Feelings, Bass und stundenlanges Tanzen Leipziger Tape-Label Pattern // Select

In der Leipziger Beatmaker-Szene hat sich was bewegt. Aus der gleichnamigen Veranstaltungsreihe ist das Label Pattern // Select hervorgegangen. Wir trafen uns mit den Gründern zum Plausch!

In der Leipziger Beatmaker-Szene hat sich was bewegt. Aus der gleichnamigen Veranstaltungsreihe ist das Label Pattern // Select hervorgegangen. Wir haben uns mit den Mitbegründern Max und Moritz (kein Witz) getroffen und über Beats, Tapes und Beats auf Tapes geplauscht.

© Wei Chen Chou
Hinter Pattern // Select stehen außer Max und Moritz nochmal Max und Stefan (Duktus). Sie alle hatten schon lange die Idee mit sich herum getragen, endlich mal „was Vernünftiges“ zu machen. Und wie das so ist, wenn ein kleiner Haufen kreativer Leute die Köpfe zusammen steckt, wird früher oder später eben einfach mal gemacht. So wurde aus einer fixen Idee eine angesagte Veranstaltungsreihe, die Musik und visuelle Kunst in einen Raum bringt. Dort gibt es dann Livesets, ein digitales und physisches Release auf Vinyl / Tape und eine kleine Kunstausstellung.

Getrieben von der Lust, talentierte Musiker zusammen zu bringen, entstand daraus bald die Idee zum eigenen Label. Nach dem ersten erfolgreichen Release in Erfurt und Leipzig streben die Jungs eine Quote von vier bis sechs Tapes im Jahr an, die Pattern // Select-Partys soll es davon unabhängig weiterhin geben.

Musik zum Anfassen

© Wei Chen Chou
Das mit den Tapes ist übrigens keine Metapher, wie wenn man Mixtape sagt und Playlist meint. Also macht euch besser schon mal auf den Weg in die 80er und sucht euren Walkman! Denn das in die Hand nehmen und ins Regal stellen können, ist für Pattern // Select ein elementarer Bestandteil der Musik. „Ein physisches Medium vermittelt ein viel größeres Erfolgsgefühl und man kommt weg vom digitalen weißen Rauschen.“ Neben Nostalgiegefühlen und den Soundeigenschaften, die Max besonders schätzt, ist es auch in der Produktion am günstigsten, sodass genug übrig bleibt, um das nächste Tape zu machen und die Künstler wenigstens symbolisch zu entlohnen. Das ist den Jungs besonders wichtig, denn „Musik wird heute viel zu wenig vergoldet.“ Natürlich gehört zu jedem Tape auch ein digitaler Download.

Auf dem ersten Tape sind vor allem Leipziger Beatmaker aus dem Dunstkreis des OverDubClub vertreten, aber auch einige internationale Künstler, von denen sich die Jungs für die nächsten Tapes noch mehr erhoffen. „Die Amis sind auf ein Release in Europa genauso heiß, wie unsereiner auf eins in den Staaten“, erzählt Max. 

Vor allem soll’s Spaß machen

© ahabzutun
Das aktuelle Tape verführt mit smoothen Melodien und eingängigen Beats zu rhythmischen Zuckungen. Auf ein Genre will sich Pattern // Select aber nicht festlegen. „Das war nur erstmal der kleinste gemeinsame Nenner. Wir sind offen für alles. Durch die Vielzahl der beteiligten Künstler ergeben sich auch ständig neue Möglichkeiten.“

Mit dem Release im Februar hat im Willsons auch die Ausstellung von Coverartist ahabzutun eröffnet. Dort können seine Fotografien und Collagen noch bis zum 11. März bewundert und erworben werden. Apropos erwerben, die limitierten Tapes gibt‘s natürlich auf den Release Partys und danach noch über bandcamp.com, im Vary oder im Musikhaus Kiez.

Ab dem nächsten Release, voraussichtlich im April, ist außerdem das DIY Magazin Lettern // Eklekt geplant. Es soll den Blickwinkel erweitern, Hintergrundinfos zu den beteiligten Künstlern enthalten, aber auch alles was noch denkbar ist – von Kunst bis Kurzprosa.

Links: 

www.facebook.com/PatternSelectLabel
patternselect.tumblr.com 
soundcloud.com/patternselect
patternselect.bandcamp.com