Stadtrivalen im Red Bull Stadion Lokalderby RB Leipzig gegen Lok Leipzig

Beim morgigen Derbykracher RB Leipzig gegen 1. FC Lok Leipzig werden bis zu 20.000 Zuschauer erwartet. RB-Stürmer Daniel Frahn hofft, dass es das letzte Derby dieser Art wird.

Bereits heute Abend könnten die Roten Bullen um Cheftrainer Alexander Zorniger die Meisterschaft klarmachen – vorausgesetzt FC Carl Zeiss Jena gewinnt nicht gegen den Berliner AK 07. Zorniger sagt, ihm sei relativ egal, wann sein Team Meister wird – ob nun heute oder morgen beim heiß erwarteten Derbykracher RB Leipzig gegen 1. FC Lok Leipzig. Hauptsache ist, RB wird Meister.

© Marcel Lenk
Das morgige Derby ist das Nachholspiel vom 24. Februar. Der erste Spieltermin musste aufgrund kräftigen Schneefalls kurzfristig abgesagt werden. Um 18 Uhr ist in der Red Bull Arena Anpfiff, der Einlass beginnt 16 Uhr. Erwartet werden bis zu 20.000 Zuschauer.

Ding eintüten und Meister werden

Die RB-Stürmer Daniel Frahn und Stefan Kutschke freuen sich auf dieses besondere Highlight, wobei Frahn hofft, dass es das letzte Stadt-Derby sein wird: „Wir wollen endlich raus aus dieser Liga!“ Trainer Alexander Zorniger ist sich sicher: „Wir werden dieses Ding eintüten und Meister werden – egal ob heute, morgen oder am Wochenende. Wir wollen, dass Leipzig bundesweit als Fußball-Standort positiv wahrgenommen wird.“ Auf die Frage, ob er den 1. FC Lok vergangenes Wochenende im Bruno-Plache-Stadion beobachtet habe, sagt Zorniger, dass er es für unnötig halte, mit seiner Anwesenheit zu provozieren, dies aber morgen in der Red Bull Arena nicht zu verhindern sei, fügt der 45-Jährige scherzhaft hinzu. Co-Trainer Tamás Bódog sei sowieso im regelmäßigen Kontakt mit Lok-Trainer Marco Rose. Beide Übungsleiter kennen sich aus gemeinsamen Spielerzeiten bei Mainz 05. Für den Trainerkollegen findet Zorniger lobende Worte: „Marko macht trotz aller Probleme einen sehr guten Job“. Er mache einen unaufgeregten Eindruck und das sei gerade in der jetzigen Situation von Lok genau richtig.

Bei RB Leipzig und Lok Leipzig prallen Welten aufeinander

Dass Derbys naturgemäß eine hohe Brisanz besitzen, ist nicht neu. Doch bei den beiden Leipziger Fußball-Vereinen prallen Welten aufeinander: Der eine wird gesponsert vom Milliarden-Unternehmen Red Bull, dessen Begründer, Dietrich Mateschitz, ein Auge auf die Fußballbundesliga geworfen hat und dahin schnellstmöglich aufsteigen möchte. Von finanziellen Engpässen oder gar Problemen ist der von Kritikern genannte Retortenclub so weit entfernt wie Lok Leipzig von den ersten Plätzen der Regionalliga. Wiederum kann sich die Loksche mit dem Begriff „Traditionsverein“ schmücken, der eine lange, aber auch sehr durchwachsene Geschichte hat. Den größten Erfolg verbuchte der Verein 1987, als er im Finale des Europapokals der Pokalsieger stand. Im Olympiastadion von Athen gewann damals Favorit Ajax Amsterdam nur knapp mit 1:0 gegen die Lok.
Nun steht der 1. FC Lok Leipzig vor einer drohenden Insolvenz. Eingefleischte Lok-Anhänger versuchen dieser mit verschiedenen Aktionen entgegenzusteuern. Das Arbeitspräsidium wurde vor wenigen Wochen komplett ausgetauscht. Währenddessen gab es erst vor ein paar Tagen grünes Licht für den Bau eines RBL-Trainings- und Leistungszentrums am Cottaweg, das in Gänze ca. 35 Millionen Euro kosten wird.