Klopps Abgang beim ZDF, Chemnitzer FC und Stadionverbot Letztes Ostderby in Red Bull Arena: RB Leipzig gegen Chemnitzer FC

Vor dem Ostderby RB Leipzig gegen Chemnitzer FC gibt es eine Rüge an Sportjournalisten und das erste bundesweite Stadionverbot eines RB-Anhängers.

„Sind wir hier fertig? Kann ich jetzt gehen?“ Damit verabschiedete sich BVB-Trainer Jürgen Klopp am Mittwochabend nach der 3:0-Pleite im Champions-League-Viertelfinale gegen Real Madrid aus dem ZDF-Studio.

Grund für den Abgang war die mehr als unglücklich gestellte Frage/Feststellung des Moderators Jochen Breyer: „Die Sache ist durch, oder?“ Durch war vor allem Klopp, der das Mikro auf dem Tisch schmiss und das Studio entnervt verließ. Was das mit Drittligist RB Leipzig zu tun hat? Nach diesem nun schon fast legendären Auftritt aufgrund des in letzter Zeit angespannten Verhältnisses zwischen dem Dortmund-Trainer und dem ZDF, war es RB-Cheftrainer Alexander Zorniger ein großes Anliegen darüber zu sprechen. Bevor er sich zum Ostderby RB Leipzig gegen den Chemnitzer FC äußerte, stellte er verdutzt die Frage: „Was soll das? Ist das jetzt die normale Vorgehensweise bei Journalisten?“ Es dürfe nicht vergessen werden, dass der Fußball im Mittelpunkt stehen sollte und nicht eine provozierte Schlagzeile oder gar der Journalist selbst. Zorniger jedenfalls würde mit dem nun berühmten „glattgeleckten ZDF-Moderator“ kein Wort mehr reden. 

Revanche für Hinspielpleite

Nachdem das geklärt war, stand nun wieder der Fußball im Mittelpunkt. Es sind noch sechs Spiele, die RB Leipzig bestenfalls vom Aufstieg in die 2. Bundesliga trennen. Morgen, am 5. April 2014, empfangen die Roten Bullen den Chemnitzer FC, der derzeit auf dem 12. Tabellenplatz campiert. Erwartet werden bis zu 20.000 Zuschauer zum letzten Ostderby der Saison in der Red Bull Arena. Während Alexander Zorniger mit „18 einsatzfähigen und absolut bereitwilligen Feldspielern ins Derby“ gehen kann, muss der Chemnitzer FC auf seinen besten Mann Ronny Garbuschewski weiterhin verletzungsbedingt verzichten. Das sei für RB Leipzig ein leichter Vorteil, so Niklas Hoheneder. Zudem wäre eine Revanche für das verlorene Spiel in der Hinrunde, das Chemnitz mit 3:1 gewann, fällig. „Die Partie gegen Chemnitz war in dieser Saison eine der schlechtesten“, sagt der Abwehrspieler. Vor allem stehe aber die Sicherung des 2. Tabellenplatzes im Vordergrund, der den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga garantiert. Ist der Chemnitzer FC ein Angstgegner für die Leipziger aufgrund der verloren Ligaspiele? „Warum sollten sie das sein? Schließlich haben wir Chemnitz im Finale des letzten Sachsenpokals geschlagen“, so Zorniger.

Stadionverbot für Becherwerfer

© Marcel Lenk
Premiere: Nun gibt es übrigens auch für einen RB-Anhänger ein erstes Stadionverbot – und das bundesweit. Beim Spitzenspiel RB Leipzig gegen Heidenheim vergangene Woche ist etwas geschehen, bei dem sich Brause-Gegner eins ins Fäustchen gelacht haben dürften. Aus der sonst so friedlich daherkommenden RB-Fan-Kurve, der oft unterstellt wird, das Spiel teetrinkend und emotionslos beizuwohnen, wurden Gegenstände in der 76. Spielminute bei einer Ecke auf Heidenheims Marc Schnatterer geworfen. Schon sind in verschiedenen Foren Sätze wie „dass das ausgerechnet bei RB passierte, ist wirklich köstlich – die ach so friedlichen und besseren Menschen“ zu lesen. Damit so etwas gar nicht erst Schule beim Drittligisten macht, wurde schnell gehandelt und kurzer Prozess gemacht. Eine Person konnte identifiziert werden. RB Leipzig verhängte erstmals ein bundesweites Stadionverbot gegen einen eigenen Anhänger. Für Sportdirektor Ralf Rangnick sei klar gewesen, dass es früher oder später so etwas natürlich auch bei RB Leipzig geben wird. „Jedoch muss gleich am Anfang gezeigt werden, dass der Verein so etwas nicht duldet“, so Rangnick bestimmt. Generell habe Rangnick oft den Eindruck, dass deutsche Fußball-Stadien fast schon als rechtsfreier Raum behandelt würden – das müsse man aus Sicht des RB-Sportdirektors unbedingt ändern. 

Infos:

Was: RB leipziger gegen Chemnitzer FC (33. Spieltag der 3. Liga)
Wo: Red Bull Arena
Wann: 5. April 2014 um 14 Uhr

Der MDR berichtet sowohl bei „Sport im Osten“ ab 14 Uhr sowie auch im Internet als Stream in einer Drittliga-Konferenz live von den Partien RB Leipzig gegen Chemnitzer FC und Hallescher FC gegen Hansa Rostock.