Leipzig *Turn(t)!* Comeback im Zentralstadion

Comeback des Massensports im Zentralstadion.Menschenmassen, die sich in einem Stadion nach Choreeographien bewegen? In Leipzig kein unbekanntes Bild, zu den Turn- und Sportfesten war das damalige Zentralstadion bis 1987 Schauplatz solcher Aktionen. Damals feierte man den Sieg des Sozialismus.

Comeback des Massensports im Zentralstadion. Menschenmassen, die sich in einem Stadion nach Choreeographien bewegen? In Leipzig kein unbekanntes Bild, zu den Turn- und Sportfesten war das damalige Zentralstadion bis 1987 Schauplatz solcher Aktionen. Damals feierte man den Sieg des Sozialismus.

© Holger Schrapel

Keine Zuschauer, sondern Teilnehmer

Am 2. Juni 2011 gibt es einen Neuanfang, „ganz ohne Ideologie, ohne Kommerz“, sagt Organisatorin Anna Hotjes. Die bildende Künstlerin stammt aus Holland. Die Idee ist einfach: „Wir wollen am 2. Juni keine Zuschauer, sondern Teilnehmer!“ Sie sollen tanzen, sich bewegen, teilweise nach einer gemeinsamen Choreographie, teilweise nach eigenem Gutdünken. „Die Energie der Masse“, solle dargestellt werden. Und mitmachen kann buchstäblich jeder, der Lust hat. Insgesamt sollen so im Juni 2000 Menschen zusammen kommen. Anschließen kann man sich als Verein, als Schulklasse als Clique … Hotjes hat Leipzig für das Projekt gewählt, „weil es hier eine starke Geschichte gibt“. Es steckt einige Arbeit im Projekt. Eigens für das Event komponierte der holländische Künstler Marnix Ike die Musik. Als „Zeitgenössische Beatmusik, Weltmusik und Computergeräusche“ sollen die Klangkulisse bilden.

Kunstfilm soll entstehen

Los geht es gegen 11 Uhr. „Zunächst wollen wir proben, jeder soll neben der Massenchoreograpie kleine Soli einbringen“, so Hotjes. Dann wird geübt, geübt, geübt … zum Schluss soll ein 15 bis 20 Minuten langes Massentanzkustwerk stehen. „Es gibt dabei keinen Chef, jeder soll sich einbringen.“ Damit das ganze eine gute Form bekommt, kümmert sich die Leipziger Choregrafin Heike Hennig um die Übungseinheiten. Sie arbeitet im ’normalen Leben‘ an der Leipziger Oper. Später soll daraus ein Kunstfilm entstehen. „Es wird aber eine Weile dauern, bis der Schnitt fertig ist“, so Hotjes. Im Rahmen von Festivals soll das Werk gezeigt werden. Damit am 2. Juni alles klappt, wird fleißig geprobt, so sammeln sich die Tanzfans unter anderem am 14.Mai. an der Lutherkirche im Johannapark. „Probieren kann aber auch jeder zu Hause: Im Internet gibt es alle nötigen Anleitungen“, so Hotjes. Einfach vorbeikommen, mitmachen und eine gute Zeit haben.