Sozial, nachhaltig, innovativ, neu Social Lab: Gründerzentrum für Sozialunternehmen in Leipzig eröffnet

Nach Berlin, Hamburg und Frankfurt gibt es jetzt auch in Leipzig ein Social Impact Lab. Was dieses Unternehmen ist, warum es besonders für euch so interessant ist und warum wir begeistert waren, erfahrt ihr hier.

Nach Berlin, Hamburg und Frankfurt gibt es jetzt auch in Leipzig ein Social Impact Lab. Was dieses Unternehmen ist, warum es besonders für euch so interessant ist und warum wir begeistert waren, erfahrt ihr hier.

Was ist das Social Impact Lab Leipzig?

© Leonie Jankowski
Das Social Impact Lab ist ein Gründungszentrum, das junge Sozialunternehmer unterstützt. Die Gründer/innen haben hier die Möglichkeit, mit einem umfassenden, kostenfreien Unterstützungsprogramm bis zu acht Monaten an der Umsetzung ihrer Ideen zu arbeiten. Spezielle Berater und Ansprechpartner unterstützen während dieser Zeit die Startups und helfen beispielsweise bei der Suche nach Finanzierung ihrer Projekte. Seit dem Beginn 2011 blickt das Social Impact Lab, das es bereits in Berlin, Hamburg, Frankfurt und nun Leipzig gibt, auf über 120 Gründerteams und mehr als 80 Gründungen zurück. Die verschiedenen Teams gewannen insgesamt über 80 nationale und internationale Awards für ihre Unternehmen. Dabei haben sie schon 500 Arbeitsplätze geschaffen. Die Gründer/innen sind überwiegend junge Menschen, die innovative Ideen umsetzen wollen, die gesellschaftliche, soziale oder ökonomische Probleme mit unternehmerischem Ansatz lösen sollen.

Leipzig ist ein vitaler Ort

Social Impact GmbH Geschäftsführer Norbert Kunz und Gründer des Social Impact Lab Leipzig beschreibt Leipzig als einen „vitalen Ort“. Die Stadt und das Gründerzentrum würden drei Besonderheiten aufweisen: Erstens gäbe es in Leipzig ein umfangreiches Aktivierungsprogramm junger Menschen. Der zweite Punkt, eine Besonderheit des Social Impact Labs, sei das Lebenserhaltungsstipendium für Menschen, die keinen optimalen Hintergrund für eine Gründung besitzen. Sie erhalten ab dem fünften Monat einen Lebenserhaltungszuschuss. Die dritte Besonderheit ist das Residence-Programm, bei dem besonders Krisenländer wie Spanien oder Portugal bei der Gründung sozialer Unternehmen in ihren eigenen Ländern, im Social Impact Lab Leipzig unterstützt werden. „Kann man eine Gründungsidee aus Portugal und Spanien in Deutschland vorantreiben? Wir denken ja“, ist sich Kunz sicher. Durch den internationalen Austausch würden die Projekte und Ideen noch bunter werden.

Ermöglicht wurde das Social Impact Lab Leipzig durch die Schweizer Drosos Stiftung, die sich für verbesserte Lebensbedingungen von Menschen in schwierigen Situationen einsetzt, sie nachhaltig zu verbessern und die Umwelt zu schützen versucht. Die Drosos Stiftung ist mittlerweile in der Schweiz, in Deutschland und sechs anderen Ländern, vorwiegend der arabischen Welt, tätig. „Ich freue mich, dass wir mit der Drosos Stiftung einen Partner gefunden haben, der sich in Ostdeutschland engagiert und wir somit das erprobte Konzept der Social Startup Förderung nach Leipzig bringen können“, betont Kunz. „Jede Idee der Gründer ist neu und innovativ. Man lernt wahnsinnig viel, schließlich sind die Startups die Experten ihrer Projekte. Ein wahnsinnig inspirierender Prozess.“

Kann sich jeder bei Social Impact Lab Leipzig bewerben?

Für die Unterstützung der Gründer/innen gibt es einige Kriterien, die ihr beachten müsst. Grundsätzlich solltet ihr die Absicht haben, mit eurer Idee soziale Probleme zu lösen. Ihr solltet soziale Innovationen schaffen, also zum Beispiel neue Produkte. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist, dass es eure Idee noch nicht gibt. Wenn überhaupt, sollte absehbar sein, dass eure Idee effektiver oder effizienter als bereits Bekanntes ist. Wirtschaftliche Nachhaltigkeit ist auch ein wichtiger Punkt, schließlich soll euch mit eurer Idee ein unternehmerisches Einkommen gesichert sein.

Wie werden die Startups ausgesucht?

16 Gründerteams sollen pro Jahr im Social Impact Lab gefördert werden. Dabei werden die besten Ideen in einem mehrstufigen Bewerbungsprozess ausgewählt und dann öffentlich bei so genannten „Pitches“ vorgestellt. Stefan Kretzschmar, der sich mit seiner Idee einen der ersten Startup-Plätze gesichert hat, ist zufrieden mit dieser Auswahlmethode: „Man bringt eine Botschaft an die Öffentlichkeit und bekommt Feedback.“

Norbert Kunz: „Man tut etwas Gutes und kann davon leben“

Anders als Milena Glimbovski, steht Kretzschmar noch ganz am Anfang und will sein Projekt, momentan noch Nebentätigkeit, zum Hauptberuf werden lassen. Milena Glimbovski hat dies schon hinter sich. Mit ihrer Idee, einen Supermarkt ohne Einwegverpackungen zu eröffnen, hat sie bereits viel Zuspruch und Unterstützung erhalten. „Es ist nicht nur ein Projekt oder ein Unternehmen. Es ist das Leben“, sagt die sichtlich stolze Gründerin. Das sei das, worauf es ankomme, meint der CEO der Drosos Stiftung Dr. Richard Brogle: „Die Zivilgesellschaft stärken. Die Gründer sollen auf eigenen Beinen stehen.“ „Man tut etwas Gutes und kann davon leben“, erklärt Kunz.

Akademie für Junges Engagement

Ein weiteres tolles Projekt ist die Akademie für Junges Engagement, ein Projekt von Elemente der Begeisterung e.V. in Kooperation mit dem Social Impact Lab Leipzig und der Drosos Stiftung. Ziel ist es, das Interesse junger Menschen aus Leipzig und Umgebung für zivilgesellschaftliches Engagement zu wecken. Mit ihren eigenen Ideen wird den Teilnehmern in fünf Modulen vermittelt, wie sie ihre eigenen Projekte entwickeln können. Die fünf Module „Meine Gesellschaft und ich“, „Meine Werte und Ziele“, „Meine Talente“, „Meine Strategie“ sowie „Know-How und Vernetzung“ sind somit eine optimale Vorbereitung auf das Social Impact Lab Leipzig. Robert Biskop von Elemente der Begeisterung erklärt: „Wir können Bildungsräume schaffen. Von jungen Menschen für junge Menschen. Wir versuchen Mut zu machen und hören uns auch verrückte und unausgereifte Ideen an.“

Unsere Schlussfolgerung:

Wir sind begeistert vom Social Impact Lab Leipzig. Die Mischung aus optimaler Betreuung und Unterstützung bei Neugründungen und der Fokus auf Nachhaltigkeit und Ökologie trifft gerade in der Zeit des urban gardening und dem Wunsch nach einem gesunden Leben ins Schwarze. Also, wenn ihr auch eine Idee habt, mit der ihr soziale oder ökonomische Probleme lösen könntet, scheut nicht euch beim Social Impact Lab Leipzig zu melden. Alle Infos dazu findet ihr hier.