Tag und lassen die Einrichtung auf uns wirken, die mit ihrem ganz eigenen Charme daherkommt: Einfach angenehm und auf keine Weise überladen, zudem schaffen die Fotos an den Wänden eine individuelle Note. Beim Blick auf die Uhr sind wir überrascht, wie schnell die Zeit verflogen ist. Mit einem bleibenden Eindruck von Gastfreundschaft verlassen wir das Shady und sind uns ganz sicher: Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.

Fazit: Essen, Atmosphäre, Preis – hier im Shady fanden wir nirgendwo was auszusetzen! Platz 1 ist absolut verdient.

Shams

Speisen & Getränke: 4/5

Ambiente & Service: 3/5

Preis-Leistung: 4/5

© Leonie Jankowski
Urgemütlich zwischen riesige, bonbonartige, flauschige Kissen gequetscht lassen wir die dunkelrote, warme Atmosphäre und die orientalische Musik auf uns wirken. Wir bestellen Borani, ein afghanisches Gericht mit frittierten Auberginen und Kartoffeln in Tomaten-Paprikasauce mit Knoblauchquark und Reis (7,90€). Auch wenn garantiert nicht mit dem Öl gespart wurde, ist das leicht scharfe Gericht ein wahrer Gaumenschmaus. Wem die afghanischen Speisen nicht zusagen, der findet auch indische und italienische Gerichte auf der Speisekarte. Trotz einiger Verständigungsprobleme ist das Personal zwar zurückhaltend, aber freundlich und zuvorkommend. Auch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt angesichts der üppigen Portionen. So überzeugt das Shams durch ein ruhiges Ambiente und orientalische, schmackhafte Speisen.

Fazit: Vielfältige Speisekarte, bei der auch traditionelle afghanische Gerichte nicht zu kurz kommen.

Maza Pita

Speisen & Getränke: 4/5 

Ambiente & Service: 3/5 

Preis-Leistung: 5/5

© Leonie Jankowski
Von außen eher unscheinbar, überraschte uns das Maza Pita in Schleußig im Inneren durch köstliche syrische Spezialitäten. Die mit bunten Teppichen behangenen Wände und die tiefen Tische, an denen man traditionell auf Kissen am Boden isst, entführten uns in orientalische Gefilde. Keine Angst, natürlich gibt es auch „normale“ Tische und Stühle. Auf den ersten Blick in die recht übersichtliche Speisekarte wird uns sofort klar: hier wird viel auf vegane und vegetarische Gäste geachtet. Wir entschieden uns für eine Pita mit mariniertem Hähnchen (4,50€) und für Blätterteig gefüllt mit Schafskäse (3,90€). Mit knackigem Gemüse und leckeren Saucen überzeugt das Maza Pita auch geschmacklich. Allerdings gleicht es eher einem Imbiss, bei dem man sich Essen auf die Kralle kaufen kann. Trotzdem waren wir von den günstigen Preisen und der Frische der Gerichte beeindruckt. Wir werden definitiv wiederkommen.

Fazit: Exotisches, leckeres Essen zu günstigen Preisen in einer typisch orientalischen Atmosphäre.

Hindukusch

Speisen & Getränke: 4/5 

Ambiente & Service: 2/5 

Preis-Leistung: 3/5

© Lucas Böhme
Das Restaurant Hindukusch verspricht eine weite kulinarische Reise und schafft Neugier im Vorfeld. Leider wird die schnell von Irritation abgelöst – die Kellnerin wirkt durch unseren Besuch überrascht, scheint mit der Karte nicht recht vertraut und wirkt etwas unsicher. Mehr als 10 Minuten Wartezeit auf eine kleine Tasse Tee – obwohl keine weiteren Gäste da sind – müssten wohl nicht sein. Immerhin: Unser Qorme Fielmurgh – leckere Putenbrust mit 3 Extra-Saucen und Gemüsereis – kommt dann recht fix und entschädigt etwas für die Ärgernisse, zumal es gut schmeckt. Die Portion fällt nicht riesig aus, beseitigt aber den Hunger allemal und punktet mit den Saucen. Bilder an der Wand und Musik schaffen ein nettes Ambiente. Am Ende sind wir mit dem Essen und dem Tee um 12€ ärmer – summa summarum hat das Hindukusch trotz schmackhafter Speise nicht so ganz überzeugt.

Fazit: Essen in Ordnung, Preis akzeptabel, doch klarer Punktabzug beim Service.

Beirut Night

Speisen & Getränke: 4/5 

Ambiente & Service: 4/5   

Preis-Leistung: 3/5

© Lucas Böhme
Der Libanon gilt laut Speisekarte als die Schweiz seiner Region und die libanesische Küche als eine der besten des Vorderen Orients. Das Beirut Night in Leipzig ist entsprechend herausgefordert und tritt den Beweis an: Unser Kichererbsenpüree mit Rinder-Hackfleisch, Olivenöl, Zwiebeln und Pinienkernen (5,60€) ist liebevoll kredenzt, schmeckt super, doch stillt unseren großen Hunger leider nicht. Dazu gönnen wir uns einen Schwarztee mit Orangenblütenwasser. Zeit für einen kleinen Plausch mit dem netten Kellner bleibt uns auch allemal.

Fazit: Qualität und Atmosphäre stimmen, netter Service, die Portion ist jedoch etwas bescheiden.