Helden braucht die Stadt! Kaufhaus Held erwacht zu neuem Leben

„Ein Held kann man sein, auch ohne die Erde zu verwüsten“, sagte der französische Dichter Nicolas Boileau-Desprèaux einst. Wie längst vergessene Weisheiten aus dem 17. Jahrhundert heute plötzlich Hand und Fuß bekommen, zeigt uns das ehemalige Kaufhaus Held.

© Carolin Schreier


„Ein Held kann man sein, auch ohne die Erde zu verwüsten“, sagte der französische Dichter Nicolas Boileau-Desprèaux einst. Wie längst vergessene Weisheiten aus dem 17. Jahrhundert heute plötzlich Hand und Fuß bekommen, zeigt uns das ehemalige Kaufhaus Held.

Vom Kaufhaus zum Ausstellungsraum

Der Leipziger Held posiert in der Demmering-, Ecke Merseburger Straße in Lindenau. Kein Abriss, kein neusanierter Betonklotz, keine verwüstete Erde – das ehemalige Kaufhaus möchte mit und in Leipzig zu neuem Leben erwachen. Bis 1995 wurde das Haus noch durch die Karstadt AG betrieben, nun soll den alten Gemäuern auf fünf Etagen ab September wieder ein Puls verliehen werden. Die seit langem leer

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stehenden Räume sollen in erster Linie Platz für Ausstellungen verschiedenster Kunstdisziplinen bieten. Diese Ausstellungen sollen sich vor allem im Erdgeschoss präsentieren. Am Wochenende des 21. Septembers kann man dann die ersten Kreativschaffenden im Künstlerhaus begrüßen. Christine Nasz, Mona Mahall und Asli Serbest werden Szenarien entstehen lassen, die sich mit Mikro-Architektur befassen und jenseits von existierenden Formregeln und Disziplinen bewegen. 

Nostalgisches Einkaufserlebnis im September

Vielseitig soll es im September auch weitergehen. Vom 28. bis 29. September hält das Kaufhaus Pomp im Held Einzug und verwandelt es zum Mekka der schönen Dinge. Ganz nach dem Motto „Alte Liebe rostet nicht“ kann man dieser Tage ein nostalgisches Einkaufserlebnis genießen: Vielerlei Stände verleihen den alten Mauern Charme und Glanz. Mit Einbruch der Nacht verwandelt sich die Kulisse dann anschließend in einen Ballsaal und lässt unter anderem die Swinging Twenties wieder zum Leben erwachen.

Kreativräume in den Obergeschossen

© Carolin Schreier
Die zweite und dritte Etage sollen der kritischen Suche nach Kreativraum und Ateliers Abhilfe schaffen. 2.500 m² stehen für Büro- und Ateliergemeinschaften zur Verfügung und können jetzt noch angefragt werden. Dass es nicht erst seit gestern im Leipziger Westen zu wachsen und blühen beginnt, ist nichts Neues mehr. Der Held beweist jedoch, dass „neu“ nicht immer gleich „neu“ ist, und lässt jetzt schon vorfreudig auf eine lebendigere Ecke in Lindenau hoffen. 

Infos: www.held-leipzig.de