Ein Duo auf Grenzgang Leipziger Bands im Fokus: Wooden Peak

Wooden Peak verbinden in ihrem Sound akustische mit elektronischen Quellen, ohne an Natürlichkeit zu verlieren. Mit Recht werden sie als Zweimannorchester betitelt, denn sie bringen sich selbst immer wieder an die Grenzen dessen, was mit vier Händen und Füßen so möglich ist.

Wooden Peak verbinden in ihrem Sound akustische mit elektronischen Quellen, ohne an Natürlichkeit zu verlieren. Mit Recht werden sie als Zweimannorchester betitelt, denn sie bringen sich selbst immer wieder an die Grenzen dessen, was mit vier Händen und Füßen so möglich ist. Angefangen mit einer Basis aus Schlagzeug, Gitarre und Stimme wuchs das Duo und kommt im Mai mit einer neuen EP im Ensemble-Gewand. 

© Timo Roth
Stillere Wasser sind ja bekanntlich tiefer als die, die immer ganz laut vorne mitmischen wollen. So kommen auch Jonas und Sebastian eher ruhig, aber dennoch bestimmt daher. Man spürt gleich, dass sie mit Ehrgeiz vorangehen, ohne sich aber zu wenig Zeit für ihre Ideen zu nehmen. Ihre Geschichte beginnt in Rostock, wo sie 2008 anfingen, zunächst auf Ihre beiden Instrumente reduziert, an ersten Songs zu arbeiten. Bereits 2009 erschien das erste Album „frog“ und sie begannen zu Touren. Sie gründen außerdem ein gemeinsames Studio, im dem sie bis heute selbst produzieren und u.a. Filmmusik schreiben und aufnehmen.

Musikalische Kontakte nach Leipzig bestanden bereits während dieser Zeit, vor allem zu ihrem heutigen Label Analogsoul, das damals auch noch in den Kinderschuhen steckte. „Wir trafen bei einem gemeinsamen Konzert aufeinander und der Plan war schnell geschmiedet, etwas zusammen zu machen. „Als künstlergeführtes Label gibt uns Analogsoul viel Freiheit für Entscheidungen und die Acts unterstützen sich gegenseitig bei den Veröffentlichungen“, erklärt Sebastian. Diese Fügung, der übersichliche musikalische Raum in Rostock und die Lust auf einen Tapetenwechsel führten dazu, dass die beiden 2012 nach Leipzig kamen.

Über die Grenzen hinaus

© tonipropeller.de
„Wir wollen das Duo-Konzept an die Grenze bringen“, erklären sie uns. Deswegen nutzen sie neben Schlagzeug, Gitarre und Gesang digitale Begleiter wie Synthesizer,  Fußorgel und Elektronik. Heraus kommt Musik mit einer natürlichen und doch sphärischen Energie. „Natürlichkeit und Wärme sind uns sehr wichtig in den Produktionen. Und das fängt ja oft bereits mit der Wahl des Mikrofons an. Wir nutzen gerne besondere Räume mit außergewöhnlicher Akustik für unsere Aufnahmen, z.B. in Kirchen, im Wald, in Fluren oder Sälen wie beim Album „Lumen.“

Für Wooden Peak steht der instrumentale Aspekt ganz vorn. „Gesang war am Anfang noch nicht so vertreten. Es entsteht auch immer erst die Musik, an die Texte setzen wir uns zusammen. „Wir formen immer bestimmte Themen als Grundlage und Grundstimmung, auf die dann aufgebaut wird. Oft schicken wir uns dann Demos und stacheln uns gegenseitig an, versuchen das Material in eine bestimmte Richtung zu lenken“. Es scheint, als haben sich da definitiv zwei gefunden, die sich gegenseitig voranbringen. „Ein Duo hat für uns eine besondere Chemie. Sobald eine dritte Person ins Spiel kommt, werden die Entscheidungen oft weniger absolut.“ Dennoch haben sie sich für eine Tour im Januar Gäste an Klarinette, Posaune und Bass eingeladen. Fünf neu entstandene Stücke in großer Besetzung erscheinen am 22. Mai als „polygon EP“ bei ANALOGSOUL. „Wir sind da definitiv wieder offener geworden. Das sind Musiker, die unsere Sprache verstehen. Es hat von Anfang an blendend funktioniert und wir werden bald wieder Konzerte als Ensemble spielen.“

Analogsoul-Film „Freiheit, Freiheit, Wirklichkeit“

© PR
Am 15. Mai feiert Analogsoul übrigens Premiere des Dokumentarfilms „Freiheit, Freiheit, Wirklichkeit“ im Neuen Schauspiel – auf Visionbakery könnt ihr das möglich machen! Der Film zeigt Kurzporträts der Bands bei Analogsoul und den schwierigen Weg zwischen künstlerischem, kreativem Arbeiten und den harten wirtschaftlichen Realitäten. Ein Jahr lang wurde das Label dazu von den Filmemachern „relativ kollektiv“ begleitet. An dem Abend gibt es neben der Premiere auch Live-Auftritte und DJs. WOODEN PEAK gibt es das nächste Mal am 10. Juni live zu sehen. Bei einem Duo-Konzert in der Baustelle des Schauspiels Leipzig präsentieren Sie Songs der neuen EP.

Infos:

www.woodenpeak.de
www.analogsoul.de/kuenstler/woodenpeak

Tickets für die Premiere des Analogsoul-Films unter www.visionbakery.com/freifreiheit oder im „Hafen“ (Merseburger Str. 38)