Die Sachsen können die Veste Coburg erobern HSC Coburg gegen SC DHfK Leipzig

Die Handballer des SC DHFK Leipzig bezwingen den HSC Coburg auswärts mit 31:33 (12:17). Der beste Leipziger Torschütze war Andreas Rojewski.

Die Handballer des SC DHfK Leipzig waren mit großem Respekt zum zweiten Auswärtsspiel in der neuen Saison gefahren. Sie wussten, dass der Aufsteiger aus Coburg, der immerhin beim MT Melsungen gewonnen hatte, in der eigenen Arena über sich hinauswachsen kann. 

© Rainer Justen

Prompt bekamen die Sachsen die Stärke der Hausherren insbesondere in der Anfangsphase der Auseinandersetzung zu spüren. Da bestimmten die Franken das Geschehen klar. Nico Büdel, Romas Kirveliavicius und Stefan Lex trafen aus dem Rückraum. Die Gastgeber lagen 5:2 beziehungsweise 6:3 vorn, auch, weil Andreas Rojewski und Christoph Steinert zwei Siebenmeter für die Gäste liegen gelassen hatten. Da wurden Erinnerungen an das verlorene Heimspiel gegen den TSV Hannover-Burgdorf wach. 

„Wir müssen kühlen Kopf bewahren!“ forderte Chefcoach Christian Prokop in einer Auszeit nach neun Minuten von seinem Team. In der darauf folgenden Zeit bekamen seine Männer den Rückraum der Gastgeber in den Griff. Büdel, Kirveliavicius und Lex wurden zu Fehlern gezwungen, die Lukas Binder oder Aivis Jurdzs konsequent bestraften. Der Captain und der Hammer von Riga warfen sieben Tore. Zur Pause lautete der Spielstand auf der Anzeigetafel 12:17, nach zwei Dritteln des Spieles leuchtete ein deutliches 16:23 auf. Mit diesem Ergebnis konnte CCCP zufrieden sein. 

In der zweiten Hälfte schmolz der Vorsprung der Leipziger zusammen

© Rainer Justen

Doch dann passierte es: Die Coburger konnten Alen Milosevic am Kreis binden, einen Steilpass der Grün- Weißen abfangen, in Unterzahl zwei Treffer erzielen, den ansonsten überzeugenden Jens Vortmann aus spitzem Winkel überwinden. Das waren nur Kleinigkeiten. Doch diese Kleinigkeiten weckten die einheimischen Handballfans unter den offiziell 2634 Zuschauern auf. Sie trieben die eigene Mannschaft mit extremer Lautstärke an. Ausgerechnet Torwart Oliver Krechel entschärfte gleich mehrere Würfe, Florian Billek markierte sein achtes, neuntes, zehntes Tor. Der Vorsprung der Sachsen schmolz zusammen. Aus einem 19:25 wurde ein 23:25. Da waren die Coburger wieder dran. 

Doch die Wende sollte nicht gelingen, weil Vortmann im Leipziger Kasten zur anfänglichen Form zurückfand, Rojewski seine Routine ausspielte und Roman Becvar wirbelte. So retteten die körperkulturellen Handballer den inzwischen recht knappen Vorsprung – zur Freude der vielleicht 69 eigenen Schlachtenbummler – über die Zeit. Die Begegnung endete 31:33 aus Coburger Sicht

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Trainerstimmen:

Christian Prokop (SC DHfK Leipzig): 

„Wir hatten uns viel vorgenommen, was taktische Disziplin angeht. Coburg hat eine wahnsinnige Fanschar und eine sehr laute Halle, das haben wir heute zu spüren bekommen. Wir starten mit schwacher Chancenverwertung und vergeben in der ersten Minuten gleich zwei Siebenmeter. Dadurch lagen wir schnell mit 5:2 zurück. Es ist wichtig, auf solche Situationen zu reagieren und Geschlossenheit zu demonstrieren, das ist meiner Mannschaft stark gelungen. Nach der Pause haben wir ebenfalls daran angeknüpft, dann jedoch in der Deckung nachgelassen. Coburg kam mit unglaublichem Feuer und Selbstvertrauen nochmal nah heran. Ich bin sehr froh, dass wir nach den 60 Minuten die zwei wichtigen Punkte für uns verbuchen können.“ 

Jan Gorr (HSC Coburg): 

„Glückwunsch an die Kollegen aus Leipzig. Für unsere Verhältnisse sind wir heute wahnsinnig gut gestartet und waren sehr gut in unseren Positionsangriffen. Dann hat Leipzig zurückgeschlagen und es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Vor der Pause haben wir uns jedoch viele unvorbereitete Ballverluste geleistet und gehen dadurch mit dem Rückstand in die Halbzeit. Auch der zweite Durchgang beginnt für uns schlecht, doch mit unfassbar viel Energie ist meine Mannschaft zurückgekommen. Die positive Erkenntnis ist, dass wir nochmal nah dran waren. Schade, dass es nicht mehr für Punkte gereicht hat. Doch wir haben heute über 60 Minuten einfach zu viele leichte Fehler gemacht.“ 

Statistik: 

HSC 2000 Coburg gegen SC DHfK Leipzig 31:33 (12:17)
Stationen: 2:2, 5:2, 6:6, 8:11, 11:12, 12:17, 14:21, 18:24, 23:25, 25:30, 29:31, 31:33 

HSC Coburg: Kulhanek, Krechel; Hagelin, Wucherpfennig, Kelm 1, Weber 1, Lex 4, Coßbau 2/2, Billek 10/1, Riehn 1, Büdel 3, Harmandic 2, Lilienfelds 1, Kirveliavicius 6 

SC DHfK Leipzig: Putera, Vortmann; Semper 1, Steinert 2, Rojewski 8/2, Jurdzs 7, Binder 7, Janke 2, Roscheck, Rivesjö, Strosack, Meschke 1, Becvar 2, Milosevic 3 

Zuschauer: 2634 Handballfans in der HUK-Coburg Arena Schiedsrichter: Thöne/Zupanovic
Siebenmeter: Coburg 3/3, Leipzig 4/2
Zeitstrafen: Coburg 4 Min, Leipzig 4 Min 

Rote Karte: Meschke (Leipzig, 60.) 

Spielbericht: Leutzschner Welle